Libellen beobachten an der Erlache

Durch die Gräben, Flachgewässer und Kiesgruben ist die Erlache ein geeigneter Lebensraum für viele Libellenarten. Schöne Beobachtungen kann man an unserem Froschteich am Ufer des Erlachsees machen, wie hier die Große Königslibelle. Libellen patrouillieren oft eine gewisse Strecke auf und ab und setzen sich immer wieder an der gleichen Stelle nieder, etwa auf ein Ästchen oder einen Binsenhalm, der aus dem Wasser ragt.

Mit etwas Geduld kann man also warten, bis die Libelle wiederkommt, wenn sie abgeflogen ist. Manche tun einem aber nicht den Gefallen, sich in Ruhe beobachten zu lassen, sie fliegen unablässig hin und her, aber mit etwas Erfahrung kann man auch bei denen sagen, um welche Art es sich handelt. Zum Beispiel die Kleine Königslibelle Anax parthenope, von der mir noch kein gescheites Bild gelungen ist. Sie fliegt meistens über dem See weiter draußen hin und her und setzt sich praktisch nie hin. Trotzdem ist sie mit dem Feldstecher leicht zu bestimmen.

Welche Falkenlibelle sich bei uns herumtreibt sind wir aber noch nicht dahinter gekommen. Die setzt sich auch nie hin und es gibt nur unscharfe Aufnahmen im Flug. In Frage kommen am ehesten Cordulia aenea oder Somatochlora metallica.

Leicht zu fotografieren ist etwa der Große Blaupfeil, der sich gerne auf den blanken Boden setzt, wie auf dem Bild auch zu sehen ist. Da spielt uns auch die automatische Scharfeinstellung der Kamera keinen Streich.

Oft kann man die Libellen auch ei der Eiablage betrachten, wie auf unserem Bild der Hufeisen-Azurjungfer.

 

Durch den Klimawandel breiten sich früher mehr südlich verbreitete Arten weiter nach Norden aus. Zum Beispiel die Feuerlibelle, die seit den 1990er Jahren zuerst in Süddeutschland und inzwischen bundesweit verbreitet ist.

Die metallisch glänzenden Gebänderten Prachtlibellen haben sich durch die Verbesserung der Wasserqualität in unseren Bächen wieder erfreulich ausgebreitet. Im Sommer sind sie an der Weschnitz in großer Zahl zu sehen und mit keiner anderen Art zu verwechseln.

Das kleine Granatauge ist zwar mit dem Großen Granatauge, aber sonst mit keiner anderen Art zu verwechseln. Woran sie zu kennen sind, sagt schon der Name. Die Granataugen setzen sich am liebsten auf die Blätter der Seerosen und der Laichkräuter im Froschteich.

Jede Libellenart hat ihre Flugzeiten, aber man kann zu jeder Jahreszeit Libellen beobachten, selbst im Winter die Winterlibelle, oft auch weit vom Gewässer entfernt an Waldrändern.

Eine besondere Eigenart hat die Weidenjungfer. Sie legt nämlich ihre Eier in aufrecht stehende dünnen Weidenästchen über dem Wasser ab. Mit etwas Aufmerksamkeit kann man die Einstichstellen der Eilogen der Weidenjungfer entdecken, wie auf unserem Bild. Im Frühjahr schlüpfen dann die winzigen Prolarven, lassen sich ins Wasser fallen und entwickeln sich dort weiter.

Bei der artenreichen Gruppe der kleinen und zarten, blauschwarzen Schlanklibellen muss man schon genauer hinschauen, um die Arten auseinander zu halten. Häufig ist bei uns etwa die Große Pechlibelle mit dem hellblauen „Rücklicht“, wie auf dem Bild zu sehen.

Nicht zu vergessen sind auch die Libellenlarven, die in unserem Froschteich leben und von den Kindern beim Keschern neben Wasserschnecken, Rückenschwimmern etc. immer wieder gefangen und n der Wasserschale beobachtet werden.

Hier noch ein schönes Bild der Weidenjungfer auf einem Binsenhalm an unserem Froschteich – und die Liste, welche Libellenarten wir bisher direkt am Naturschutzzentrum  beobachten konnten.

Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo)
Westliche Weidenjungfer (Chalcolestes viridis)
Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
Pokaljungfer (Erythromma lindenii)
Kleines Granatauge (Erythromma viridulum)
Große Pechlibelle (Ischnura elegans)
Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes)
Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca)
Falkenlibelle (unbestimmt) (Corduliidae indet.)
Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta)
Große Königslibelle (Anax imperator)
Kleine Königslibelle (Anax parthenope)
Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)
Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum)
Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum)
Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum)
Großes Granatauge (Erythromma najas)
Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum)
Spitzenfleck (Libellula fulva)