Der Gesteinsgarten am Naturschutzzentrum

Auf der Verkehrsinsel am Parkplatz und von da aus auf dem Fußweg zum Naturschutzzentrum haben wir vor einiger Zeit einen Gesteinsgarten angelegt mit Beispielen zur Odenwald-Geologie. Es handelt sich um Tiefengesteine und Ganggesteine aus dem Kristallinen Odenwald aus der Umgebung von Heppenheim und aus dem Lautertal vom Krehberg, Felsberg und Zehnes bis in die Gegend um Winterkasten.

Die folgenden Steine liegen am Rand des Fußwegs zum NZB:

Vom NZB aus der erste Stein, im Bild oben der rechts, ist ein Aplitgranit aus dem Heppenheimer Stadtwald, ein feinkörniger, rötlicher Granit:

Die nächsten beiden Steine sind Barytquarz vom Teufelsstein bei Reichenbach. Man erkennt noch die blättrige Kristallstruktur des Baryts (Schwerspat), er ist aber durch Quarz ersetzt. Er bildet Gänge im Odenwalddiorit, die wegen ihrer Härte von der Erosion aus dem umgebenden Ge-stein herauspräpariert worden sind. So entstand auch der Kletterfelsen am Hohenstein:

Als nächstes liegen zwei Steine beieinander. Der rechte ist ein Diorit vom Heideberg bei Gadernheim:

Links daneben liegt ein Gabbrodiorit, ein dunkles, basisches Tiefengestein vom Krehberg bei Schannenbach:

Die nächste Gruppe besteht aus mehreren Steinen. Rechts vorne ein Gabbrodiorit, ein basisches Tiefengestein, von Quarzadern durchzogen, vom Krehberg bei Schannenbach:

Auf der linken Seite ein Melaquarzdiorit vom Felsberg bei Reichenbach. Das ist das Gestein, das bereits die Römer im Odenwald abgebaut haben:

In der Mitte ein kleinerer Stein, ein Hösbachit, grünlich-schwarzes Gestein, benannt nach der Typlokalität Hösbach im Spessart. Ein Chlorit-Hornblendefels, der nur an wenigen Stellen im Odenwald vorkommt. Der Fundort liegt in der Nähe von Winterkasten:

 

Jetzt folgen die Gesteine, die in der Mitte des Parkplatzes liegen:

Beginnen wir mit dem ersten Stein vom neuen Erlachsee aus gesehen. Es ist ein Granatfels aus der Nähe von Gadernheim. Man erkennt bei näherem Hinsehen einzelne bräunlich-rötliche Granatkristalle:

Rechts daneben (in Richtung NZB) liegt eine Kersantit-Primärbrekzie. Nach der Erstarrung eines Kersantitganges zerbrach das Gestein in splittrige Schollen und ist durch die gleiche, wieder nachdringende Gesteinsschmelze wieder verheilt:

Weiter rechts und etwas weiter hinten liegt ein Stein, auf dem man die Grenzfläche eines Kersantitganges gegen den umgebenden Diorit erkennt. Er stammt von der Steinmauer bei Heppenheim. Kersantit ist ein basisches Ganggestein, das an der Stelle früher zur Gewinnung von Pflastersteinen abgebaut wurde:

Es folgt ein schwarzer Stein aus Biotit-Diorit, auch von der Steinmauer bei Heppenheim-Erbach. Der Felsen besteht fast aus reinem Biotit:

Rechts davon und wieder etwas weiter hinten liegt ein Orbiculit vom Zehnes bei Reichenbach, gegenüber des Felsenmeers. Ein Tiefengestein, bei dem sich die Kristalle entlang einer blasenförmigen Oberfläche angeordnet haben. Kommt weltweit nur an wenigen Stellen vor: