Fledermäuse zu Gast am Naturschutzzentrum

Zu den regelmäßigen Gästen im Herbst, vor allem im Oktober, zählen am Naturschutzzentrum die Rauhautfledermäuse.

Man kann sie entdecken, wenn man an unserem Geräteschuppen durch die Ritzen der Holzverkleidung schaut.

Wenn sie günstig herum hängen, kann man auch erkennen, ob man Männchen oder Weibchen vor sich hat. (Hier natürlich ein Männchen). Durch Beringung in den 1990er Jahren haben wir schon festgestellt, dass die Männchen länger bleiben, während die Weibchen meistens schnell weiterziehen.

Sie tauchen in manchen Jahren auch schon Anfang September bei uns auf und vereinzelt überwintern auch welche am Schuppen und bleiben bis spätestens Mitte März. Dann sind sie verschwunden. Über die Jahre haben wir gezählt, wie viele man sehen kann.

 

An unserem Haupt-gebäude haben wir in der Holzverkleidung extra Spalten für Fledermäuse gelassen und darunter mit Ver-putzernetz eine raue Oberfläche geschaffen, an der sie sich festhalten können. Hier ein Bild aus der Bauzeit im Jahr 2003.

Manchmal sieht man auch hier Fledermäuse ausfliegen oder hört ihre Laute, man kann sie aber unter der Verkleidung nicht sehen. Wir gehen davon aus, dass noch einige mehr „Rauhäute“ bei uns Rast machen und vielleicht auch bei uns überwintern, denn am Haupt-haus sind sie besser vor Frost geschützt als am Schuppen.

Mit dem Fledermausdetektor kann man manchmal ihre typischen Soziallaute hören. Sie können eine Aufnahme hören, wenn sie die Datei hier anklicken.

Graphisch dargestellt sehen ihre Laute so aus:

Fortpflanzungskolonien der Rauhautfledermaus sind nur aus Norddeutschland bekannt, in Hessen wurden noch keine gefunden. Die Rauhautfledermaus zählt zu den „Zugvögeln“ unter den Fledermäusen. Besonders auf dem Herbstzug ist sie besonders in den großen Flusstälern auf dem Durchzug zu beobachten. Hier bezieht sie auch ihre Paarungsquartiere, denn die Paarungszeit bei den Fledermäusen ist anders als bei den Vögeln im Herbst.

Weil wir den Fleder-mäusen Unterschlupf bieten, sind wir 2010 vom NABU Hessen und der damaligen Umweltministerin als „Fledermausfreundliches Haus“ ausge-zeichnet worden.

In den 1990er Jahren hatten wir uns an einem Beringungs-projekt beteiligt. Eine Rauhautfledermaus, beringt am Lampert-heimer Altrhein, wurde vier Wochen später in Mailand in Norditalien gefunden und uns gemeldet. Eine erstaunliche Leistung für ein kleines Tier, das nur 6-10 Gramm schwer ist und gerade mal knapp so viel wiegt wie zwei Blatt Papier.