Gegen Ende des letzten Jahres, ich war gerade dabei, das Programmheft für 2010 zusammen zustellen, bekam ich von Herrn Dr. Meessen (Leiter des kath. Bildungswerkes) in Heppenheim die Anfrage, ob wir im nächsten Jahr nicht eine Veranstaltung zusammen machen könnten. Wir wollten. So saßen wir bei ihm in seinem Büro und die Ideen sprudelten nur so. Festgelegt haben wir uns auf den Titel: gut leben oder alles haben. Inhaltlich wollten wir in einer Seminarveranstaltung neue Sichtweisen für eine bewusstere Ernährung wecken und dann bei einem Familienfest die Öffentlichkeit einladen.
In der Ausschreibung für die Seminarveranstaltung am Samstag heißt es zum Beispiel: Die Tomate schmeckt nicht mehr nach Tomate… Apropos Tomate – ich war vor wenigen Minuten draußen in unserem Garten, er ist zurzeit eine Augenweide und wir freuen uns auf die noch zu erwartende Ernte von Kürbis, Kartoffeln und eben auch Tomaten. Stellen Sie sich mal vor: sie pflücken eine reife Tomate frisch vom Strauch, reiben an der Hose den feinen Staub ab und dann beißen sie rein. Der Saft tropft, aber sie schmeckt. Einfach köstlich! Zur Nachahmung empfohlen, zwar nicht in Nachbars Garten, aber gerne mal bei uns im Naturschutzzentrum.
Sie können sich vorstellen, das da die Idee in meinem Blog darüber zu schreiben und dabei noch einmal auf die Veranstaltung am Wochenende hinzuweisen, nahe lag. Wir haben leider viel zu wenige Anmeldungen für das Tagesseminar bekommen, so mussten wir schweren Herzens die Veranstaltung am Samstag absagen. Noch grübeln wir darüber, warum so wenig Interesse daran besteht. Mit einer Schulleiterin sprach ich darüber, sie sagte, sie glaube, dass das Thema die LehrerInnen nicht mehr erreicht. Sie meint, über Ernährung spräche man schon seit Anfang der neunziger Jahre. Sozusagen, „ausgelutscht“. Ist das so? Ich habe eher den Eindruck, dass die Menschen für dieses Thema sensibler geworden sind.
Gut, wir werden auf jeden Fall dran bleiben und uns weiter mit Gleichgesinnten austauschen und nach Möglichkeiten suchen, wie wir dieses Zukunftsthema mehr in den Mittelpunkt des Interesses rücken können.
Vielleicht gelingt es uns besser, wenn wir uns diesem Thema praktisch annähern. Deshalb haben wir für Sonntag zum Familientag eingeladen. Schafe, Esel und Ziegen werden zu sehen sein, wir keltern frischen Apfelsaft, ernten dazu auch die Äpfel direkt von der Obstbaumwiese und werden am Feuer Suppe kochen.
Ich traf in dieser Woche auf eine Familie aus Bensheim, die ich auf dieses Fest aufmerksam machen wollte. Die Mutter sagte: „Wir kommen gerne. Wir wohnen mitten in der Stadt und sind zurzeit sehr „Winzerfest geschädigt“. Unsere Kinder wollen nur mitten ins Gewühl und an jeder Bude bleiben sie stehen und wollen Pommes oder Bratwurst. Hierher zu kommen ist uns ein Bedürfnis“. Das klingt schon mal gut, denn die Konkurrenz an diesem Wochenende ist groß. Winzerfest in Bensheim und „Tag des offenen Denkmals“ in Lorsch – und wir mitten drin. Mal sehen, ob unsere großen und kleinen Stammkunden Zeit finden, uns zu besuchen. Es wird sich lohnen. Gleich auf der ersten Seite der Homepage können Sie noch ein bisschen mehr erfahren.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und bringen Sie Nachbarn und Freunde mit.