Ich war vorhin im Garten. Dort traf ich Jürgen und Uli, die mit ihrem inzwischen erwachsenen Sohn Paul auf dem Fahrrad unterwegs waren. Ab und zu schauen sie noch bei uns vorbei. Unterwegs rätselten sie, ob die Veronika wohl noch dort arbeitet. Uli war sich sicher, dass sie mich antreffen würden. Natürlich wussten auch sie, dass ein Wechsel ansteht. Ja, die neue Zentrumsleiterin steht fest. Es gab mehr als 40 Bewerbungen um diese Stelle. Ich kann das Interesse nachvollziehen. Nach wie vor habe ich von meinem Schreibtisch aus die schönste Aussicht aus dem Fenster. Gerade dann, wenn ich nachdenke und überlege, so wie gerade beim Schreiben, gibt mir der heute besonders silbern glitzernde See zusätzliche Inspiration.
Über meine Nachfolgerin werde ich heute noch nicht viel schreiben. Nur soviel, sie ist Biologin, arbeitet noch in Wiesbaden und hat sich im letzten Jahr bei einer Veranstaltung regelrecht in das Naturschutzzentrum „verliebt“. Sie hat lange mit sich gerungen, ob sie den Erwartungen entsprechen könne, aber die Neugier und Begeisterung und vor allem auch der Wunsch nach einer Neuausrichtung waren ausschlaggebend für ihre Bewerbung. Sie wird frischen Wind mitbringen, was gut ist und sie sagte im Bewerbungsgespräch, dass sie auf jeden Fall auf das bestehende Konzept aufbauen und es gerne mit den Menschen hier vor Ort weiter entwickeln möchte. Bei den Ferienspielen war sie einmal vor Ort und es gab ein gegenseitiges Beschnuppern.
Ich erwähnte gerade die Ferienspiele. Mir ist so, als lägen die Sommerferien schon ewig zurück. Es war ein heißer, aber schöner Sommer und mehr als 100 Kinder haben die Zeit bei uns genießen können. Wir bleiben unserem Konzept treu, die Kids betonen vor allem immer wieder die Freiheit, die sie hier im Spiel und beim Nichtstun erleben und ausleben können. Und natürlich auch die gute Gemeinschaft.
Mir ist außerdem noch die laue Fledermausnacht Ende August in Erinnerung. Es war ein aufregendes Erlebnis für die großen und kleinen Fledermausfreunde, als 10 kleine Fledermäuse, die das Jahr über in Heppenheim bei Frau Göhler aufgepäppelt wurden, nun endlich in die Freiheit entlassen werden konnten. Vorausgegangen war ein kindgerechter Vortrag von Gerhard Eppler, der es hervorragend verstand, neue Freunde für diese kleinen Fellfreunde zu gewinnen.
Ja und dann erinnere ich mich noch gerne an das „Dinner am See“. Naja, so war zwar diese Veranstaltung angekündigt, aber der Wettergott schickte uns bei den Vorbereitungen noch ergiebigen Regen, so dass man sich für eine Ausrichtung im Innenraum entschied. , Auf jeden Fall wurde für die Gäste der Abend mit seinem 6-Gang Menü, den das Team um Christoph Bertsch von TasteNext zu einem Geschmackserlebnis werden ließ, zu einem echten Highlight im Jahresprogramm.
Nicht vergessen möchte ich die Pilzexkursion mit Harald Lutz am vergangenen Sonntag. Das Wetter der Vortage ließ hoffen, dass die Pilze Lust hatten sich zu zeigen. Über 30 Teilnehmer*innen waren derselben Meinung und verschwanden nach einer kurzen Einführung mit wertvollen Tipps im nahen Wald. Man begegnete sich immer wieder und warf einen Blick in die mitgebrachten Körbe der anderen. Zum Auswerten traf man sich im Naturschutzzentrum und man sah es Harald an, er hatte große Freude an seinen „Schüler*innen“, die mit Maß gesammelt und weiter großes Interesse hatten, etwas dazu zu lernen.
Ok, und bevor ich ganz vergesse, warum ich diesen Blog schreibe – die Überschrift darf ich ja nicht aus dem Auge verlieren – ja, ich bin noch da.
Seit August zwar offiziell auch schon Rentnerin, aber ich werde das Naturschutzzentrum noch bis Ende 2022 begleiten, denn meine Nachfolgerin kann ihre Arbeit als neue Leiterin erst im Januar beginnen.
So ist es eben. – Gut Ding will Weile haben.
Kerstin, wir freuen uns sehr auf dich, lassen dir aber auch noch Raum und Zeit deine jetzige Arbeitsstelle in Ruhe zu beenden. Es ist wahrlich nicht einfach Abschied zu nehmen. Aber glaube mir, es lohnt immer, sich neue Ziele zu stecken. Das hab ich auch schon gemacht.