sagt ein chin. Sprichwort. Für mich sind Sprüche und Geschichten immer aussagekräftig. Zum Einstieg meines Beitrags würde auch passen: „Steter Tropfen höhlt den Stein“ oder „Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“. Damit kann ich gut zum Ausdruck bringen, was zu unserem Einsatz am Samstag passt.
Der Gärtnerkurs: Gärtnern für Anfänger*innen fand zum ersten Mal statt. Wir waren nur eine kleine, feine, interne Runde, aber „gut Ding will Weile haben“, und so konnte Stephan am späten Nachmittag trotzdem zufrieden mit sich und seinen Lehrlingen sein.
In der Anfangsphase nahmen wir uns Zeit, unsere eigenen Erfahrungen einzubringen. Da war die Rede von Karotten, die nicht keimten oder von einem ungewollten Wildwuchs oder von undefinierbaren Pflänzchen, bei denen man nicht wusste, ob man sie essen kann oder nicht. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt in dieser Gruppe, weil wir alle offen von unseren Anfängerfehlern berichteten. Stephan blieb ruhig und hörte aufmerksam zu. Viele Dinge konnten so schon im Vorfeld geklärt werden.
Im Garten erfuhren wir dann etwas über Wärmepuffer, Kraterbeet, etwas über Licht und Schatten, Bodenkunde, F1 Hybriden und mehr.
Besonders spannend fanden wir die Erklärungen zur Bodenkunde. Stephan ließ Simon einen Cocktail mixen. Er füllte Erde und Wasser in ein Glas. Wir konnten dann sehen, welche Arten (Ton, Sand, Schluff) es gibt, nachdem sich die Erde auf dem Boden des Glases absetzte. Wir bestimmten die Qualität des Bodens erfuhren, wie man ihn bearbeiten sollte. Das wäre seitenfüllend. Wen es mehr interessiert, der sollte den nächsten Kurs am 9. April belegen.
Ich habe endlich verstanden, warum ich den Boden nicht im Ganzen umgraben, sondern maximal auflockern darf. Der Boden lebt ja. Und unser Boden ist mit den Jahren wirklich zu einem guten Boden geworden und wenn ich da so mit dem Spaten agiere, dann bringe ich ja die ganzen Bodenorganismen durcheinander. Eine Forke ist da das richtige Werkzeug.
Mit einem besonderen Gerät haben wir den PH Wert gemessen und auch da waren der Gärtner und sein Team sehr zufrieden. Ganz nebenbei erwähnte er, warum es bei uns in der Region so wenig Biobauern gibt. Unser Boden sei so gut, auch wenn es keine Schwarzerde ist, aber diese maximal 30cm Muttererde sind eben die Grundlage für gutes Wachstum und guten Ertrag.
Sollten wir nicht noch besser auf unsere Böden aufpassen und sie hegen und pflegen? Es ist keine Selbstverständlichkeit.
Der Wind blies uns mächtig um die Ohren und so waren alle froh, als man mit der Aussaat im Gewächshaus beginnen konnte. Auch da war das Aha-Erlebnis groß. Haben Sie schon einmal darauf geachtet, ob auf dem Samentütchen F1 stand? Das sind Hybriden und vom Hersteller als sehr schlaues Geschäftsmodell anzusehen. Diese Samen keimen nicht mehr und man muss immer wieder neuen Samen kaufen.
Interessant für die Gärtnerlehrlinge war weiterhin, welche Kombination man im Gartenbeet bevorzugt. Zum Beispiel passt: Möhre – Spinat und Knoblauch. – Aus eigener Erfahrung wollten wir miteinbringen, dass man nicht so viel des Gleichen auf einmal einsät oder pflanzt, damit man mit dem Essen hinterher kommt. Das beste Beispiel ist Salat, der im Dutzend gleichzeitig verzehrbereit ist.
Unser Mangold vom letzten Jahr hat überlebt und wird in diesem Jahr durch eine Sorte Rainbow ergänzt. Das machen wir auch für die Kinder, weil ja das Auge entscheidend mitisst.
Werkzeugkunde und Pflanzenanzucht waren weitere Themen und bei einem warmen Mittagessen mit einer Gemüsesuppe bzw. einer Gemüsequiche das Thema noch vertieft.
In der Reflexion wurde klar. Für Simon hat sich bestätigt, dass er schon recht gut im Thema war, aber so eine Bestätigung auf dem richtigen Weg zu sein, gab noch einmal einen Motivationsschub. Ich bin immer noch begeisterte Bodenbereiterin und sehe die Schönheit, wie jetzt die ersten Frühblüher, in engem Zusammenhang mit dem Nutzen. Auf jeden Fall vergesse ich nicht mehr zu ernten.
Für Mechtild war das der erste Praxisexkurs. Sie ist sonst immer mit der Theorie beschäftigt, aber nun darf sie in ihrem Zuhause im Garten die ersten Kübel bepflanzen und da weiß sie jetzt genauer, was da hinein soll. „In einem Kübel kommt ganz hinten eine Himbeere, in die Mitte eine Johannisbeere und vorne dran will ich Hängeerdbeeren pflanzen“, dabei strahlt sie über das ganze Gesicht.
Stephan. Kompliment. Deine Saat geht auf.
Liebe Veronika.
Danke für den schönen Blog-Beitrag von dir. Mir hat der Tag mit der Gartengruppe Spaß gemacht und ich hoffe auf mehr neue „Gartenzwerge“ im nächsten Teil.
Da gibt es dann wieder viele Praxis-Tips zum „Gärtnern mit der Natur“ und zur Arbeitsmethode Permakultur. Denn ein lebendiger, ertragreicher und schöner Garten ist kein Zufall!
Aufkeimende Grüße…