Ferienspiele. Szene am Feuer. Kinder lernen mit dem Schnitzmesser umzugehen. Dabei wird sehr konzentriert gearbeitet und kaum einer spricht.
Maike, eine Betreuerin sitzt mit einem 8jährigen Mädchen dabei und beobachtet die Szene. Sonja, so nenne ich jetzt einmal das Mädchen, schaut Maike an und sagt: Weißt du was, ich weiß jetzt schon, dass mein Mann später mal nicht so einen auf cool machen darf“.
Maike fragt nach: “ Wie meinst du das“? „Also, auf keinen Fall so einen“. Sie ahmt eine Körperbewegung nach, bei der sie einen lässigen Gesichtsausdruck zeigt und eine Hand, die eine Zigarette zum Mund führt.
„Ich mag keine Männer, die cool sein wollen, es in Wirklichkeit aber nicht sind. Schau mal, den würde ich heiraten. Der macht nicht einen auf cool, der ist cool.“ Sie deutet auf einen Jungen, der gerade Holz auf´s Feuer nachlegt.
Diese Szene hat der Junge mitbekommen, um den es ging. Er ist wirklich kein Draufgänger, sondern eher schüchtern und zurückhaltend. Aber er hat Humor! Und ein großes Herz. Natürlich war er leicht verlegen.
Auf diesen Dialog sind auch andere aufmerksam geworden. Ein Betreuer fragte nach: „Was oder wer ist für dich cool?“ (Ihn würden auf jeden Fall viele andere Kinder so bezeichnen. Sie hängen an ihm).
Gelassen antwortet Sonja: „Also, für mich bist du nicht
cool…“