Wir sind wieder am Start. Das neue Jahr hat für uns gut begonnen.
Mit Ferienspielen. Ich habe die Sätze der Eltern und Kinder noch im Ohr, die im Herbst sagen: „Könnt ihr nicht auch Winterspiele anbieten?“ Das dauert sonst so lange, bis wir uns wiedersehen.
Ich gestehe. Anfang des Jahres, noch im Urlaubsmodus, habe ich mich gefragt, warum ich mir das antue. Ich könnte noch eine ganze Woche tun und lassen, wonach mir privat der Sinn steht.
Spätestens als die Kinder am Montag zur Tür herein kamen, waren meine ganzen Bedenken wie weggeblasen. Ja, es war die richtige Entscheidung.
Ich hatte mir zwar ausgemalt, wie wir Schlitten fahren könnten oder noch besser, auf der Erlache Schlittschuhfahren, aber es kam anders. Regen statt Schnee.
So gestaltete sich Schwerpunkt des Tagesablaufs etwas anders als sonst. Die Werkstatt wurde zum Landeplatz für alle Star-Wars-Fans. Die Naturforscher waren mit Beate bei Wind und Wetter unterwegs. Es gab genug Spuren zu entdecken. Bei diesen beiden Jungs auf dem Bild könnte es sich um die neuen Konrad Lorenz Nachfolger handeln. Sie konnten sich ganz nah an die Gänse heranschleichen und nutzten jede freie Minute, um den Gänsen nahe zu sein.
Für Aufregung sorgte eine Flaschenpost. Inhalt war ein trauriger Brief. Es ging um Liebeskummer und die Feststellung, dass man es ohne eine gute Freundin wohl nicht schaffen würde. Das war für unsere beiden Finderinnen genau das, was ihnen gefiel. Sie schworen sich selbst beste Freundinnen zu bleiben.
Nicht einmal auf unseren Pizzabäcker Thomas mussten wir verzichten. Die Jungs sagten, sie wären nun lange genug bei ihm in die Lehre gegangen. Lukas übernahm die Regie und was soll ich sagen: Thomas wäre stolz auf ihn und seine Helfer.
Am Freitagmorgen kamen sie noch auf die Idee, ein eigenes Spiel zu entwickeln. Werwolf für „Alte Hasen“ so der Titel.
Kennen Sie das Spiel Werwolf? Wenn nicht, dann besuchen Sie uns mal bei den nächsten Ferienspielen. Es könnte spannend werden.
Mit meinen Gedanken war ich trotzdem ab und zu auf Abwegen. Beim Drucker. Er war mit unserem neuen Programm beschäftigt. Die Kinder interessierten sich dafür und durften mich deshalb begleiten.
Es ist ein langer Prozess, bis das fertige Produkt auf dem Tisch liegt.
Während Herr Jung und ich noch um die richtige Bildauswahl bemüht waren und Textänderungen einpflegten, bekamen meine Jungs eine Extraführung. Dabei haben sie wohl großes Interesse gezeigt. So durften sie auch am nächsten Tag wiederkommen und beim Druckverlauf zusehen. Ihr Kommentar: „Sehr interessant“. Vor allem die großen Maschinen hatten es ihnen angetan oder der Stempeldruck, der sich gar nicht, wie ein Stempel anfühlte. Der Geruch der Druckerfarbe und das laute Geräusch der Maschinen irritierte sie aber und sie hatten deshalb Mitgefühl für die Mitarbeiter.
Überraschung. Die Eltern der Ferienspielkinder waren die Ersten, die das neue Programm in den Händen hielten.
Seit heute läuft das Telefon heiß. Gefragt sind die Erlachfüchse und Ferienspiele. Interessant wird hoffentlich auch die Veranstaltungsreihe mit den Klimalotsen oder die HolzWerkstatt. Warten wir es ab.