Sonne leuchtet auch im Dunkeln – geht das?

Ein goldener Herbsttag. Die Sonne war heute unsere größte Wärmequelle. Außerdem brannte auch den ganzen Tag das Feuer an der Feuerstelle. Für wen? Natürlich Herr Rothenbachfür unsere Ferienspielkinder. Sogar die Kartoffelsuppe wurde über dem Feuer gekocht. Heute konnte ich ihnen beim Mittagessen von unserer neuesten Errungenschaft berichten.
Stellt euch vor. Wir haben Licht! Ohne Strom aus der Steckdose. Ab jetzt können wir die Energie der Sonne nutzen. Drei Lampen leuchten jetzt, wenn die Tage dunkler werden, über der Feuerstelle. Ich habe den Kindern so gut ich konnte und mit einfachen Worten erklärt, warum jemand in der letzten Woche auf dem Schuppendach herumgeklettert ist und warum ich zum Finale einen richtigen Freudentanz an der Feuerstelle aufführte.
Doch Spaß beiseite.
Die Sonne produziert inzwischen einen immer größeren Teil unseres Energieverbrauchs am Naturschutzzentrum. Schon von Anfang an haben wir eine thermische Solaranlage für die Unterstützung unserer Holzpelletsheizung. Zum Hessentag haben uns das Land und die Stadt Bensheim dann eine Fotovoltaikanlage mit 24 Modulen für unser Flachdach spendiert. Den Strom daraus verbrauchen wir selbst und wenn etwas übrig bleibt, speisen wir den ins Netz ein. Ist doch cool oder?
Jetzt hat Gerhard einen großen Unterstützer bekommen. Ich glaube, er hat in den letzten Wochen selbst noch etwas dazu gelernt. Zum Beispiel, wozu man einen Solarregler braucht. Der andere Spezialist heißt Claus Rothenbach. Zusammen haben sie aus gebrauchten Solarmodulen, die uns jemand geschenkt hat, an unserem Geräteschuppen und unserer Feuerstelle Beleuchtungen eingebaut, die nur von der Sonne betrieben werden. Im Geräteschuppen haben wir auch noch einen Wechselrichter, das haben die beiden mir mit einfachen Worten erklärt und wir können hier Akkus mit reiner Sonnenenergie aufladen. Von Handys zum Beispiel oder Kameras, Akkuschraubern, Taschenlampen… Und das alles nur für ein bisschen Geld für ein paar Kleinteile wie Kabel, Birnchen etc.

Möglich war das alles natürlich nur, weil dieser Herr Rothenbach aus Michelstadt, inzwischen ein „Freund des Hauses“ uns das alles installiert hat. Claus ist ein echter Spezialist! Mit einer Seelenruhe bohrt und schraubt er, zieht Kabel und verkuppelt Geräte miteinander, die er aus unserer Gebrauchtteilekiste herausgefischt hat, am Ende drückt er auf den Schalter – und „es Solar auf dem Schuppen Rothenbachward Licht!“ Ohne unterwegs irgendetwas verkehrt gemacht zu haben. Super. Für die Feuerstelle hat er drei Birnchen mitgebracht mit sage und schreibe 3 Watt, die nach meiner Einschätzung eine Helligkeit verbreiten wie eine Glühbirne mit 40 Watt. Gespeichert wird die Sonne in alten LKW-Batterien, die wir auch mal von irgendwoher bekommen haben, ich weiß grad gar nicht mehr von wem.

Jetzt freuen wir uns gleich doppelt, wenn die Sonne scheint. Oder eigentlich dreifach: sie spart Abgase und CO2, sie spart Geld und sie macht schönes Wetter. So muss das sein. Ein altes Solarmodul haben wir noch übrig, mal sehen, was dem Gerhard  dazu noch alles einfällt.

 

 

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