Eintauchen in die Welt der Weidenflechterei

Da staunte Monika, für mich die beste Weidenflechterin aller Zeiten, nicht schlecht, als sie am Montagmorgen die leeren Rahmengestelle an der Feuerstelle inspizierte. Es war eine Absprache zwischen uns in letzter Minute und geschah in einem kurzen Telefoncoaching. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich inneSONY DSCrhalb weniger Tage die Teilnehmerzahl noch verdreifachen würde.
Da sie direkt von einer Kunsthandwerkermesse kam, würde es keine Zeit mehr geben, um etwas gemeinsam vorzubereiten, deshalb musste ich Benno um Unterstützung bitten. Ich konnte ihm gar nicht so genau beschreiben, was ich wollte, aber er wußte als gelernter Schreiner trotzdem genau, was ich meinte.
Monika sagte nur: Wow, das sieht aber gut aus.

Ich freute mich, dass die begehrte und gut gebuchte fränkische Weidenflechterin auch SONY DSCim Jubiläumsjahr zu uns kommt. (Wer sie jetzt verpasst hat, der hat im Oktober noch einmal Gelegenheit sie kennenzulernen).

Das Projekt heute aber war ein Experiment. So etwas haben wir noch nicht zusammen gemacht. Wir wollen gemeinsam mit den KursteilnehmerInnen einen Weidenflechtzaun erstellen.

Monika erzählte am Anfang etwas über ihren Werdegang und die weitere Vorgehensweise für das heutige Projekt. Ich ließ in meiner Begrüßungsrede alle Anwesenden wissen, wie wir uns kennengelernt hatten und wie sehr ich sie schätze. Für alle die unser Zentrum kennen, sei erwähnt, dass sie auch die tolle Theke geflochten hat. Das ist schon ein kleines Meisterstück.

Vor ungefähr 15 Jahren lernte ich Monika nämlich auf dem Hummelhof in Unterfranken kennen. Sie hat mich sofort mit ihrer speziellen Art der Weidenbearbeitung und mit ihren außergewöhnlich originellen Körben und SONY DSCanderen Objekten begeistert. Jedes Mal sagte ich beim Wiedersehen: „Sie arbeiten mal für mich!“ Ganz viel später sagte sie mir, dass Sie schon zu anderen Standnachbarn sagte: „Da kommt wieder die, die sagt, „sie arbeiten mal für mich“.
Es ist aber wahr geworden.

Nachdem nicht alle gleichzeitig an einem Rahmen für den Sicht- und Windschutz arbeiten konnten, erklärte Monika erst einmal, wie man aus einer Astgabel ein schönes Objekt flechten könne. Dann gab sie Anweisungen an den vorgefertigten Rahmen, z.B. wie man Löcher bohrt, Ruten steckt und ganz sorgsam mit dem Flechten beginnt.
SONY DSC
Es herrschte eine entspannte Arbeitsatmosphäre und der Zaun wuchs und wuchs. Ich gehe davon aus, dass jede/r TeilnehmerIn zufrieden, wenn auch mit wehen Fingern nach Hause ging.
Aber ich hörte auch, wie sie sagten: Jetzt weiß ich wenigstens, wie es geht. Eine Frau kam am nächsten Tag noch einmal, um ihre Astgabel fertig zu flechten. Sie war mit Mann und Tochter hier. Sie sagte sogar etwas verlegen: „Ich hätte nicht gedacht, dass mein Mann und ich so gut zusammen arbeiten können. Es SONY DSCwar wie eine Paartherapie.“

Monika blieb auch noch für den nächsten Tag. Sie hatte ja nicht damit gerechnet, dass uns Benno 4 Rahmen baut. Die waren alle halb fertig und warteten darauf, fertiggestellt zu werden.

Obwohl uns Gerhard noch unterstützte, haben wir trotzdem nicht alles geschafft. Doch ich bin optimistisch. Nachdem Monika meinen MitarbeiterInnen Birgit und Petra bescheinigte, dass sie Talent haben,  bin ich jetzt voller Zuversicht, dass wir in Teamarbeit auf jeden Fall die Werke bis zum Hessentag fertigstellen.

Auf dem Hessentag würden wir gerne etwas SONY DSCmit dieser gemeinsam erreichten Projektarbeit ein bisschen „angeben“. Das sieht doch schon mal ganz gut aus – oder?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert