Auf ein Neues!

Auf ein Neues!, sagt man bei uns in Franken. Diesen Satz kann man nicht nur zum Jahresanfang sagen, obwohl er da am besten passt. Auf ein Neues, sagen wir auch dann, wenn wir mal „hingefallen“ sind und uns die schmutzigen Knie abgewischt und weitergelaufen sind. Diese Situation, natürlich im wirklichen wie übertragenen Sinn, habe ich schon oft erlebt. Es ist tröstlich, denn es zeigt, dass es immer wieder weiter geht.
Rückblickend kann ich sagen, und ich kann es wirklich aus tiefster Seele heraus sagen, war das Jahr 2013 ein erfolgreiches, wenn auch schwieriges Jahr. Bewegt und bewegeSONY DSCnd.
Ich war froh, als ich kurz vor Weihnachten der Druckerei die Unterlagen für das neue Programmheft in die Hand drücken konnte, nachdem meine Lektorin als letzte Instanz ihren Segen dazu gegeben hatte. Es war schwer für mich in die Zukunft (ins neue Jahr) zu denken, wo ich doch gerade mit der Gegenwart so zu kämpfen hatte.
Durch den Weggang meiner beiden pädagogischen Kräfte Annika und Jeannine habe ich verstärkt wieder in der Praxis gearbeitet. Das war gut und nicht so gut. Gut deshalb, weil ich gemerkt habe, dass mir die Praxis, d.h. die Arbeit mit Menschen sehr viel mehr Spaß macht und mir etwas gibt. Auf der anderen Seite ist es nicht meine eigentliche Aufgabe oder Priorität. Ich muss doch sonst eher administrative Sachen erledigen. Es war ja auch kein entweder oder, sondern ein sowohl als auch. Und das bedeutete sehr oft  eine lange Arbeitszeit im NZB.
Gegen Ende Dezember war mein Kopf voll und mein Akku leer. Mir war oft schwindelig und ich lief innerlich auf Hochtouren. dann plötzlich hast du Zeit. Kein Termin, kein Telefonat, keiner der etwas von dir will. Aber ich fühlte mich nicht gut dabei, mir fehlte etwas und ich hatte immer wieder das Gefühl eines schlechten Gewissens.
Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Situation kurz vor Heiligabend. Ich ging in Heppenheim durch die Fußgängerzone auf der Suche nach ein paar Weihnachtskarten zum Verschicken. Da entdeckte ich das neue Cafe auf dem Weg zum Marktplatz. Es heißt „MuseChocolat“. Da hatte ich schon davon gehört. Ich fand einen Platz und fing an zu Schreiben. Doch ich konnte es nicht richtig genießen, obwohl die Atmosphäre in dem Cafe ein Traum ist. Aber ich dachte immer, das geht doch nicht, ich muss doch was schaffen. Ich schaute mich um, ob die anderen mich ansehen und denken: „Schafft die denn nichts“!?
Ich blieb… ich trank in Ruhe weiter meinen Tee… ich schrieb alle meine Karten… bei jeder Karte wurde der Text „heller“ und ich bestellte mir auch noch ein schönes Stück Kuchen. Himmlisch, dieser Mann, der so gut backen kann! Und ich fing an, mich wohlzufühlen und als ich das Cafe verließ, merkte ich, dass meine Schritte langsamer geworden waren.
Also mein Appell an alle, denen es ab und zu ähnlich geht. Lassen Sie sich immer wieder von der Muse küssen und wenn es das „MuseChocolat“ in Heppenheim ist. Natürlich können Sie auch Ihre Ruhe hier in unserem schönen Naturschutzzentrum finden. Kommen Sie, entspannen Sie hier, nutzen Sie die Gelegenheit für eine kleine Informationsrunde durch die Ausstellung oder trinken Sie einfach nur eine Tasse Tee oder Kaffee vorne am See.
Bei uns klingeln seit Montag die Telefone heiß. Sehr begehrt sind Plätze bei den Ferienspielen, Buchungen für Kindergeburtstage oder Nachfragen von Schulen für Ampibientage, Fledermauskastenbau…
Mein Vorsatz für das Jahr 2014: Mehr Achtsamkeit auf meine eigene Befindlichkeit, nach dem Motto; wenn es mir gut geht, dann kann ich auch für andere ein Segen sein.

In diesem Sinne begrüßen Sie mit mir zusammen das neue Jahr.  Auf ein Neues. Ich freue mich auf schöne Begegnungen mit Ihnen und euch.

 

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