Eine Woche vergeht wie im Flug. Wir haben hier am NZB zurzeit Hochsaison.
Und das in jeder Beziehung. Durch den Regen explodierte auch das Wachstum der Pflanzen. Die Streuobstwiese ist übersät mit Mageriten, Wiesensalbei und anderen Pflanzen. Im Garten gedeihen Kräuter, Fenchel und Tomaten… natürlich auch die „Wildkräuter“. Ich lerne gerade zu unterscheiden, ob die kleine Pflanze sich zu einer Ringelblume, Löwenmäulchen oder zu einem Gartenunkraut entwickelt. Es ist für mich ein herrliches Gefühl nach einem arbeitsreichen Tag, vorwiegend am Schreibtisch oder im Service, dann am Abend die Kleidung zu wechseln und durch Gartenarbeit wieder geerdet zu werden.
Ich liebe es, im Gewächshaus meine ausgestreuten Samen wachsen zu sehen und ich liebe es auch, den Erdbeeren beim „rotwerden“ zuzusehen.
Immer wenn ich mir unsicher bin, dann versuche ich mich in Gedanken mit Helga, unserer Ideengeberin für diesen Garten, zu unterhalten. Auch meine Mutter würde sich freuen, wenn sie ihre Tochter so sehen würde. Gartenarbeit hat mich nie interessiert, jetzt bereue ich, nicht besser informiert zu sein. Jeannine sagte zu mir, als ich sie nach einem Pflanzplan oder Gartentipp fragte: am Besten du mischst alles miteinander. Das machen wir jetzt. Hier ein paar Tomaten, gemischt mit Ringelblumen und dort der Spitzkohl neben dem Mangold…
Es macht mich ruhig und zufrieden und ich freue mich jeden Tag auf den ersten Blick am Morgen in den Garten.
Auch die herrlichen Iris einer Bekannten aus Rimbach standen die Tage in voller Blüte. Herr Bergmann hatte sie im letzten Jahr gepflanzt und kann jetzt stolz auf das Ergebnis sein.
Am letzten Mittwoch gerieten wir bei unserem Abendspaziergang in ein Unwetter. Hagelkörner und Kälte – ich hatte Angst um unsere frisch ausgesetzten Pflanzen. Einige überlebten den Platzregen nicht. Das war schon ein echter Verlust für mich. Ich habe richtig getrauert.
Man sieht, was passiert, wenn man Liebe investiert.