der Kopf ist frei – ich bin wieder da!

Ich bin wieder da! Und ich bin froh, dass ich schon wieder da bin. War alles durch die Auswirkungen des Vulkanausbruches nicht so einfach. Musste umbuchen und eine lange Busreise zu meinem nächsten Abflugort in Kauf nehmen.
Ansonsten war es eine intensive Zeit mit mir selbst. Das ist immer so auf einer Pilgerreise.  Ich hatte den Kopf richtig voll (Verantwortung, Termine und Zeitdruck). Ich kam ja kaum  mehr dazu, meinen Tag zu reflektieren. 2 Tage habe ich beim Gehen (und es waren immerhin mehr als 20 km täglich) versucht, Abstand zu gewinnen. Mit Erfolg. Nach 5 Etappen bin ich am Sonntag den 19. April  am Nachmittag in Santiago angekommen. Es war schon ein emotionales Erlebnis, als wir auf dem Vorplatz der Cathedrale eintrafen. Habe keine Blase gehabt, lediglich der Rucksack hat am ersten Tag gedrückt, aber das war auch noch der zusätzliche Ballast, den ich mitgebracht hatte.


Ich übernachte ja nicht gerne in Herbergen, hatte also immer nach einer Pension Ausschau gehalten. Das war meine größte Sorge, dass ich noch mit bis zu 30 Personen in einem Raum schlafen müsste. Aber ich hatte jeden Abend mein „Zimmer für mich allein“. Anfänglich bezeichnete ich mich noch als „Luxuspilgerin“, heute würde ich noch 10 km weiter laufen. Es ist ein ganz normales Bedürfnis, allein zu sein.
Und nun zum Wetter, lieber Erhard, du Sonnenflüsterer. Hast du wirklich mitgemischt. Laut deinem Kommentar hast du mir ja die Sonne geschickt. Der Wetterbericht sah etwas ganz anderes vor. Regen, Regen und nochmal Regen. Aber es kam ganz anders, eigentlich genau so, wie ich es wollte. Es regnete zweimal in der Nacht und am Vormittag nach unserer Ankunft in Santiago. Ansonsten war es durchwachsen. Sonne, Wind und Wolken – optimale Bedingungen für 8 – 10stündiges Unterwegssein. Auch in den Pausen sitzt man in Spanien lieber außerhalb der Bar. Man darf dort überall rauchen, nur nicht im Restaurant. Das sind wir gar nicht mehr gewöhnt.

Heute war ich ganz freudig wieder hierher gekommen. Ja, ich hatte mich wieder auf meine MitarbeiterInnen und meine Arbeit gefreut und mir ganz viel Zeit gelassen, mich zu informieren oder informiert zu werden.
Es war eine Menge los, auch heute traf ich gleich zwei Schulklassen aus Biblis an. Auch die schönen Wochenendtage lockten natürlich viele BesucherInnen in unser Naturschutzzentrum.

Über die Entwicklung im Garten war ich besonders angetan. Die Saat geht auf, Radieschen und Möhren… Rucola können wir schon ernten (brauchen wir gleich morgen bei einer Fortbildung für ErzieherInnen) die Sitzbank hat jetzt einen besseren Platz. Nur eine einsame Kröte war hilflos im Garten in der Nähe des alten Komposthaufens umhergeirrt. Den Komposthaufen hatte Christine und unser Hausmeister nach außen verlagert, damit wir mehr Platz haben.
Auch interessante Veranstaltung fanden statt. Über mehr als 20 kleine und große TeilnehmerInnen nahmen bei den Angeboten zum Thema: „Am Anfang war das Feuer“ oder „Keschern am Teich“ teil.
Besonders freue ich mich für Simon und Benjamin, die am Samstag ihr erstes Seminar in Geocaching erfolgreich durchführten. Sie hatten sich gut vorbereitet, waren dennoch etwas aufgeregt und dann ganz froh, als sie durchweg positives Feedback bekamen. Freue mich auch für euch!
Natürlich testet eine „Chefin“ in Abwesenheit, ob sie auch gute Führungsqualitäten hat. Denn wenn alles drunter und drüber ginge, dann hätte sie  zwar das Gefühl „ohne mich geht gar nichts“, aber auch die Gewissheit, dass sie nicht gut delegieren kann.
Ich danke also allen MitarbeiterInnen, dass ich so „gedankenlos“ auf meinem Pilgerweg sein konnte und dafür, dass sie sich so für unsere Arbeit hier und für Sie als unsere Kunden „ins Zeug gelegt“ haben.
Hoffe, dass ich nun wieder regelmäßiger schreiben kann.

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