Liebe BlogleserInnen, es ist zwar nicht ungewöhnlich, wenn ich mich einmal für längere Zeit nicht melde, aber dieses Mal hat es doch noch einen anderen Grund. Nachdem im NZB noch etwas mehr Ruhe herrscht, genieße ich ein paar freie Tage in Ligurien. Wo auch sonst. Hier fühle ich so etwas wie eine zweite Heimat und ich kann unglaublich gut abschalten.
Als ich ankam war es wie im Frühling. Die Mimosen blühten und auch sonst war die Natur erstaunlich weit fortgeschritten.
Doch schon wenige Tage später, ähnlich wie in Deutschland kehrte auch hier der Winter ein. Ein bisschen Schnee, so für einen halben Tag, sei inzwischen auch hier keine Seltenheit mehr, aber so kalt wie jetzt, sei es das letzte Mal vor 28 Jahren gewesen.
Wenn die Kälte anhält, dann sind auch die Olivenbäume gefährdet. Alle Blüten hängen ihre Köpfe, die weiße Cala war schon kurz vor der Blüte, jetzt ist alles zusammen gefallen und liegt am Boden. Der Schnee ist inzwischen wieder weg, die Sonne scheint, aber es ist kalt. So um die Null Grad. Gestern habe ich bereits meinen Cappucciono wieder im Freien mit Blick auf das Meer genossen. An windgeschützten Stellen kann man auch schon im warmen Sand sitzen.
Die Menschen hier an der ligurischen Küste (zwischen Genua und La Spezia) haben aber noch einmal Glück gehabt. Ganz anders die Verhältnisse in Rom oder Süditalien. Irgendwie haben hier aber alle eine andere Einstellung zum Winter. Die Schule und der Kiga sind geschlossen. Bei jedem noch so kleinen Schneehaufen wird mit sehr viel Salz nachgeholfen. Mein Problem ist das Wasser. Ich habe seit 2 Tagen kein Wasser mehr. Die Rohre sind eingefroren. Da ist mir erst einmal bewusst geworden, wie oft ich unbewusst und selbstverständlich den Wasserhahn aufdrehe. Jetzt genieße ich das kostbare Gut aus der Wasserflasche, teile schön ein und hoffe, dass sich die Lage bald bessert.
Wenn ich jetzt zum Fenster hinaussehe, dann erblicke ich strahlend blauen Himmel, der Wind kommt von den Bergen und hält alles in Bewegung. Ich werde jetzt meinen Spaziergang machen. Ich hoffe, dafür bleibt Ihnen und euch auch heute die Zeit.
Natürlich weiß ich über die Lage im Naturschutzzentrum Bescheid. Alles im grünen Bereich wie ich höre, sogar der erste Geburtstag an der Feuerstelle (mit Pizza aus dem Steinofen) wurde schon gefeiert. Ich freue mich auf die neue Saison. Der Wind hat meinen Kopf freigeblasen.