Eine völlig neue Erfahrung war für mich am letzten Dienstag der Besuch einer ganzen Schulgemeinde. 74 Kinder und ihre LehrerInnen standen gegen 9 Uhr vor dem Eingang. Bei diesem Anblick wurde mir schon etwas mulmig zumute. Ob wir den Erwartungen entsprechen? Wir waren gut vorbereitet, kein Zweifel und die Wetterprognose verbereitete ausgerechnet für diesen Tag Hoffnung. Stehen wir nicht wirklich unter dem besonderen Schutzschirm? Sonne, ja es schien die Sonne und -tage vorher und nachher nur Regen.
In einem großen Kreis lernten wir uns alle kennen. Ich entdeckte viele bekannte Gesichter, die mir bei der Begrüßung dem dem Vorstellen der Regeln halfen. Wir hatten uns bei der Programmgestaltung für offene Workshops entschieden. ES war interessant festzustellen, wohin es die meisten Kinder zog, nachdem sie von unseren Angeboten hörten. Sie strömten in die Ausstellung zur Apfelwerkstatt. Und das vor allem aus einem Grund.
Zunächst konnten sich die Kinder an der Apfelprobierstation durch verschiedene Apfelsorten beißen. Mit einem Stück des Lieblingsapfels ging es dann zur Schokostation. Der Apfel bekam einen Hauch von Schokolade und wurde dann zum Apfellutscher. Das war der Magnet.
Beim Apfeltest ging es sehr gesprächig zu. Ich hörte sie sagen: „zu matschig, zu sauer, schmeckt nach nichts… das ist mein Favorit“. Selbst die Sortenbezeichnung interessierte sie. Ob sie beim nächsten Einkauf auch darauf achten?
An einem anderen Tisch konnten sie Äpfel in Ringe schneiden (was gar nicht so einfach war) oder sie konnten verschiedene Apfelsäfte probieren. An dieser Station waren sie ebenfalls besonders gerne. Natürlich war der frisch gepresste Apfelsaft bei den meisten die große Überraschung.
Am Maltisch ging es eher meditativ zu ganz im Gegensatz zu den Filzern auf der anderen Seite. Dort wurde mit Leidenschaft die Schafwolle zu kleinen Äpfelchen gefilzt.
Draußen im Außenbereich wuselte es nur so von neugierigen und fröhlichen Kindern. Natürlich war das Keltern ein Höhepunkt, aber auch der Gang auf die Streuobstwiese mit dem großen Apfelernter wurde zu einem Erlebnis. Beate erzählte nicht nur etwas vom Leben auf der Streuobstwiese, sie lehrte sie auch, wie man am besten einen Apfel von ganz oben, aus der Krone, ernten konnte.
Dann der Ruf einer Mitarbeiterin. Doris braucht dringend Äpfel für den Flammkuchen. Das war ein guter Auftrag. Wir stopften Eimer, Körbe und Taschen voll und nebenbei wurde noch der eine oder andere Apfel gleich gegessen. Auf keinen Fall durften die Äpfel für den Flammkuchen ausgehen. Alle wollten ihren eigenen Flammkuchen herstellen. Der Flammkuchenteig wurde ausgerollt, mit Schmand bestrichen und dann mit frischen Äpfeln belegt. Es roch nicht nur gut, es schmeckte auch ausgezeichnet. Selbst die LehrerInnen stellten sich gerne in die Reihe und ließen sich von den kleinen Bäckerinnen gerne bedienen.