All den trüben Wetterprognosen zum Trotz wurde der gestrige Sonntag zu einem wirklichen Apfelfest. Es ist im Vorfeld so schwierig richtig einzuschätzen, wie wir kalkulieren sollen. Gestern hätten wir doppelt so viel Kuchen verkaufen können. Wer weiß es.
Aber darauf kommt es ja wohl alleine nicht an. Wir waren meistens dem Andrang an den verschiedenen Ständen gewachsen aber so um die Kaffeezeit ging es schon hoch an der Bistrotheke her und wir hatten alle Hände voll zu tun. Ohne die zusätzliche und unerwartete Unterstützung von Jürgen und Uli, zwei BesucherInnen, wären wir wohl noch mehr ins Schwitzen gekommen.
Die Streuobstwiesenretter präsentierten sich mit einem perfekten Auftritt. Das sind längst keine Anfänger mehr. Sie hatten eine sortenreiche Ausstellung vorbereitet und waren ständig als Berater gefragt. Das Publikum an einem Fest wie diesem ist auffallend anders. Vorwiegend ältere Menschen drängen sich um die Streuobstwiesenretter. Meine Hoffnung ist, dass die jungen Familien, die ebenfalls zahlreich vertreten waren und sind, den Ball wieder aufgreifen und sich in Zukunft ebenfalls verstärkt um die Streuobstwiesen kümmern.
Auf jeden Fall geben die ganz jungen, die Kinder, mit ihrem Tatendrang Anlass zur Hoffnung. Sie waren vor allem an der Apfelpresse vorzufinden, aber auch der Bau für die Behausungen der Ohrwürmer und anderen Insekten oder die Apfelgeschmacksstation und natürlich der Filztisch waren unentwegt belagert.
Als bei uns der Kuchen ausging, war mir aber auch klar, dass Doris mit ihren Apfelflammkuchen aus dem Steinofen verstärkt Andrang erfährt. Sie war bis 18 Uhr pausenlos am Flammkuchenbacken und ich fragte mich immer, wie sie die Ruhe behalten kann. Eine so tiefe Gelassenheit und Fröhlichkeit die mir da ins Auge springt, unglaublich wie sie das schafft.
Ich war gegen 18 Uhr dann fix und fertig und doch froh, dass alles so gut gelaufen war.
Bedauern hab ich lediglich für einen Umstand. Ich habe das erste Mal den kleinen Hannes kennengelernt. Hannes ist der Sohn von unserem früheren Geschäftsführer Herrn Lannert, und kann mittlerweile Laufen. Wie doch die Zeit vergeht. Ich hätte gerne ein paar Worte mit der jungen Familie gewechselt. Die Welt ändert sich doch auch für uns Erwachsene, wenn man sie mit den Augen eines Kindes betrachten kann. Welche Geschichten hat Hannes schon erlebt?