Dinner am See

Welche Anspannung.
Ein Dinner am See! Dazu braucht man gutes Wetter und darauf ist ja in den letzten Wochen wirklich kaum Verlass gewesen. Von solchen nicht einflussbaren Momenten brauche ich wahrlich nicht viele im Jahr. Ich bin so sehr unter Anspannung gewesen, dass ich mich eigentlich ganz weit weg gewünscht hätte…
Der Blick am Samstagmorgen aus dem Fenster… Sieht nicht schlecht aus. Jetzt wäre es eh zu spät. Wir hätten nicht mehr absagen können. Die Vorzubereitungen liefen auf Hochtouren.
Von einer Staudenfreundin bekam ich wunderbare Rosen und Päonien aus einem Landgarten. Eine passende MöglicSONY DSCSONY DSChkeit Atmosphäre zu

 

zaubern.
Simon und Aylin waren wie im vergangenen Jahr ein Teil des Serviceteams. Sie hatten gerade am Anfang viel zu tun. Wir begrüßten die Gäste mit Sekt und Holundersirup. Den konnten sie erst einmal in Ruhe genießen, sich dabei einen schönen Platz für den Tisch aussuchen und eindecken lassen. Dieses Mal wollten alle den Blick am See haben. Zum Sekt wurden noch sommerliche Häppchen serviert. Mir lief schon zu diesem Zeitpunkt das SONY DSCWasser im Mund zusammen. Der Himmel zeigte sich auch von seiner besten Seite. Überall Schön-Wetter-Wolken. Eine richtige idyllische Stimmung an einem  lauen Sommerabend. Die Gäste wirkten entspannt und konnten sich gleich auf den nächsten Gang freuen. Meine Lieblingssuppe wurde serviert. Ein frisches SONY DSCErbsensüppchen mit Minze aus unserem Kräutergarten. Wow!
Beim Hauptgang waren die Abläufe  schon  routinierter. Es gab eine Fischpfanne, Lammrücken mit Kräuterkruste, Kartoffelgratin und Ratatouille. Für Vegetarier hatte sich das Küchenteam etwas Besonderes ausgedacht. Eine vegetarische Trilogie. Sie bestand aus einem Spinatkuchen mit Tomaten-Walnußtopping, bunten Kartoffeltürmchen und Spagetti mit Zitronenpesto. Ein Gedicht!  Das Lob für das Essen landete durch das Servicepersonal  schnell SONY DSCbei den „Machern“. Die freuten sich! Natürlich hatte der Nachtisch etwas mit Erdbeeren zu tun. Diese Erdbeeren kamen aus unserem eigenen Garten.

Eine meiner Sorgen war auch noch, dass das Dinner vielleicht ein jähes Ende durch die Schnaken nehmen könnte. Sie blieben nicht aus, aber immerhin konnten die Gäste in Ruhe den Abend ausklingen lassen. Beim Aufräumen waren sie dann aber präsent.  Mir ist aufgefallen, dass sie Beni besonders in die Zange nahmen. Er schlug gegen Ende nur noch wild um sich. Es dauerte bis auch er sich gemütlich zu uns an den Tisch setzen konnte. Wir alle waren müde, aber auch sehr zufrieden.
Und damit ist das Dinner-am-See auch im Jubiläumsjahr 2014 gesetzt.

Entschleunigung wirkt nach

blind frühstücken1Im Rahmen unserer Umweltschultätigkeit, also als regionale Beratungsstelle für Umweltschulen, sind wir in guten Kontakt mit den Schulen. Wir finden, dass dort zusätzlich zum normalen Lehrplan sehr viel mehr für Umweltbildung getan wird.
Von manchen Projekten erfahren wir durch Besuche vor Ort, von manchen aus der Zeitung, und von weiteren Projekten  bei den regelmäßigen Regionaltreffen. So ein Treffen fand zum Beispiel gestern in Beerfurth statt.
Wir honorieren dieses Engagement, indem wir sowohl den SchülerInnen, als auch den Lehrerinnen ab und zu etwas „Gutes“ tun.
Für das Team einer Umweltschule haben wir als kleines Dankeschön vor kurzem einen pädagogischen Tag der besonderen Art durchgeführt.
blind frühstückenDer Tag begann gleich mit einer Überraschung.
Der Frühstückstisch war eingedeckt und mit wohlriechenden Kräutern dekoriert. Als alle KollegInnen eingetroffen waren,  bekam jede/r eine Augenbinde und wurde von uns an ihren Platz geführt. Sie tasteten ihren Bereich ab und hörten sich um, welcher Kollege wohl der unmittelbare Nachbar sei.
Dann servierten wir ihnen nacheinander kleine frische Köstlichkeiten. Der Teller wurde oft direkt vor die Nase gehalten. Besonders der Geruchsinn war gefragt und nicht immer war es leicht zu erkennen, was da auf dem Teller lag.
Nachdem das Motto des ganzen Tages die: „Gedicht in der NaturWiederentdeckung der Langsamkeit“ war, ließen sie sich bereits beim Verkosten sehr viel Zeit.
Nach der Kostprobe nahm jede/r gespannt die Augenbinde ab. Jetzt waren auch alle anderen Sinne wieder gefragt und sie konnten am Frühstücksbuffet das erweiterte Angebot in Augenschein nehmen und in Ruhe,  jetzt bei einer Tasse Kaffee oder Tee, das Frühstück mit den KollegInnen genießen.
Einige LehrerInnen schauten mich etwas irritiert an, als ich noch sagte: „Lassen sie sich  ruhig Zeit. Ich werde draußen auf sie warten“. Selbst für mich war diese Ansage ungewöhnlich. Normalerweise bin ich für Strukturen, auch was die Zeit anbelangt, ich wollte aber auch sehen, wie ein Prozess abläuft, wenn keine Zeitangabe gemacht wird und die Gruppe individuell entscheiden kann, wann das Frühstück beendet ist.
Ich saß also am See und bekam durch mein aktives Warten selbst ein Zeitgeschenk.
inspiration naturInteressante Antworten bekam ich auf meine erste Frage. „Wie gestaltete sich der Prozess im Team , nachdem sie erfuhren, dass sie selbst entscheiden, wann das Frühstück zuende ist?“
Warte ich ab, bis der/die erste unruhig wird? Schließe ich mich den anderen an? Wer ist die treibende Kraft? Was passiert in mir, wenn ich wirklich genSonne genießenügend Zeit habe? Kann ich abschalten?

Anschließend begannen wir mit ersten Achtsamkeitsübungen.
Eine Meditation über die vier Elemente schien sie ebenfalls anzusprechen. Sie konnten sich einlassen.
Man spürte die gute Teamatmosphäre und jede/r folgte trotzdem seinem eigenen Rhythmus.
Zum Abschluss wählten sie aus verschiedenen Angeboten. Während eine Gruppe am See auf der Brücke saß, sich von der Natur dichterisch inspirieren ließ und kleine Verse aufschrieb, nahmen sich andere einen Klumpen Ton und formten etwas, was gerade Entstehen oder Geboren werden wollte.
Eine dritte Gruppe ließ sich auf ein anderes Abenteuer ein. Sie zogen sich in den Schäferwagen zurück. Dort war ihre Aufgabe, abzuwarten, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewohnt hätten… Eine Camera obscura im Schäferwagen! Damit haben sie nicht gerechnet. Sie waren begeistert.
Gerne  tauschten sie anschließend aus, was jede/r erlebte. Eine kleine Kostprobe zeigen Bilder und ein Text der Dichtergruppe:

Erwachen
Enten schwimmen
der Wind weht
Natur erleben
Ruhe

Das Mittagessen spendierte eine Kollegin. Es gab Pizza aus dem Steinofen. Gegessen wurde in idyllischer Umgebung am See.

Während das Vormittagsprogramm vorwiegend dem Wohlergehen des Einzelnen dienen sollte, war am Nachmittag mit den Workshops zum Thema Wiese wieder die Teamleistung gefragt.
In der Tagesreflexion erfuhren wir, dass der Tag eine bunte Mischung von Vielem war.
Ein besonders gelungener Tag, so das einhellige Credo des Teams.
Die Schulleitung schrieb in einer email ein paar Tage später: „Die Entschleunigung  hat eine anhaltende Wirkung“.

 

Arme böse Elster? oder „Wie aus der Elster etwas Besonderes wurde“

SONY DSC SONY DSC SONY DSCDie Ereignisse überstürzen sich in den letzten Tagen, obwohl der Anfang von Allem schon fast 10 Jahre zurückliegt.
Da wurde das Märchen „mal eben so“ von Gerhard Eppler erdacht und aufgeschrieben.
Seitdem hütete ich es wie einen Schatz. Ich war damals schon erstaunt, was in diesem Kopf noch so alles an Talenten schlummert.
Die Idee für dieses Märchen bekam er anhand eines Buches (Umweltschutz und Märchen). Eine Geschichte schien es ihm besonders angetan zu haben: die Bienenkönigin. Der Inhalt ist schnell zusammen gefasst. Es geht um 3 Königsöhne, davon ist einer – wie so oft, der Außenseiter oder „Dumme“. Zwei Brüder gingen in die Welt hinaus und kamen nicht wieder zurück. Der jüngste, welcher Dümmling hieß, sollte sie suchen. Er fand sie und sie mussten allerlei Prüfungen bestehen. Die Brüder ärgern zum Beispiel Tiere. Er hingegen hilft ihnen… Und am Ende bekommt er – wie könnte es anders sein – die Königin.
Eppler hat da so seine eigenen Gedankengänge dazu. Wie ich  heraushöre, assoziert er den Dümmling mit dem gängigem Bild eines Naturschützers, der auch eher als „Spinner“ bezeichnet wird und welches, nach dem Vorbild des Märchens, auf ein tolles Happyend hoffen lässt.
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Wo ist die Königin?

Suchbild! Wo ist die Königin?
DSONY DSCas war vielleicht ein Erlebnis.  Nach meinem Stich war ich mir nicht mehr sicher, ob ich erneut für einen Bienen besuch tauge. Annika und Jörg luden mich trotzdem (oder gerade deshalb) ein, sie wieder zu begleiten. Sie wollten verhindern, dass es einen unkontrollierten Bienenschwarm gab, deshalb trafen sie sich, um das Bienenvolk zu teilen. Zunächst waren sie auf der Suche nach der Königin.  „Wie soll man die finden“, dachte ich, „bei so vielen Bienen“? Unglaublich. Dann – Jörg entdeckte sie. Ich brauchte eine genaue Ortsbeschreibung. Sehen Sie sie auf dem Foto? Sie ist größer als die anderen und befindet sich in der SONY DSCEcke rechts unten. Es war interessant, wie Jörg sie sozusagen „einfing“, um sie zu markieren. Das neue Volk muss sich erst eine neue Königin ziehen (in der Imkersprache sagt man da sicher anders dazu, aber mir fehlt der Fachbegriff).
Ich fand alles super spannend und habe viele Fotos zur Dokumentation gemacht. Jetzt muss Annika das neue Volk füttern und alle hoffen wir, dass sie noch genug TrSONY DSCacht finden, um sich am Leben zu halten. Die Imker klagen etwas. Die Witterung sei nicht gerade bienenfreundlich. Erst dauerte es, bis sich der Frühling einstellte, dann blühte alles gleichzeitig. „Wann hat es das schon einmal gegeben, dass Tulpen und Flieder zur gleichen Zeit blüht“, hörte ich sie beim letzten Imkertreff sagen.
Von all dem verstehe ich sehr wenig, aber ich merke, dass es wichtig ist, nicht gleichgültig zu sein. Die Bienen erhalten unsere Lebensgrundlage. Ich will mich weiter interessieren und engagieren und noch so manche Pflanze setzen, beziehungsweise Samen ausstreuen, so dass eine Wiese entsteht, die die Bienen anfliegen können.

Klärung von Familienzugehörigkeiten: Kraut ist nicht gleich Kraut

auch Männer rätselnIch war gespannt auf diesen Abend. Zum zweiten Mal haben die engagierten VertreterInnen der botanischen Vereinigung zu einem praxisorientierten Vortrag eingeladen. Ich, die Pädagogin Lindmayer, bin neugierig, ob ich bei den versierten Pflanzenkundlern mithalten kann. Ich studiere gerne Menschen, auch deren Verhalten.Als ob das die Referentin Frau Schnürle geahnt hätte! Sie erleichterte mir den Einstieg. Denn sie legte eine Folieauf, auf der Menschen zu sehen waren, die miteinander verwandt sind und man dies durch äußere Merkmale sehen kann. Eine gute Überleitung zu den Pflanzen und ihren Familien. Heute sollten gleich drei Familien vorgestellt werden. Pflanze unter der LupeHahnenfuß-, Rosengewächse und Schmetterlingsblütler. Fritz Richter, stellte sich als „ihr Assistent“ vor. Er ist vielen bekannt durch seine lehrreichen Exkursionen. Nach ihrer kurzen Einführung, bei der es hauptsächlich um Blütenformeln ging, legte er uns TeilnehmerInnen Pflanzen aus seinem Garten oder  von der Wiese auf den Tisch.
Meine erste Überraschung: der Apfel gehört zur Familie der Rosengewächse. Wäre ich im Leben nicht drauf gekommen. Gibt es heute Abend für mich noch weitere StaubblätterÜberraschungen? Ich fing Feuer. Es war spannender eine Blüte zu bestimmen, als einen Krimi im Fernsehen anzusehen.
Bei der zweiten Pflanze war es nicht so leicht. wir mussten erst die Blütenblätter zählen und teilweise als solche definieren (bei gezüchteten Pflanzen verändert sich das manchmal), dann die Kelchblätter, die Fruchtblätter und die Staubblätter. Daraus errechnet man die Blütenformel.
Vor uns lag eine Pflanze mit gelben Blüten. Sie erinnerte mich an Raps. Raps war es aber nicht,  aber über die Formel kamen wir zur Familie und letztendlich konnten wir mit Hilfe eines Buches ganz sicher sein, dass wir ein Barbarakraut genauer untersucht hatten. Hab ich in meinem Leben noch nie gesehen oder davon gehört.
Profis bestimmenEs blieb spannend. Bei der Blüte des Blauregens erklärte uns Herr Richter wie man die  einzelnen Blütenteile benennt. Er sprach von einer „Fahne“, den „Flügeln“ und dem „Schiffchen“. Betrachtete man die Blütenblätter, dann konnte man ihm sofort zustimmen und erkennen, dass es sich letztendlich um einen Schmetterlingsblütler handelte.
Ich glaube, Fritz Richter bemerkte, dass wir im Bestimmungsfieber zufriedenwaren und deshalb forderte er uns mit einer besonderen Aufgabe heraus. Er legte uns eine Pflanze mit blau violetten Blütenblättern (inzwischen weiß ich, das es sich um ein Lungenkraut handelte) hin und sagte: „jetzt findet heraus, ob diese Pflanze sich einer der drei inzwischen kennengelernten Familien zuordnen lässt“. Hätte ich nur zu meiner Schulzeit so einen Biologielehrer gehabt, ich glaube, mein Interesse an naturwissenschaftlichen Zusammenhängen wäre nicht erst in den letzten Jahren erwacht.
Gerade las ich noch einmal in der Ankündigung nach. Hier steht: Ziel  der heutigen Veranstaltung ist es, an typischen Merkmalen die Beobachtungsgabe zu schärfen und Freude an selbständiger Arbeit mit Pflanzen zu fördern. Ganz ehrlich: dies ist den ReferentInnen gelungen. Fritz bedankte sich deshalb auch bei Frau Schnürle und wir gingen zufrieden mit neu gewonnenen Erkenntnissen nach Hause.
Falls Sie jetzt auch Lust auf so eine tolle Veranstaltung bekommen haben, dann lege ich Ihnen den nächsten Termin am 13. Juni ans Herz.

 

Ein guter Start in die neue Woche

Aua! So ein Bienenstich kann ganz schön weh tun. Heute war ich zum ersten Mal (welche Schande!) mit Annika bei den Bienen. Ganz mutig sagte ich noch: „ich brauch nur einen Schutz für den Oberkörper, die werden mich schon in Ruhe lassen“, aber dann ist es doch passiert. Beim Kontrollieren des Volkes, auch um Nachzusehen, ob die Königin noch da ist, kam ganz schön Unruhe ins Volk und die Bienen flogen, gestört bei ihrer Arbeit, wie wild um uns herum. Ich fühlte mich sicher in meinem Anzug, auch wenn ich ins Schwitzen kam, aber irgendwann war es ihnen zuviel und eine Biene „machte ihrem Ärger Luft“, sie stach in meinen Oberschenkel, auch wenn sie dabei ihr Leben lassen musste.
Trotzdem bin ich im Nachhinein über die Erfahrung dankbar. Ich hab sogar gesehen, wie eine Biene, frisch geschlüpft, ihre Wabe verließ. Annika meinte, das würde man nicht so oft sehen.
Heute ist mein erster Arbeitstag nach einer wunderschönen Wanderwoche in Ligurien. Was so eine Auszeit bewirken kann. Ich bin wieder erholt und richtig gut gelaunt heute in die neue Woche gestartet.
In der Mitarbeiterbesprechung erfuhr ich wie ereignisreich die vergangenen Tage waren. Höhepunkt war sicher das Fest der Bäume am vergangenen Sonntag. Im Internet habe ich mir im Hotel in Italien die Fotostrecke vom BA angesehen und wusste sofort, dass es ein gelungener Tag war, auch wenn das Wetter nicht  ganz die Qualität hatte, die man bräuchte, um draußen sitzen zu können. Es war für mich, als wäre ich dabei gewesen und ich spürte, dass sich die vielen Vorbereitungen gelohnt haben.
Natürlich war nach meiner Rückkehr der erste Weg in den Garten. Da hat sich vielleicht viel getan. Von Florian und Jonas erfuhr ich, dass Herr Bergmann viel Zeit im Garten verbracht hat. Zaungäste sprachen mich gleich an, ob wir jetzt jemanden professional für die Gartenarbeit einsetzen würden. Das ist vielleicht ein Lob!
Bald kommen noch die Tomaten dazu und mein Basilikumsamen, den ich extra aus Ligurien mitgebracht habe.  In einer Woche hat sich gerade im Außenbereich viel verändert. Alle Bäume tragen jetzt Blätter und die Obstbaumblüten auf der Streuobstwiese haben ungefähr die gleiche Vegetationsphase wie in Italien. Ich erfuhr, dass auch hier die Natur um einen Monat zurückliegt.
Jetzt werde ich meinen Blog schließen. Ich würde gerne den Botanikern zuhören. Heute ist der zweite Teil. Es geht um Pflanzenkunde und ich lerne gerne dazu.

 

Eintönigkeit am Arbeitsplatz? – nicht im NZB

Ich weiß fast schon gar nicht mehr richtig, wie ich mich einloggen muss, damit ich wieder einmal einen Bericht schreiben kann. Ich finde kaum Ruhe am Schreibtisch für diese Aufgabe. Fast immer sind es schöne Erlebnisse, die ich am Abend gedanklich noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen kann und die mich beruhigt einschlafen lassen. Aber – es ist halt auch immer genug los und oft auf verschiedenen Ebenen und deshalb reicht es kaum für einen Eintrag, obwohl ich gerne schreibe und so auch wie in einem Tagebuch nachblättern kann.

Trotzdem ein kurzer Rückblick.
Schulklassen aus LaudenbachAmphibien im EimerFalten auf die Stirne verursachte bei uns im Team vor allem das Warten auf den Frühling. Was sollten wir mit unseren Schulklassen machen, die sich schon sehr auf die Amphibientage freuten. Wir verlegten den Termin auf den ersten Tag nach Ostern. Ich sagte noch zu den LehrerInnen, dass wir da ganz auf der sicheren Seite seien. Ich erinnere mich aber auch noch genau an meinen lautstarken Protest als ich nach 3 kalten Aprilabenden irgendwann auf der Strecke zum nächsten Tümpel zu Gerhard sagte: „Mir reicht es jetzt! Ich will nach Hause!“ Als Anschauungsobjekte hatten wir dann eine Kröte, einen Molch und etwas Froschleich und – einen super vorbereiteten Gerhard, der viele Kinder mit seinem Vortrag und seinen Lebendexemplaren glücklich machte. Jeannine; Jonas und ich kümmerten uns um den spielerischen Teil und organisierten die Einsätze am Tümpel. Glücklich waren bei der Abfahrt der Klassen aber alle. So oder so!!
Mein Blick in den Kalender zeigt mir, dass wir auch ansonsten gut gebucht und gut besucht waren. Eine Konfirmation wurde hier zum Beispiel gefeiert. Es war der erste schöne Sonntag und wie ich von der Familie im Nachhinein erfahren habe, waren alle wunschlos glücklich.
Als kleines Highlight betrachte ich persönlich die Veranstaltung am letzten Samstag. Herr Germann war wieder hier (unser SteinofenbrotbäckerSpezialist). In einem zweiten Lehrkurs erfuhren nicht nur die TeilnehmerInnen sondern auch wir MitarbeiterInnen, wie wir vorgehen müssen, damit unser Brot auch in Zukunft (ohne die glückliche Hand) von ihm so gut schmeckt, wie am Samstag mehrmals mit vollem Munde bekundet. Zufällig vorbei kommende Gäste profitierten von dem frisch gebackenen Brot. Wie Schätze trugen sie das erworbene Brot aus dem Haus.

Auch Herrn Strunk und Beni, die beiden EDV-Spezialisten, die an diesem Samstag den neuen Server installierten, wollte ich mit dem frischen Brotduft etwas aus der erkennbaren Anspannung locken. Sie saßen vor den Rechnern, mit ernsten Gesichtern, kaum ansprechbar, wie in einer anderen Welt. Mit Sicherheit nicht meine Welt. Ich bin nur Nutznießer und hätte an diesem Tag alles gemacht, damit ich sie mal zu einem Lächeln hätte bringen können.
Gestern sagte mir Herr Strunk, dass ihm und seiner Frau das Brot ausgezeichnet geschmeckt hätte! Dabei lächelte er. Natürlich hat die Umstellung der EDV-Anlage auch unsere Arbeit hier etwas behindert oder teilweise lahmgelegt. Es wäre aber nur eine kleine Ausrede, warum ich nicht regelmäßiger geschrieben habe.
Bis Ende nächster Woche sollte alles rund laufen, sagt Beni, der sehr geduldig und mit viel Einsatz das Projekt: „Wir bringen euch mit einem neuen Server wieder auf den neuesten Stand“! begleitet und uns gelassen mit den Änderungen vertraut macht.

Gelassen erlebte ich gestern auch die VertreterInnen der Geopark-Einrichtungen. Eingeladen hatte Herr Diehl als Geschäftsführer des Geoparks und viele waren gekommen. Vorwiegend aus den Geschäftsstellen für Tourismusmarketing, aber auch eine VertreterInnen aus dem Bioversum in Darmstadt oder dem Felsenmeerzentrum in Reichenbach. Einmal im Jahr findet dieses Treffen statt. Meine MitarbeiterInnen Jonas und Florian grillten frische Wildschweinbratwürste, die die Männer und Frauen während der Führung über das NZB Außengelände  und nach mehreren Vorträgen genüßlich verzehrten. Es blieb genügend Zeit, sich auch untereinander auszutauschen.

Mein Kalender bleibt für die nächsten Tage terminfrei. Ich verabschiede mich heute für eine gute Woche und was glauben Sie, wohin mich meine Reise führt! Na – nach Ligurien. Dort fülle ich meinen Energietank und bin guter Dinge, dass ich danach auch gerne wieder an den Arbeitsplatz zurückkehre.

Für Sie noch ein kleiner Tipp! Verpassen Sie nicht unser Fest der Bäume am kommenden Sonntag. Das gute Wetter habe ich in Auftrag gegeben. Es soll ein schönes Fest werden. Mir liegen die Programmangebote vor. Das ist wieder einmal eine bunte Vielfalt.
Ich grüße Sie alle herzlich!.

Chillige Ferienkinder und erste warme Sonnenstrahlen

Endlich konnten wir draußen sein und die ersten warmen Sonnenstrahlen genießen! Auch in der zweiten Woche trafen sich Jungs und Mädchen im Grundschulalter, um Zeit zu haben, das Gelände zu erkunden, im Werkraum zu basteln, um Freunde zu treffen und um neue Freundschaften zu schließen. Am Montag und Dienstag war es fast zu kalt, um draußen herum zu toben.SONY DSC Die Feuerstelle war also beliebter Treffpunkt. Nicht nur zum Essen an der Feuerstelle traf man sich, wobei eine Linsensuppe oder Stockbrot am Feuer eingenommen, besonders gut schmeckt.  Faszination löst Feuer fast bei jedem Kind aus. Am Anfang stehen die Stöcke im Mittelpunkt. Diese braucht man, damit das Stockbrot daran geröstet werden kann.
Inzwischen hat sich aber herumgesprochen, dass man sich auch einen Löffel ode eine Schale brennen kann. Zwei Tage brauchen wir schon zu beobachten und um sicher zu sein, wer wirklich schon achtsam mit Feuer umgehen kann.
Dazu gehört inzwischen auf jeden Fall Lukas. Er hat schon langjährige Erfahrung als Ferienkind und ist auch bei der Kindergruppe der BUND-Spechte dabei, die sich einmal im Monat hier treffen. Lukas genießt unser Vertrauen und verhält sich auch anderen Kindern gegenüber vorbildlich. Hier können Sie ihn sehen, wie konzentriert er seine Glut hüteSONY DSCt. Lukas wollte sich einen Löffel schnitzen, damit er ihn noch morgen beim Mittagessen einsetzen kann. Zuerst suchte er sich ein geeignetes Holz. Von uns BetreuerInnen bekam er immer wieder ein Stück Glut auf sein Holz gesetzt. Mit einem anderen Hölzchen hielt er die Glut fest und pustete sachte das Glutstück an. Dabei fraß sich die Glut in das Holz und ergab so die Vertiefung. Anschließend nahm er sein Taschenmesser und schnitzte den Stiel. Lukas löste auch bei den anderen Kinder das Glutbrennfieber aus. Alle, fast alle, wollten es ihm gleich tun. Das machte ihn richtig stolz.
Für Thomas war heute eher ein bisschen Chillen angesagt. Er war noch müde von
gestSONY DSCern. Er wollte einfach in der Sonne liegen und die anderen scharten sich um ihn herum. So entstand eine wunderbare Gruppenatmosphäre. Jeder war in sein TUN und SEIN versunken und ich hätte noch Stunden mit ihnen so verbringen können.
Gestern in der Schlussrunde am Feuer fragte ich die Kinder, wie sie nun den Rest des Tages am liebsten verbringen würden. Da fiel auch das Wort: „Fernseh gucken“. Ich fragte, wer denn jetzt noch nach Hause geht und Fernseh guckt. Da meldeten sich doch schon einige. Wie froh bin ich deshalb, dass sie die meiste Zeit des Tages bei uns draußen in der Natur verbrachten.
SONY DSC In der Tat ist es auffällig, wie viel Zeit Kinder gerne vor Computer oder der „Glotze“  verbringen. Um so mehr bin ich überzeugt, dass wir mit unserem Kontrastprogramm die richtigen Zeichen setzten. George, ebenfalls Ferienkind, schien zu bemerken, dass ich etwas sorgenvoll die Stirne runzelte, als es um dieses Thema ging. Er kam heute morgen auf mich zu und sagte: „Veronika, ich war gestern noch fast bis es dunkel wurde draußen“. Na, da war ich aber froh.

 

 

 

 

 

„Ich mag keine warmen Kirschen“ – von wegen

Freitag: 22. März.
SONY DSCEs ist jetzt kurz vor 18.00 Uhr. Im Flur höre ich die Türe auf und zu gehen. Es sind die Eltern, die ihre Kinder abholen wollen. Die „Erlachfüchse“ trafen sich nun schon zum dritten Mal und heute ging es um das Thema: Klima und Ernährung.
Ich kam gerade dazu, als sie zusammenfassten, was sie heute lernten. Eine Ananas sollte zum Beispiel nicht so oft auf dem Speiseplan stehen, weil sie einen weiten Transportweg hat. Der Apfel (am besten von den regionalen Streuobstwiesen) sollte dagegen recht oft verzehrt werden. Die Kinder hatten sich einen Klimasnack mit Lebensmitteln wie Käse, Salami, Obst und verschiedene Brotsorten zubereitet. Das sah ansich schon alles wunderbar lecker aus. Aber wie sieht es mit der Klimabilanz aus? Die Antworten kamen prompt und wurden mit den passenden Kommentaren versehen. „Meine Mama kauft immer im Fleisch beim Odenwaldmetzger. Da fährt die direkt zu ihm in den Odenwald. Da gibt es auch frische Eier“. Auch die Begriffe wie regional, saisonal und biologisch waren bekannt und wurden sprachlich recht locker angewandt.
Dann kam die Rede auf Erdbeeren. Jeannine fragte: „Wann wachsen eigentlich Erdbeeren im Garten? Fast jeder Monat (außer Dezember, Januar, Februar) wurden genannt. Da sind wir dann doch ganz schön erschrocken. Wie gut, dass wir in unserem Bauerngarten Erdbeeren angepflanzt haben, aber  – wenn ich recht überlege, sind die immer reif, wenn gerade mal keine Ferienspiele sind.
Montag: 25.März
Und die haben heute gerade begonnen. Es sind eher Winterspiele und keine Osterferienspiele. IrgeJana schlemmtSONY DSCndwie halten sich alle gerne im Haus auf. Es wurden im Werkraum Holzautos gebaut und Ostereier bemalt. Erst am Nachmittag wagten sich einige hinaus in den Sand oder turnten über die Kletterbäume.
Ich hatte heute Küchendienst. Elsa, Jana und Laura wollten mir unbedingt helfen. Auf dem Speiseplan stand: Griesauflauf mit Kirschen. Da ging es gleich los: „Ich mag aber keine warmen Kirschen“. „Warum mischt du das Ganze“?  „Eier mag ich sowieso nicht…“.
Ich ließ sie reden und arbeiten. Elsa rührte den Gries in die Milch ein. Jana butterte die Formen aus. Laura rührte das Eigelb. Dann wurde unter Schwerstarbeit das Eiweiß geschlagen. Jeder Handgriff wurde unter meiner Anleitung selbständig ausgeführt. Herr Bergmann war wie unsichtbar immer zur Stelle und säuberte sofort unsere Arbeitsfläche oder spülte benutztes Geschirr weg.
Dann durften Sie den Kirschsaft probieren und etwas von den eingemachten Kirschen essen. Und dann fing es an, so richtig gut aus dem Ofen heraus zu riechen. Und dann waren bei Tisch alle Vorsätze über Bord geworfen. Jedes Kind probierte und viele holten Nachschlag. Jana rührte sich noch zusätzlich Kirschsaft in den Auflauf, damit er schneller kalt wurde und sie nicht so lange pusten musste.
Ach ja,  und ich hab mir gewünscht, dass es so kommt. Das ist noch ein Rezept aus der Zeit, als ich im Kindergarten arbeitete und schon da, war es ein Lieblingsrezept der Kinder.

 

 

 

 

Wollten Sie schwimmen, Herr Bergmann?

Stefan und sein FroschspielDer Schnee ist weg. Frösche und Kröten sehen aber noch keine Veranlassung der Witterung zu trauen. Gestern Abend ging ich mit Gerhard nach Langwaden. Wir wollten doch mal sehen, ob sich nicht wenigstens einer ins kalte Gewässer traut. Auf dem Weg zum Tümpel fiel uns ein Auto auf, welches dort in der Nähe auf dem Feldweg parkte.
Das kann doch auch nur so ein Naturschützer sein, dachte ich, der wie wir sehnsüchtig auf den Start der Krötenwanderung wartet. Und so war es. Betram Blaich, einer der wichtigsten „Krötenretter“ der letzten 30 Jahre (wage ich mal so salopp zu sagen), war ebenfalls den Fröschen auf den Fersen. Er kam gerade von der Arbeit und wollte die Deckel der Eimer abnehmen. Ich nehme an, es warten auch bei ihm viele Schulklassen oder Kitagruppen, die, wie alle Jahre um diese Zeit, diese auch für mich inzwischen posierlichen Tiere, auf ihren Weg zum Laichgewässer beobachten wollen. Er hatte einen kleinen Zaun gespannt und mehrere Eimer eingegraben, denn wenn sich einer an der Wand entlang bewegt,dann wird schon der eine oder andere Frosch oder Kröte in irgendeinen Eimer fallen. Diese Tiere dienen dann  temporär als Anschauungsobjekt.
LuiseMit Eimer, Taschenlampe und Kescher und in Gummistiefeln waren wir zum Tümpel aufgebrochen. Wortlos waren wir unterwegs. Die Dämmerungsstimmung war zu schade, um sie mit Worten zu zerstören. Man hörte auch Stimmen und Geräusche von nah und fern. Selbst innerlich kehrte Ruhe ein.
In diesem Jahr stand das Wasser nicht so hoch. So konnten wir den Tümpel umrunden. Gerhard leuchtete mit der Lampe. Ich schaute ebenfalls angestrengt in den Lichtkegel. Und selbst nicht einmal beim fünften Mal Hinschauen entdeckte ich den Springfrosch, den er anvisierte. Zu spät. Er war weg. Er konnte untertauchen.
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Froschfest fällt in den Schnee

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Eine gute Idee –  und wahrscheinlich die einzigen Frösche, die sich bei diesen Temperaturen wohlfühlen. Gesehen habe ich dieses Bild auf der Homepage des NABU:

http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/amphibienundreptilien/aktionkroetenwanderung/2013/index.html.
Für uns ist der erneute Wintereinbruch eine kleine Katastrophe, denn wir mussten schweren Herzens entscheiden, ob wir das geplante Froschfest am Sonntag überhaupt durchführen können. Die Temperaturen müssten mindestens für wenige Tage auf fünf Grad steigen, damit sie sich auf den Weg zum Laichplatz machen. Das kann man vergessen, wenn man den Wetterbericht im Auge hat. So haben wir uns also entschlossen, den „Tag der Amphibien“ zu vertagen. Auch den Schulklassen mussten wir absagen. Sie starten dann nach den Osterferien gleich an den ersten Tagen mit einem Ausflug ins NZB. Solange halten wir ein Auge auf unsere Hauptdarsteller wie Knoblauchkröte, Wechselkröte, Teichmolch, Kammmolch….
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Wir nehmen Schwung auf…

Ein Hauch von Frühling ließ uns aufatmen und die ersten Gäste nahmen bereits ihren Cafe draußen an den Bistrotischen ein. Damit ist erst einmal wieder Schluß. Heute bei meinem Rundgang kam ich mir vor wie im tiefsten Winter. Dabei haben wir schon so viele Frühlingsputzaktionen durchgeführt, in der Hoffnung dem Winter zu signalisieren: Jetzt reichts!
Eigentlich ist es gut, dass sich die Natur nicht an unsere Wünsche hält. Wohl dem, der jeder Wetterlage etwas Gutes abgewinnen kann.
Schatz gefundenDraußen findet gerade mal wieder ein Kindergeburtstag statt. Annika beschäftigt die Kleinen mit der Suche nach einem Schatz. Es scheint spannend zu sein. Glauben Sie, dass die Kälte den Kindern etwas ausmacht?
Aha, jetzt ist es doch zu kalt. Die Spiele werden ins Innere verlagert. Ein großer Frosch dient als Wurfspiel. Treffen ist nicht so wichtig, wie das Dabeisein. Wenig später treffe ich in der Ausstellung auf vier Mädchen. Sie stehen vor einem präparierten Bussard. Plötzlich zucken sie zusammen. Ein Mädchen hat ihn am Auge berührt. Sie schauen mich mit erschrockenen Augen an. Er hat sich bewegt!“ Ich hatte Mühe, sie zu beruhigen. Gemeinsam gingen wir auf weitere Entdeckungsreise.

Igel backenAuch Jeannine bereitet im Werkraum einen Kindergeburtstag vor. Sie backt mit den Kindern kleine Igelchen. Ich freue mich jetzt schon über den Duft der dann aus der Küche kommen wird.
Am Wochenende war hier ebenfalls ganz schön Betrieb. Am Samstagmorgen trafen sich auf Einladung  von Dr. Meister und der CDU des Kreises Bergstraße viele interessierte BesucherInnen, die sich mit Themen der Energiewende befassten. In der Pause war eine angeregte Diskussion. Ich fand das richtig gut, so kann man sich eine eigene Meinung bilden und/oder sich mit anderen austauschen.

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Fünf goldene Regeln für eine gute Klimabilanz beim Essen

Das Klima und Essen zusammen hängen, wird vielen von uns inzwischen bewusst sein. Interessant ist vielleicht eher die Frage, was machen wir mit diesem Wissen. Nehmen wir lediglich zur Kenntnis, dass unser Konsumverhalten sich auf das Klima auswirkt oder werden wir ganz persönlich aktiv.
Gestern erfuhren die TeilnehmerInnen des Fortbildungskurses KlimaSnack zum Beispiel, dass wir ca für 20% der Treibhausgase durch unsere Ernährung verantwortlich sind. Eine Studie vom WWF besagt sogar, dass wir durch unsere Ernährung mehr Treibhausgase verursachen als durch Verkehr. Entnommen habe ich diese Daten dem Artikel: http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-11/klima-ernaehrung-wwf/seite-1
Da heißt es u.a.:“Die fast 82 Millionen Einwohner Deutschlands verursachten durch ihre Ernährung etwa 164 Millionen CO2-Äquivalente an direkten Emissionen, schreibt er. Zum Vergleich: Der Verkehr trage 156 Millionen Tonnen zu den deutschen Gesamtemissionen bei. Zusätzlich hätten veränderte Ernährungsgewohnheiten den ernährungsbezogenen Treibhausgasausstoß vom Jahr 2009 bis zum Jahr 2010 um zwanzig Prozent erhöht. Beide Effekte zusammengenommen verursache jeder Einwohner durch seine Ernährung etwa 2,5 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr“.
Für mich fast unglaublich.
Klimasnack
Zurück zur Fortbildung. Die TeilnehmerInnen bekamen die Aufgabe in Kleingruppen einen KlimaSnack vorzubereiten. Sie bekamen von Silke Bell, der Fortbildungsleiterin, einen Rezeptvorschlag. Die Zutaten lagen auf dem Tisch. Hier wurde schon vorbildlich darauf geachtet, dass alle Zutaten bereits aus biologischem Anbau waren.
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Muss sich der Hamster jetzt vor dem Uhu in acht nehmen?

Uhu SONY DSC SONY DSCDas ist unsere neueste Attraktion! Seit gestern Abend hängt von der Decke im Ausstellungsraum ein Uhu. Wie wir zu diesem prächtigen Exemplar kamen ist eine eigene Geschichte wert.
Im September 2011 kamen Herr und Frau Schütz zu uns und erzählten von ihrem Fund. Herr Schütz hatte auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz einen toten Vogel am Straßenrand liegen sehen. Es war diese Eule.
Sie wurde im Gefrierschrank zwischen gelagert, in der Hoffnung eine Lösung zu finden, wie man dem Uhu eine neue Bestimmung geben könnte. Sie suchten nach einer Adresse mit der Frage, wer sich um das Schicksal des Uhus kümmern könnte. Letztendlich wurden sie  an uns verwiesen. Nachdem alle rechtlichen Dinge geklärt waren, gab die Naturschutzbehörde eine Freigabe und wir konnten unseren weltbesten Präparierer Berend Koch beauftragen.
Vorgestern kam dann die Mitteilung, dass unser Uhu fertig zum Transport sei. Gerhard nahm ihn entgegen. Alles war für sein neues Zuhause vorbereitet. Nicht nur ich war heute morgen gleich nach der Ankunft in die Ausstellung gelaufen, um unseren neuen Mitbewohner zu begrüßen.
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„Wir können noch viel von euch lernen“

Das ist die Antwort auf meinen Eintrag von gestern. Wer genau hinhörte, konnte auch herauslesen, dass ich nicht so erfreut darüber war, dass sich unsere Besuchergruppe verspätete – sehr verspätete.
Jeannine ist eigentlich krank, kam totzdem, pflichtbewusst wie sie ist,  extra um die Gruppe zu führen . Es tat mir leid, sie so zu sehen. Die Überlegung: Bleib ich oder geh ich? Ganz ehrlich – am liebsten hätte ich telefonisch abgesagt.
Wir taten es nicht. So sind wir halt, würden die Franken sagen.
Besuch aus FrankreichJetzt las ich eine Nachricht auf meinem Schreibtisch von Jeannine. Ich zitiere einfach: „Liebe Veronika, die Franzosen waren von unserem Zentrum begeistert. O-Ton: „Das schönste Naturschutzzentrum, dass ich ich den vergangenen 2 Jahren meiner Ausbildung gesehen habe.“. Eine Frau wollte direkt bei uns arbeiten und meldet sich mal für den Freiwilligendienst… Der Dolmetscher bestätigte nochmal, dass sie alle ganz beeindruckt waren/sind!. – „Wir können noch viel von euch lernen!“
So da werde ich innerlich wieder ganz demütig. Diese Rückmeldungen sind wichtig für uns. Sie zeigen unsere Qualitäten und lehren uns, tolerant zu sein.

Besuch aus Frankreich

Heute nur ein kleiner Eintrag. Gerade noch ist es ruhig hier im Haus. Das wird sich gleich ändern, denn es hat sich eine Berufschülergruppe aus Frankreich angemeldet. Die Schule steht in engem Kontakt mit der Metzendorfschule in Bensheim. Jeannine wird die Gruppe führen. Dafür hat sie ein Feuer an der Feuerstelle gemacht. Es ist genau das richtige Wetter dafür.
Es ist schon Tradition, dass wir Besuch aus Frankreich bekommen. Den Leiter kennen wir bereits. Ich bin froh, dass wir den jungen Franzosen zeigen können, welche Aufgabe  so ein Naturschutzzentrum übernimmt.
Ich bin hin und wieder in Frankreich im Urlaub. Einmal besuchten wir auch ein ähnliches Zentrum. Es war, so ich mich erinnere, sehr kopflastig aufgebaut, also viel Information. Dennoch haben wir dort eine wichtige Information erhalten. Unweit von dort gibt es eine Kirche, in der noch die Hufeisennase wohnt. In Deutschland oder zumindest in Hessen ist sie ausgestorben.
Daraufhin sind wir dorthin gefahren. Am Abend warteten wir auf den Ausflug. Gerhard hielt sein Gerät bereit und dann flogen sie. Solche Ultraschalllaute habe ich nie wieder gehört. Es war ein tolles Erlebnis, an das ich heute noch gerne denke.
Jetzt wünsche ich mir für die SchülerInnen aus Frankreich, dass sie hier bei uns auch etwas erfahren, was ihnen in Erinnerung bleibt.
Pünktlich sind sie zwar nicht, aber ich glaube Pünktlichkeit hat nur für uns Deutsche eine Bedeutung.

Praktikanten schnuppern und erhalten einen Einblick

Heute Morgen bekam Annika (unsere Praktikantin) besuch von ihrem Lehrer. Annika besucht das AKG in Bensheim. Es ist üblich, dass die SchülerInnen der 9. Jahrgangsstufe ein Betriebspraktikum durchführen. Im Moment ist die Liste der PraktikumsanwärterInnen sehr groß. Das bringt mich manchmal  auch etwas in Bedrängnis. Denn, auf der einen Seite wollen wir jungen Menschen einen Einblick in unseren Ablauf ermöglichen, auf der anderen Seite ist zur Zeit gerade noch nicht so viel Betrieb, um die Vielseitigkeit Annika Praktikantinaufzeigen zu können.
Das bedeutet für mich, dass ich immer wieder auf der Suche nach sinnvollen Beschäftigungen und Auseinandersetzungen bin.
Annika war bereits als Kind schon mit der Familie hier. In guter Erinnerung blieb ihr das Herstellen eines Schwirrholzes. Inzwischen sind bestimmt 8 Jahre vergangen. Was sich da alles verändert hat!
Der Tagesablauf sieht vor, dass sie bis zu 7 Stunden täglich anwesend sein sollen. Wenn man als Praxisanleiterin seinen Job ernst nimmt, dann bedeutet dies, für diesen Zeitraum auch informative Gespräche zu führen bzw. aber auch Räume zu schaffen, in denen sie sich erfahren und neue Erkenntnisse gewinnen können.
Für Annika war es ein Gewinn, dass zur gleichen Zeit auch noch eine andere Praktikantin (Luisa) aus dem Goethegymnasium anwesend war. Gemeinsam nahmen sie an Luisa und ihr Pony GandhiMitarbeiterbesprechungen teil, konnten bei Vorbereitungen für das Winterfest mithelfen und selbst auch Akteure beim Fest selbst sein. Luisa brachte ihr Pony mit und die Kinder standen Schlange, um mit „Gandhi“ ein paar Runden auf dem Gelände drehen beziehungsweise traben zu können. Annika war aktiv an der Station, an der Futterrähmchen bzw. Meisenknödel für die Vögel hergestellt wurden.
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Wintermärchen – Winterfest

Ich hatte geträumt, es wäre Sonntagnachmittag und ich hätte gerade bemerkt, dass ich die Brötchen beim Bäcker vergessen hatte abzuholen. Schnell wurde mir klar, dass es nur ein Traum war. Nicht auszudenken! 100 Wildschweinbratwürste, lecker über dem Feuer gebraten und keine Brötchen dazu.
GlutbrennenNatürlich war ich am Morgen rechtzeitig beim Bäcker und auch recht früh im NZB, um in Ruhe die Stunden vor dem Sturm für Vorbereitungen nutzen zu können. Leider war es ja nichts mit dem Wintermärchen. Spurensuchen, Eiskunstwerke bauen… Mehrmals passten wir unser Programm den Wettervorhersagen an. Dennoch war ich zuversichtlich, dass wir gut vorbereitet waren. Nach vier Monaten öffneten wir zum ersten Mal wieder unsere Pforten für unsere Gäste.
Zusammen mit dem Bergsträßer Anzeiger warben wir  für ein Winterfest an der Erlache. Es ist immer auch wie eine Lotterie. Wird wer kommen? Wie wird das Wetter? Schaffen wir es, unsere Gäste mit unserem Programmangebot zu locken und zu erfreuen? Reicht der Kuchen…?
Das ist es, dieses Unwägbare, was mir immer kurz vor einer Veranstaltung etwas den Schlaf raubt. Irgendwann fügt man sich, man kann es sowieso nicht mehr ändern.
Es war NATÜRLICH ein schönes Fest, auch ohne Schnee. Das Wetter spielte mit und so konnte sich vieles auch im Außenbereich abspielen. Die Feuerstelle war ein Gästemagnet, aber auch der Froschpfad oder der Kletterbaumstamm waren immer belegt.

Ich sah viele Familien mit Kindern. Teils bekannte, aber auch viele neue Gesichter.
Herr Karlein hat in seinem Artikel bereits ausgedrückt, welch Atmosphäre herrschte: http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/region-bergstrasse/das-beste-versteck-ist-ein-haufen-mull-1.897975

Noch besser kann man sich ein Bild machen, wenn man die Fotostrecke von Herrn Funck betrachtet. http://www.morgenweb.de/nachrichten/fotostrecken/ba-naturlich-wintermarchen-am-erlachsee-1.897432

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Spuren im Winter

Mit Winterschlaf hat meine lange Pause nichts zu tun. Im Gegenteil, man kann von einer Zwangspause sprechen, denn wir hatten (und haben immer noch) ein technisches Problem mit der Homepage. Jetzt haben wir zumindest eingeschränkt wieder Zugang. Erst Ende März wird (hoffentlich) alles wieder gut sein. Ich merke, dass ich mich voll auf die Profis der Technik verlassen muss (und kann). Wenn der Homepagepfleger mir erklärt, was da abgeht, nicke ich zwar immer verständnisvoll, aber das täuscht. Das merkt auch Beni. Er kennt seine „Chefin“ lange genug, weiß, was ihre wahren Stärken sind, und findet die richtigen Worte, beziehungsweise unternimmt die richtigen Schritte.  Ich vertraue ihm.  Was will ich mehr – Immerhin kann ich wieder schreiben.
Mein letzter Blogeintrag galt „Johanna“. Ich bin sicher, dass es ihr gut geht. Ob es den beiden anderen Fledermäusen, die Gerhard noch die Tage am Schuppen unter den Ritzen sitzen sah, auch gut geht, ist zu bezweifeln. Das ist mit Sicherheit kein geeignetes Winterquartier.
Durch den Schnee draußen vor der Haustür werden wir auch noch auf andere Tiere aufmerksam, die hier ums Haus herum ihre Spuren legen. Nur ein bisschen ärgerlich für mich ist die Tatsache, dass wieder einige Kaninchen Appetit an den Rinden der Bäume und Sträucher finden. Vorgestern hat es ein Reh auch bis an das Bürofenster geschafft. 
Viele Besucher klagen uns ihr Leid und fragen nach, warum es keine Vögel an den sonst aufgesuchten Futterplätzen im Garten gibt: „Wo sind die Meisen, Spatzen und Amseln? Ich mach mir da auch meine Gedanken, Gerhard sieht das dagegen etwas gelassener, genauer erklärt er mir das auch nicht… nur soviel: „Die Natur hat ihren Plan“.
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„Johanna“ geht in Winterschlaf

Der Schnee der letzten Tage ist über Nacht weggeschmolzen. Schade, denn ich bin auf Winter eingestellt. 
Annika hatte am Wochenende eine Prüfung. Sie ließ sich ein Jahr lang ausbilden und kann sich jetzt Kräuterpädagogin BNE nennen. Noch am Samstag waren die Kursteilnehmerinnen auf dem Gelände unterwegs, um nach Wildkräutern zu suchen. Kaum zu glauben, dass man jetzt noch Kräuter finden konnte. Aber es gab sie noch, die Stellen, an denen Spitzwegerich oder Brennnessel oder die Knoblauchsrauke wuchs. Am Sonntag sollten sie eine kleine Führung machen. Aber es hatte sich eine Schneedecke gebildet. Ich stellte mir vor, dass sie sich auf ein Suchspiel einlassen mussten. In Gedanken hörte ich sie sagen: „Und das ist eine Eisblume“ der Gattung sowieso. Spaß beiseite. Die Führung unter der strengen Prüfungsaufsicht gelang, alle haben bestanden. Herzlichen Glückwunsch! „Johanna“ geht in Winterschlaf weiterlesen

Ein ganz anderer Blog