Pilzexkursion mit Hindernissen

Heute morgen standen mehr als 30 große und kleine Pilzfreunde um den Experten Harald Lutz herum. Sie bekamen eine kleine, aber sehr interessante Einführung in die Welt der Pilze. Ich selbst war so fasziniert von seinen Ausführungen, dass ich mich entschloss, der Gruppe in den WaldSONY DSC zu folgen. Die Voraussetzungen für einen guten Fund waren groß. Die Wetterbedingungen ideal und ich hörte schon von NZB-Freunden, dass sie bereits mehrere Körbe mit Steinpilzen gefunden haben.
Pilze entdecken und den Lebensraum kennenlernen steht für mich aber im Vordergrund.
SONY DSCIch schloß mich Mia, einem Mädchen, welches ich von den Ferienspielen her kenne und ihrer Mutter an. Es war schön, auch nur in Begleitung dieses neugierigen und aufmerksamen Kindes zu sein. Sie hat den Blick, den wir Erwachsenen oft schon verloren haben. Da wurde ein kleiner Käfer gerettet, eine Nacktschnecke beobachtet und jede Menge Pilze ausfindig gemacht.
Auch die mit Moos bedeckten großen „Kiesel“, die einen kleinen Bach säumten entdeckte sie gleich. Sie steckte mich mit ihrer Freude an.
Wir wählten  den Weg zu einer Wiese am Waldrand, fanden frische Parasolpilze und strömten weiter  in unterschiedliche Richtungen aus. Ich folgte einem Waldweg. Ins Auge fiel mir ein morscher Baumstamm. Leben war in ihm und um iSONY DSChn herum.  Und! -Jede Menge Hornissen. Ich hielt in meinem Schritt inne und zog mich respektvoll zurück. Doch es war schon zu spät. Ich hatte wohl ihre Flugbahn gekreuzt.

Mehrere Hornissen kreisten um mich und ich wurde gleich von zweien auf dem Kopf gestochen. Sie verfingen sich in meinen Haaren. Ich hörte es nur summen und geriet in Panik. Ich wehrte mit den Händen ab und fing an zu rennen. Ich wurde auch noch ein drittes Mal gestochen. – Ganz ehrlich, in so einer Situation befand ich mich noch nie. Mia und ihre Mama erkannten die Situation. Ich war froh, nicht allein zu sein. Wir gingen zurück. Irgendwie wurde mir komisch und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Die Frage in mir: Sind Hornissen nun gefährlich und was passiert? Ich entschloss mich ins Krankenhaus zu fahren. Sterben wollte ich noch nicht!  Dort beruhigte man mich aber erst einmal.
Lebensgefährlich? Ach was. Sind sie allergisch? Ja manchmal, aber nicht auf Bienen… (Ironie hilft manchmal).  Die von den Krankenpflegern ausgehende Ruhe beruhigte mich. Ich schien kein besonders schwerer Fall zu sein. Welch ein Glück. Sie gaben mir einen Kühlakku. Und setzten mich ins Wartezimmer. Da hielt es mich nicht lange.
Kühlen kann ich auch im NZB. Ich will ja wissen, was in den Körben der anderer zu entdecken war.  Die Körbe waren voll mit Pfifferlingen, Halimarsch, kleinen Bovisten und anderen eßbaren, aber auch giftigen Pilzen. Herr Lutz hat mit viel Wissen, Geduld und Humor die Funde kommentiert.
Ein Ehepaar hatte gar nichts mehr im Korb, als sie sich verabschiedeten. Ich fragte sie,  ob sie denn wirklich nur ungenießbare Pilze um Korb hatten. Sie sagten mit einem Lächeln im Gesicht: „Jaaa“! „Wie das denn“, frage ich nach, „und darüber lachen Sie noch“?  „Wir kennen schon ein paar Sorten, deshalb haben wir heute mal nur welche gesammelt, die wir noch nicht kannten“, bekam ich zur Antwort. „Wir hatten die Chance etwas Neues zu entdecken“.

Aufgefallen sind mir auch 5 junge Frauen. Sie waren erstmalig auf Pilzsuche. Und ziemlich motiviert. Bevor sie gingen fragte ich sie ebenfalls nach ihren Erfahrungen. Und dann hörte ich dies: „Wir sind völlig erstaunt, dass so viele Menschen Pilze gefunden haben“. „Wir haben kaum welche gesehen. Und wir waren doch im selben Wald unterwegs. Das mache sie nachdenklich“. Aber es hätte ihnen trotzdem gefallen und sie wissen jetzt, mit einem geschärften Blick, dass man manchmal vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sieht, in diesem Fall seien es eben Pilze gewesen.
Beim nächsten Mal werden sie achtsamer und bewusster unterwegs sein.
Mir geht es den Umständen entsprechend  wieder gut. Ich versuche gerade den Schmerz auch ohne Kühlung auszuhalten, weil alle Akkus aufgebaucht sind.
So eine Erfahrung brauche ich nicht mehr. Für die Pilzfreunde freue ich mich aber. Die gingen alle ganz zufrieden nach Hause, auch unser Pilzexperte Herr Lutz. „Bis zum nächsten Mal“, verabschiedete er sich von mir.

Sei dabei! – Der Tisch ist reich gedeckt

Eigentlich habe ich mir gewünscht, dass wir nach den Sommerferien etwas Zeit finden, um durchzuatmen. Aber daran ist wohl nicht zu denken.
Unsere Vorbereitungen zu einem Event am Tag der Nachhaltigkeit am 17. September laufen auf Hochtouren. Gemeinsam mit der Stadt Bensheim wolleSONY DSCn wir, sozusagen als Nachlese zum Hessentag, unseren Beitrag leisten. Aufgerufen zum Mitmachen hat das hess. Ministerium für Umwelt.

Unser Thema an diesem Tag: „Der Tisch ist reich gedeckt. Gemeinsam kochen und bewusst genießen“. Wir haben dazu 50 Kinder aus der Kita Fuldastraße in Bensheim und 50 Kinder aus den Grundschulen in Gronau und Bobstadt zu Gast. Beide Schulen sind auch am Projekt: Schuljahr der Nachhaltigkeit beteiligt.
Gemeinsam werden wir einen Mittagsimbiss unter Berücksichtigung der Gesichtspunkte: bewusst – fair – regional – bio – saisonal zubereiten. An einer langen Tafel können alle, das von ihnen selbst zubereitete Essen, kosten und genießen.
Verschiedene Plätze um das NZB herum, z.B. Feuerstelle, Wiese, Garten oder See sind als Stationen vorbereitet, an denen man z.B. mit einer einfachen SteinSONY DSCmühle Mehl mahlen, Kräuter wiegeln, Äpfel schälen, Gemüse schnippeln oder Stockbrotteig kneten kann.
Auf dem Speiseplan stehen leckere Gerichte, wie Pizza aus dem Steinofen, Linsensuppe über dem Feuer, Lehmkartoffeln, Kräuterquark, Vielfalt aus der Apfelküche oder ein leckeres Schokoladenfondue mit Bananen. Frisch gepresster Apfelsaft und kleine Honigkostproben werden genauso wenig fehlen.
Ganz nebenbei werden sie auf diese Weise auch etwas über fairen Handel, Transport, das Leben der Honigbiene und natürliche Lebensmittel erfahren. Im Vordergrund steht aber das miteinander in der Naturküche arbeiten, das miteinander Essen und der bewusste Genuss von guten Lebensmitteln.
Die eingeladenen Kinder der Stadt Bensheim können sich freuen. Sie werden von der freiwilligen Feuerwehr hierher gefahren. Das erleben sie sicherlich auch nicht alle Tage.

 

 

 

Wie aus dem Schneeengel ein „Matschengel“ wurde

Halbzeit! – Bei den Ferienspielen. Ich bin froh, dass wir die erste Hälfte gut gemeistSONY DSCert haben.  Es liegen schöne, aber auch wirklich anstrengende Wochen hinter uns.

Die Kinder und Eltern werden hoffentlich zufrieden sein.

Anstrengend ist ja nicht die Gegenwart der Kinder, sondern das Gefühl, für diese Kinder verantwortlich zu sein. Wie oft habe ich in diesen Wochen durchgezählt.  Ich hätte mir eigentlich keine Sorgen SONY DSCmachen müssen.
Sie waren diszipliniert und hielten sich weitgegend an die Regeln.
Wir schaffen ja bewusst Freiräume für die Kinder, dafür brauchen wir Bereiche in denen sie sich zurückziehen können, ich nenne sie gerne pädagogenfreie Zonen. Sie bauen ihre Lager oder erkunden das nahe Umfeld. Da muss man die Kinder am Anfang sehr genau beobachten und ihr Verhalten einschätzen lernen. Das schafft aber auch Vertrauen.

In der letzten Woche waSONY DSCr das Wetter  leider etwas unbeständig. Mal regnete es, gleich danach schien wieder die Sonne. Für die Kinder war das kein Problem. Sie stellten sich darauf ein.  Am Donnerstag zum Beispiel saßen wir während eines heftigen Regenschauers geborgen unter dem Dach an der Feuerstelle. Wir rückten eng zusammen und wärmten uns am Feuer.

SONY DSCSobald der Regen sich Richtung Bergstraße verzogen hatte, lachte die Sonne schon wieder und die Pfützen bekamen eine magische Anziehungskraft.  Auf dem ganzen Gelände hatten sich nämlich schnell die Senken mit Wasser gefüllt.

Zusammen mit den Kindern ging ich barfuß durch die Pfützen. Einige waren zunächst etwas „zögerlich“.  SONY DSCDoch der Funke  der Begeisterung der Pfützenspringer sprang schnell  auf andere Kinder über.
Mia, ein 8 jähriges Mädchen wurde zum Vorbild. Zunächst wurde sie eher aus Versehen etwas mehr naß, als sie wollte. Sie schaute mich an, ob ich etwas dagegen sagen würde, aber ich fragte sie nur, ob sie Ersatzkleidung dabei hätte. Sie schrie es fast heraus: Ja!

Der Damm war SONY DSCgebrochen. Ich musste fotografieren, um diese Augenblicke festzuhalten. Viel lieber hätte ich die Matschkinder einfach nur beobachtet.  Als Mia sagte: „Na gut, jetzt gibt es mal einen Matschengel, verstand ich erst nicht gleich. Aber aus dem Schneeengel wurde kurzerhand eben ein Matschengel.

Bilder können dies besser beschreiben. Es war ja nicht kalt und ich ließ sie gewähren. Wann SONY DSCkann man sich denn schon mal richtig im Matsch oder Schlamm suhlen.
Nach dem Schlammbad ging es noch einmal kurz am Rande des Sees auf Tauchgang und dann wieder in trockene Klamotten.

Wie kam der Stein in den Sand?

Die Ferienspiele haben begonnen. Christiane und Eva sind in dieser Woche die BetreuerInnen. Sie gehören schon lange zu uns ins Team und sie machen einen wirklich guten Job. Das Vertrauen der Kinder gewannen sie in Kürze.
Dieses Mal sah ich viele neue Gesichter.  Wieder dabei  aber ist Moritz, der seit 7 Jahren ein treues Ferienspielkind ist. Seine Leidenschaft: Fossilien und Steine. Er möchte später einmal Forscher werden. Ich glaube, dass Gerhard Eppler ein bisschen sein Vorbild ist.

Findling1 Gleich am Dienstag brachte er seine Sammlung mit. Ich fragte ihn, ob er darüber bei den anderen einmal ein kleines Referat halten wollte.  Er hat es super gemacht. Das Ergebnis – alle wollen ebenfalls mehr über Steine und die letzte Eiszeit wissen und natürlich auch mal selbst auf Fossiliensuche gehen.

An unserem Steinbarfußpfad konnte ich den Kindern gut erklären, warum man hier Sand,  Kies und auch so einen großen Findling finden kann.

Großes Nachdenken gab es bei der Frage: Wie kam dieser Stein bei uns an der Erlache in den Sand?
Vielleicht war es diese Frage, auf jeden Fall die Sensibilisierung für dieses Thema, warum es heute zu einer großen Steinaktion bei uns im Sand kam.

„Ihr müsst mal komAktion Steinmen. Da liegt ein Stein, der gehört da nicht hin“, mit diesen Worten stürmten heute morgen zwei Jungs in mein Büro. Sie wirkten aufgeregt und an ihren Handbewegungen konnten wir ablesen, dass sie uns (Christiane und mir) unbedingt etwas zeigen wollten.

Sophie erklärte vor Ort die Situation. „Wir wollten ein Haus bauen, dabei sind wir auf etwas Hartes gestoßen. Sie zeigen auf den Stein. Und fast im Chor hörte ich sie sagen: „Der gehört doch da nicht hin!“
Aktion Stein2„Stimmt“, sagte ich.  „Aber wie kam er dorthin“? „Den hat da einer hingebracht“. – Logisch gedacht. „Soll der dort bleiben?“, fragte ich weiter. „Nee, der soll hier weg. Wir wollen da ein Haus bauen“.

„Und wie wollt ihr das anstellen?“, fragte ich erneut. Alle redeten durcheinander.  Ich verstand zunächst einmal nichts. Denkt ihr nach? Habt ihr eine Idee?  Wie hat man denn früher ohne schweres Arbeitsgerät behauene Steine oder Säulen aus dem Steinbruch abtransportiert?
Bei manchen schien es im Gehirn zu rattern,  andere interessierte die Frage gar nicht. Sie fingen Aktion Stein5an im Sand zu graben.
Emil übernahm  ganz ruhig das  Kommando. „Wir könnten eine Rampe bauen“.  Sie holten sich am Schuppen aufbewahrte alte Bretter.

Ich spürte, dass das jetzt sehr spannende Augenblicke für mich werden könnten, deshalb rannte ich ins Büro und holte mir Papier, Stift und meinen Foto, um diese Situation dokumentieren zu können.
Mehr als 10 Kinder zählte ich, die unmittelbar  in den Prozesss miteinbezogen waren.   Ich hörte Emil sagen: „Hör auf mit dem Quatsch. Wir arbeiten“.  Der Angesprochene gehorcAktion Stein3hte und hupste den anderen nicht weiter vor die Füße rum.
Sophia war zunächst das einzige Mädchen vor Ort. Sie hatte super Ideen und ich überlegte, in welchem Berufsfeld ich sie später wiederfinden würde. Sie dachte laut über Lösungen nach, während  Andere an einer Mauer aus Sand arbeiteten. Die Mauer war wohl dafür gedacht, dass der Stein nicht daneben rollt.

Inzwischen waren auch zwei kurze Fichtenrundhölzer aufgetaucht. Damit wurde der erste Testlauf gestartet. Finn  beobachtete die Szene.
Aktion Stein6Dann nahm er ein Rundholz und legte es an den Stein. Er schaute zu mir. Der  Stein ist breiter, das geht  nicht“. Ich wusste was er meinte, die anderen schien es nicht zu interessieren.

Bernhard stand ebenfalls gedankenverloren am Rande des Geschehens. Ich hörte ihn sagen: „Irgendwie ist doch der Stein dahin gekommen?“ Ich sagte, dass ich vermute, dass er von unten kommt, da lägen noch mehr Steine dieser Art. Darauf er: „Das habe ich mir schon gedacht. Dann können wir das schaffen.  Raufbringen ist doch anstrengender als runterbringen“.

Die Vorbereitungen waren weitgehend abgeschlossen.  Jetzt ging es darum, den Stein aAktion Stein9uf die Rampe zu heben. Aber da begann  das Problem. Wie kommt er auf die Rampe, die etwas erhöht lag?
Rundhölzer wurden untergelegt, um ihn anzuheben. Ging aber nicht.
Aktion Stein11Letztendlich kam er über die reine Muskelkraft in die Senkrechte.  Fast wäre er wieder umgefallen, weil sie voller Stolz in die Hände klatschten.

Aktion Stein13Der Anfang war gemacht.  Doch wie geht es weiter? Moritz näherte sich der Gruppe. Er hatte eine Schaufel dabei. Ob man die etwa gebrauchen könnte?  „Nee“, sagte er selbst, nachdem er die Lage checkte.  Alle packten plötzlich ohne Worte mit an. „Wo sind die runden Dinger, die brauchen wir jetzt“, rief jemand.  Sie legten zwei Hölzer vorne dran. So geht das nicht. Wir brauchen mindestens 3 Hölzer. War aber keines da.

Aktion Stein14Ohne viel Worte wurde der Stein dann von allen gemeinsam zum „Rollen“ gebracht. Jede Hand zählte. Der Stein trudelte nach unten. Sie freuten sich ungemein und hüpften in die Höhe. „Wir haben es geschafft“!

Aktion Stein16Und ich war dabei! Von diesem Erlebnis werden heute abend ganz bestimmt alle Zuhause erzählen. Ich mach das auch. Gerhard freut sich immer besonders, wenn ich ihm von solchen Momenten erzähle.

 

 

 

„Aus der Zeit gefallen“

Diesen Satz hörte ich jemanden sagen, als ich von unserem Urlaub auf Gotland berichtete. Da wusste ich genau: Ja, so kann man es bezeichnen, das ist stimmig.
SONY DSC Dort geht die Zeit einfach ganz anders. Alles mindestens einen Gang ruhiger!
Einmal, noch ganz am Anfang, sagte ich zu Gerhard: „Mein Gott, wie die hier alle mit dem Auto schleichen. Man könnte direkt nebenbei  Blumen am Straßenrand pflücken.“

Auch das trifft es im Nachhinein voll auf den Punkt. Niemand fährt dort mit dem Auto schneller als 90km/h. Eher 60km/h oder max. 80km/h.

Und was hier in Deutschland undenkbar wäre – es wachsen  Blumen am Straßenrand, wie ein kleiner Wiesenstreifen. Alles stand in voller Blüte.
Der blaue Natternkopf erinnerte mich an die Lavendelfelder in der Provence und so nannte ich ihn den Lavendel des Nordens. Es gab außerdem viele verschiedene Orchideen und eine bunte Wiesen- und Strandflora.SONY DSC

Das war aber nicht das Wesentlichste. Schon bei der Überfahrt mit der Fähre spürte ich, dass wir für diesen Urlaub mit unserem Ziel in den Norden zu fahren, die richtige Entscheidung  getroffen haben.

SONY DSCIch gebe zu, dass Gotland als Reiseland bis Ende des letzten Jahres keine Option für mich war. Dann aber hat es mich gepackt. Bei unserem  ersten Museumsbesuch in Nierstein (mittlerweile für mich das beste Museum in Sachen Fossilien der Welt) zog es mich immer wieder zurück zu den Fundstücken aus der Zeit des Silur.
Link: www.museum-nierstein.de
Die ersten kiefertragenden Tiere entwickelten sich und die Pflanzen eroberten das Land.

Ich fand die Möglichkeit, dort auch heute noch nennenswerte Funde am Strand machen zu können, so SONY DSCverlockend, dass ich mir bereits vorstellte, wie ich am Strand sitze und mit Händen und Augen den Spuren der Zeit von vor 430 Mio Jahren folgen würde.  – Ganz ehrlich, es war noch besser als rwartet. Einmal waren wir zwei so in unsere Tätigkeit versunken, dass ich gerade noch rechtzeitig meine wenigen Habseligkeiten retten konnte, bevor sie die Wellen mit auf die Ostsee genommen hätten.

Sowohl die Landschaft, als auch die Menschen und natürlich die Zeugnisse der Vergangenheit waren allemal die lange Reise wert, die wir auf uns nahmen. Meine Angst vor den vielen Schnaken war zudem völlig unbegründet. Außerdem hatten wir ideales Wetter. Blauen Himmel, angenehme Wärme und wunderschöne Schäfchenwolken, ohne die es bei mir nicht mehr geht. Ein Fotomotiv ohne Wolken ist bei dieser Landschaft einfach nicht  spannend genug.

SONY DSCAuch von einem typisch roten Schwedenhäuschen habe ich schon immer geschwärmt. Und wir haben eines gefunden. Die Leute sprechen englisch, auch das eine Erleichterung und als Fan des Südens waren zumindest die schönen Cafes eine gute Alternative.

Ich dachte erst, was mache ich ohne meine Espressobar. Das Klappern der Löffel auf den Tellerrand, dem Geruch nach frischen Croissants… den Märkten mit all den Gewürzen und Düften.
Eine Sache der Einstellung.  Die anderen Vorzüge haben alles wett gemacht. Wenn es einen Haken gibt, dann sind das – die Preise.

Wiesenabenteuer

Es gibt kaum Zeit zum Durchatmen. Ein Prinzip, welches wir ja hier besonders propagieren. Runterkommen, Tempo verlangsamen, Stresspotential mildern…
SONY DSCAber von wem kann ich am Besten lernen, wieder einen Gang zurückzuschalten? Natürlich von den Kindern, meinen Vorbildern. So war das auch letzten Mittwoch. Die Pestalozzischule hatte sich mit einer zweiten Klasse angemeldet. Ihr Thema: Wiese.
Leider wurde meine Mitarbeiterin Birgit krank und so bekam ich zunächst erst einmal einen Schrecken und mein Adrenalinspiegel stieg.

Ich bin von Haus aus Pädagogin, aber natürlich durch Gerhard inzwischen auch etwas „gebildeter“ in Sachen Naturwissenschaft. Mich hat die Wiese schon seit längerem in ihren Bann gezogen. Meine Fragen an Gerhard bei einem Spaziergang zu dieser Jahreszeit drehen sich deshalb immer häufiger genau um dieses Thema.
Mit Kindern, Eltern und der Lehrerin traf ich mich zu Beginn im Schatten. Kurz sprach ich über das Naturschutzzentrum und seine Bedeutung als Lernort. Ich sprach auch davon, dass sich der Unterricht in der Natur wohl von den Unterrichtseinheiten in der Schule unterscheide. Deshalb laute auch unsere erste LektiSONY DSCon an diesem heutigen Morgen: Wolkengucken.

So legten sich alle auf den Rücken und wurden leise. Weiße Wolken zogen am Himmel ihre Bahn. Ich blinzelte ein bisschen, um zu sehen, ob sie sich darauf einlassen konnten. Und ich war erstaunt, wie lange sie den Wolken zusehen konnten. Einige sahen Mikadostäbe, andere wohl auch ein Kampfflugzeug und manche benannten einfach den Windhauch, den sie spürten und der die Wolken vorwärts trieb. Manche blieben ohne Worte.
Motiviert von dieser Übung wagte ich noch einen Versuch für eine weitere Lektion. Wir schalteten das Naturradio ein. Das geht gut. Probieren Sie es mal aus. Streifen sie Ihre Ohrläppchen aus, so dass sie richtig rot werden. Sie aktivieren damit das Hörsystem und hören viel mehr Geräusche als vorher. Es war SONY DSCein einzigartiges Stimmenkonzert.

Für mich könnte jeder Tag mit so kleinen Achtsamkeitsübungen beginnen. Alle wirkten entspannt und waren aufnahmebereit für das große Wiesenabenteuer. Ich  versuchte sie auf das Kommende  einzustimmen, indem ich ihnen einige Wiesenbewohner vorstellte.
Da ich ja gerne in Bildern oder Geschichten rede,  gefällt mir die Vorstellung, dass Blumen auf der Wiese mit ihren kräftigen Farben wie ein großes Reklameschild sind. Ihr Werbeslogan: „Komm zu mir. Hol meinen Blütenstaub. Zur Belohnung bekommst du etwas Nektar“.  Es gab bereits pfiffige Kinder, die schon sehr viel wussten und einige Beiträge lieferten.
Dann merkte ich, dass sie jetzt genug „Futter“ hatten. Ausgestattet mit einem weißen Tuch und einem Lupenbecher zogen sie los. In SONY DSCalle Himmelsrichtungen. Zeit spielte ab diesem Augenblick keine Rolle mehr.
Ganz behutsam sammelten sie mal einen Käfer, mal eine Biene und  gar eine Laubheuschrecke ein. Wenn wir nicht wussten, was wir im Glas hatten, dann nahmen wir unsere Bestimmungshilfen zur Hand.
Ein großer Käfer weckte die Aufmerksamkeit aller. Dieser Käfer mit den langen Fühlern saß auf der Stockrose. Wir konnten im Buch nur erkennen, dass es sich um einen Bockkäfer handelt. Das reichte uns aber nicht. So zogen wir in mein Büro. Wir fanden die Lösung. Es handelte sich um einen Moschusbock.
Eigentlich wollen die Kinder gar nicht unbedingt den Namen wissen. Es genügt ihnen, sie zu beobachten. In einer anschließenden Runde besprachen wir die Funde in den Döschen. Auf diese Weise konnten wir unser Wissen noch etwas erweitern. Wir erfuhren etwas über Wildbienen und Honigbienen. Damit unsere Gäste auch wieder in Freiheit entlassen werden konnten, nachdem sich jeder mit ihnen vertraut gemacht hatte, wurden die Deckel wieder gelüftet.
Gute Reise ihr guten Geister! Wir wollen euch achten und noch viel über euch lernen.
Ich hatte bereits am darauffolgenden Samstag, dem Tag der Artenvielfalt Gelegenheit, mein Wissen zu erweitern. Aber das ist eine neue Geschichte.

 

„Wie lange dauert es denn noch“?

„Wie lange dauert es denn noch“? Wer kennt diesen Satz denn nicht.
Ich habe ihn bei unserem Stand auf dem Hessentag gehört. Gegen Ende der Woche, als es nicht mehr so heiß war, hatten wir nämlich endlich Grund, um das Feuer an der Feuerstelle zu entfachen.Stockbrotrösten

Natürlich waren sofort die ersten Kinder und Erwachsenen zur Stelle.  Sie nahmen auf den Hockern Platz.  Ein Mädchen fragte: „Was machen wir denn jetzt“? Ich fragte zurück: „Was willst du denn machen“ „Weiß nicht“, die Antwort.
Ich holte den fertigen Stockbrotteig aus dem Kühlschrank und unsere Steinmühle mit der man selbst sein Korn zu Mehl mahlen kann.

FeuerstelleDas war wie eine Initialzündung. Sofort war ich von Kindern umringt. Alle hielten bereits Stöcke in der Hand. Wer selbst sein Mehl mahlen wollte, musste sich schon etwas mehr gedulden und anstrengen. Es ist mühlselig bis man genug Mehl in der Schale hat, um daraus einen Stockbrotteig herzustellen.

Gemeinsam saßen wir an der Feuerstelle. Dann hörte ich eine Frauenstimme die rief:  „Wie lange dauert es denn noch“? Ich horchte auf und war auch irritiert. – Doch dann war es mir plötzlich klar. Dieser Satz kam von einer Mama, die am Holzgeländer lehnte und diese Frage in die Runde an ihren Sprößling richtete. Das angesprochene Kind reagierte nicht. Nicht wirklich. Überhörte einfach die Frage.
Behielt weiter sein Stockbrot im Auge. Und war dabei in bester Gesellschaft.

Sausende Raketen und Fair Play beim Fußball

Nicht alle Kinder und Erwachsene waren auf dem Hessentag. Wir hatten am vergangenen Samstag gleich zwei Veranstaltungen. Es war zwar durch die Umleitungen nicht so einfach zu uns zu finden, aber wer es geschafft hatte, wurde reich belohnt.

Während ich an meinem Bistrotischchen saSONY DSCSONY DSCß und versuchte, ein paar Zeilen in einer Biografie von Rachel Carson zu lesen, (was mir aber nicht wirklich gelang), hatten die Kinder bei Eva bereits ihren hellen Spaß. Ich entschied mich also für Zuschauen.

Vergessen der Computer oder der Fernseher, jetzt war die Zeit des Forschens und Experimentierens. In der Werkstatt hörte man fröhliche Stimmen und immer wieder stürmten sie heraus, um auszuprobieren, was sie gerade selbst hergestellt hatten.

Eva ist nun schon so lange bei uns als Referentin tätig, aber das, was ich immer wieder bei ihr besonders schätze, ist ihre Herzlichkeit, Neugier und Experimentierfreude beim Umgang mit den Dingen, die ihr selbst auch Spaß machen und die Weitervermittlung an Kinder und Erwachsene.

Sie hat ein breites Themenspektrum und ein großes Wissen. Ich habe gerade an diesem Tag bei ihr gesehen, wie wichtig eigene Motivation und Begeisterung in der Vorbildfunktion eines Lehrers sind. Auf dem Bild ist zu sehen, wie die Kinder ihre selbstgebastelte Rakete mit Brause und ein bisschen Wasser füllten. Deckel drauf und dann in Deckung gehen. Das Ding geht hoch. Was für ein Spaß!

SONY DSCSONY DSCAber das war an diesem Tag ja nicht die einzige Veranstaltung. Gleich nebenan trafen sich bei Petra aus dem Weltladen in Darmstadt 16 Kinder, die etwas über Brasilien und die Fußball WM erfuhren.
In der Ankündigung  zu ihrer Veranstaltung heißt es zum Beispiel: “ … ihr erfahrt, wie die Kinder in Brasilien leben, wohnen, spielen und warum so viele gute Fußballer aus Brasilien kommen.
Ist das so? Kommen die nicht alle aus Spanien oder Deutschland? Soll ein Scherz sein.
Ich glaube, was Petra vor allem vermitteln wollte war, was das Besondere an einem fair gehandelten Ball ist.
Außerdem bastelten sie sich selbst einen Fußball und probierten es gleich aus. Alle hatten ihren eigenen Ball und der rollte auch noch.  Ich hatte den Eindruck, dass den Kindern das Spielen mit dem Ball viel mehr Spaß  gemacht hat, als mit einem gekauften Ball. So schön kann Zuschauen sein.

Welch ein trauriges Jubiläum

In all den Jahren, in denen ich jetzt Blog schreibe, habe ich immer mit großer Freude geschrieben, auch wenn es manchmal anstrengend war. Jetzt werde ich einen Eintrag schreiben, bei dem es mir schwer fällt, das zu schreiben, was ist.
Wer ein aufmerksamer Leser oder Besucher des Naturschutzzentrums ist, oder einfach nur die Titelseite des Programmes gelesen hat, der weiß, dass wir im Juni 2004 unser Zentrum eröffnet haben.
Wir haben also ein Jubiläum. Zu diesem Jubiläum wollten wir einladen, und zwar diejenigen, die es möglich gemacht haben, dass wir so ein Fest überhaupt feiern können. Das sind die Verantwortlichen, die Gesellschafter, die Politiker und viele weitere Weggefährten.
Wir wollten bei einer Feierstunde genau dafür danken. Ich habe den schönsten Arbeitsplatz aller Zeiten. Die Geschäftsführer Herr Seidler und Herr Androsch übernahmen die Einladung und wir im Team hatten alles dafür getan, dass für diese  Stunde ein würdiger Rahmen dazu geschaffen wurde.
Selbst einen Festredner hatten wir uns dafür ausgesucht. Es sollte kein geringerer als Gerhard Trommer sein, der über „Naturbildung im Zeitalter der Superzivilisation“ neue Impulse geben sollte.
Alles schien gut vorbereitet. Auch die SchülerInnen der Märkerwaldschule hatten sich ein kleines Liedprogramm ausgedacht. Ebenfalls als Wertschätzung für uns gedacht, weil uns inzwischen eine Menge verbindet.
Ich selbst bin an solchen Tagen normalerweise sehr aufgeregt, aber dieses Mal sagte ich noch: „Ich bin ganz ruhig. Komme, was kommen mag“. Es war so, dass ich dachte, wir haben versucht, unser Bestes zu geben. Jeder Mitarbeiter war an seinem Platz und ich wusste, dass ich mich auf mein Team verlassen konnte.
Dann passierte es. Wir gingen zu unseren Plätzen, die Kinder waren schon in Warteposition. Ich sah, wie einige Menschen bereits zu diesem Zeitpunkt mit dem Programmheft sich Luft zufächelten. Ich fragte Gerhard, ob man die Fenster oben aufmachen dürfe. Er sagte: „Ja, ist alles ok“. Dazu muss man sagen, dass wir provisorisch einige Fenster mit Holzbrettern abdunkelten, damit die Sonne draußen blieb und man besser auf der Leinwand sehen konnte, was abgebildet war.
Leider haben wir nicht daran gedacht, dass wir damit für Durchzug sorgen. Der Wind verfing sich in den Brettern und wirbelte einige davon auf den Boden. Es war wie ein Albtraum.  Ich wurde getroffen.  Ich kenne Gerhard, ich wusste, dass er sich jetzt in diesem Moment große Vorwürfe machen würde. Er hat uns nämlich geholfen und die Bretter angestellt.  Er war  erschüttert und rang nach Fassung. Bis der Kopf wieder funktionierte, gab es eine zweite Ladung von oben. Dieses Mal waren  auch die Kinder davon betroffen.
Von Gerhard erfuhr ich später, dass er wie ich, am liebsten im Erdboden verschwunden wäre, vor Entsetzen. Wir merkten, dass wir darauf nicht vorbereitet waren, dass wir nicht eine Sekunde darüber nachdachten, was passieren könnte.
Es war eine fahrlässige Handlung. Das wurde später auch richtig so in der Zeitung wiedergegeben. Aber wer uns beide kennt, der weiß, dass wir nur das Beste wollten. Wir übernehmen dafür die Verantwortung. Es tut uns unendlich leid.
Noch am selben Tag bekam ich eine Nachricht von der Schulleitung. Alles sei in Ordnung. Nicht einmal ein blauer Flecken. Nur ein kleiner Schrecken. Das war auf der einen Seite sehr tröstlich, aber ist trotzdem nicht rückgängig zu machen. Ich bin sehr, sehr traurig darüber.

 

Bouffier und seine sympathische Ehefrau

Heute nacht konnte ich nicht schlafen. Wie sollen wir das alles unter einen Hut kriegen? Hessentag und hoher Besuch  des Ministerpräsidenten persönlich am Naturschutzzentrum.

Ich hatte kaum Zeit darüber nachzudenken. Am Morgen um 9 Uhr, wir waren kaum an unserem Stand auf dem Hessentagsgelände, da kamen auch schon die ersten KindeSONY DSCr und lauschten gespannt den Ansagen von Gerhard.

Eigentlich sollte es doch erst um 11 Uhr losgehen, aber wir sind  es ja gewöhnt,  flexibel zu sein. Frau Hinz, die Umweltministerin scherzte bei ihrer Eröffnungsrede mit dem Bürgermeister, wer nun wohl von den beiden für das sonnige Wetter verantwortlich sei.

Später kam sie auch an unserem Stand vorbei. Da stand die Hitze schon direkt über uns und wir SONY DSCwaren froh, uns ein bisschen unter einen Sonnenschirm verstecken zu können.
Leider, oder für mich eher „Gott sei Dank“, mussten wir schon bald zurück ins NZB. Wir erwarteten ja „hohen“ Besuch. Auf der Tagesagenda des Ministerpräsidenten stand: Scheckübergabe an das NZB. Verwendungszweck: Einsatz im Rahmen des Klimaschutzes.
Herr Bouffier sagte, dass er nun schon viermal hiergewesen sei. Besonders gerne denke er an den Abend am Lagerfeuer vor zwei Jahren zurück, als er zusammen mit seinem ganzen Kabinett zu Gast war. Zu seiner Frau sagte er: „Was haben wir am Abend auf der Fahrt zum Hotel im Auto nach Rauch gerochen“.

SONY DSCHerr Herrmann begrüßte unsere Gäste. Auch Herr Seidler, unser Geschäftsführer, war hier und half mir allein durch seine Anwesenheit, mich etwas zu entspannen.
Zusammen mit  ihm, Frau Dexler, Birgit, Gerhard und Jonas haben wir eine gemütliche Atmosphäre geschaffen und waren als Gastgeber auch eingeladen, ein Teil der Runde zu sein. Wir waren sehr angenehm von unseren unkomplizierten Gästen überrascht. Wir saßen alle an einem Tisch zusammen. Es war richtig gemütlich. Alle haben sich wohl gefühlt.

So lernten wir auch seine Frau  besser kennen. Sie war mir auf Anhieb sympathisch. Natürlich, offen und klug. Sie ist eine Frau mit Herz und ganz sicher die Richtige für einen Mann mit Macht. Zusammen mit dem Hessentagspaar genossen sie diese Auszeit bei SONY DSCuns im Schatten  und bei ein paar frischen Beeren, zum Teil frisch aus dem Garten gepflückt.
Auch Herr Herrmann wirkte entspannt. Ihm haben wir zu verdanken, dass wir diesen Geldsegen bekommen.

Ebenso wichtig wie die finanzielle Spritze ist mir aber auch die persönliche Anerkennung von ihm und seiner Frau.
Es ist so selbstverständlich geworden, dass wir gute Arbeit leisten. Es ist aber auch schön, dass dies ab und zu gesehen und honoriert wird. Gerade jetzt die letzten Tage und Wochen waren anstrengend. Wir sind ja nur ein kleiner Baustein im großen Hessentags“Drama“, aber das reichte schon. Respekt vor all den anderen Aktiven im großen Hessentagsrad. Große Menschenansammlungen bereiten mir zunehmend Unbehagen.
SONY DSC
Als der Ministerpräsident sagte, dass er entscheiden könne, wer dieses Geld bekäme, sah ich in seinen Augen und in seinen Gesten, dass es im besondere Freude bereite, uns diesen Scheck zu überreichen. Und das drückte er mit ebensolchen Worten tatsächlich  anschließend auch aus.
Natürlich vergaß er nicht zu betonen, dass er in enger Rücksprache mit Herrn Herrmann agierte. Bei ihm bim ich mir inzwischen ganz sicher, dass ihm das Naturschutzzentrum ans Herz gewachsen ist.

Wir erzählten, eher am Rande, etwas von unseren Leitthemen und den Erfahrungen, die wir vor allem mit Kindern zu unseren Schwerpunkten machen und bereits gemacht haben. Ich glaube, dass sie gespürt haben, dass wir unsere Arbeit mit Herz machen.

Wir setzen vor allem darauf, dass Kinder durchaus zu Vorbildern für Erwachsene, gerade auch in punkto Energiesparen, taugen.
Auf diesem Weg wollen wir sie begleiten und stärken. Das ist unser Auftrag.

Hier noch der Link für den Presseartikel:
http://www.hessentag2014.de/presse/pressemitteilungen/details/artikel/geschenk-des-ministerpraesidenten-20000-euro-fuer-ein-energieautarkes-naturschutzzentrum.html

 

Das wird ein echter Hingucker – Hessentag lässt grüßen

Samstagmorgen. Endlich Wochenende. Zeitung lesen. Entspannen. Von wegen. Wie könnten wir entspannt zuhause sein, wenn woanders, nämlich auf dem Hessentaggelände, auch für das Naturschutzzentrum die lSONY DSCetzten Vorbereitungen getroffen werden.
Sogar die Mitarbeiter des Gewässerverbandes verzichteten auf einen freien Samstagmorgen, nur um rechtzeitig die Baustelle fertigstellen zu können. Florian wollte den fleißigen Helfern für ihren Einsatz ein Frühstück spendieren. Da sagte ich spontan meine Unterstützung zu.
Ich sollte zum zweiten Frühstück aber keinen Kaffee mehr mitbringen. Hätte ich aber besser, denn es war kalt und regnerisch als Gerhard und ich auftauchten. Doch die Laune war bestens, wie man sieht. Am Hessentag und zwar bei der Sonderschau: Natur auf der Spur  wird an diesem tollen Stand Apfelsaft der Streuobstwiesenretter ausgeschenkt.SONY DSC

Auch Herr Bergmann, unser Hausmeister wollte sich ein Bild vor Ort machen. Er war ganz schön überrascht, ob der Kreativität. Besonders der Stamm mit den Spechthöhlen gefiel ihm. Das sei ein echter Hingucker. Und das Beste kommt  erst noch…, aber das ist eine Überraschung!?!

Der Platz um die Feuerstelle ist bereits fertig. SONY DSCSONY DSCAls wir vor Ort waren, wurde gerade an einer genialen Konstruktion für zwei Hängematten gearbeitet.
Wetten, dass diese Idee Nachahmer finden wird. Ich bin manchmal selbst überrascht, wie kreativ diese Männer Vorschläge und Ideen  umsetzen.
Ich sag halt manchmal so salopp: „Ja und das wäre auch noch schön, wenn wir das hätten“. Natürlich nicht  ganz ohne Hintergedanken, denn nach dem Hessentag könnte  sich das eine oder andere auf unserem Gelände wiederfinden.
Bei den Hängematten habe ich schon Erstlingsrecht angemeldet.  Ich freue mich nämlich schon auf die „Himmelsgucker“. Erst einmal war es gar nicht so einfach die Förderbänder, die als LIege dienen sollen, zu befestigen.
Ich höre noch, wie Benno sagte: „Ich glaube, ich werde langsam für diese Sache zu alt“. Ist er nicht. Er hat gute Ideen und vor allem geben sie nicht auf, wenn es mal klemmt.
SONY DSCAber es hat sich alles gelohnt. Gerhard übte schon mal das Probeliegen. Dieser Platz könnte ab und zu mal während des Hessentages auch meiner werden… sollte mal grad nichts zu tun sein.
Florian hat die Aktionen alle super organisiert und begleitet und so manche kritische Situation mit den Platzherren vor Ort entschärft. Man glaubte nicht an die Eigeninitiative der einzelnen Standbetreiber.
Aber so kritisch wie er (der mit den gelben Gummistiefeln) jetzt die Szene betrachtet ist er in Wirklichkeit nicht. Er kann stolz sein, unser Areal wird wirklich ein echter Hingucker, wie es auch Herr Bergmann schon bemerkt hat.

Welch eine Aufregung um einen jungen Falken!

Es gibt kaum einen Tag ohne besondere Ereignisse, daran bin ich schon gewöhnt. Meist sind es wohltuende Erlebnisse, die mich zudem glücklich machen.SONY DSC
Manche Tage aber sind besonders.
Gestern morgen kam ein Mann mit dem Fahrrad. Er sagte: „Frau Lindmayer, wir müssen unbedingt etwas machen. Da draußen sitzt unweit von hier ein junger Wanderfalke. Er hat überhaupt keine Angst. Ich konnte ganz nahe an ihn herankommen. Das könnten auch andere sein, die keine Naturschützer wie ich es bin. Am Abend auch der Fuchs“.
Ich dachte zuerst (ich gebe es ja zu): „da muss ich mit meinem Foto hin“. So eine Gelegenheit bietet sich nicht alle Tage. Doch zuerst informierte ich Gerhard und der startete sofort mit einer Rundmail an die anderen Natur- und Vogelschützer.

Der kleine (von wegen), der junge Wanderfalke, saß auf einem Erdhügel. Ich schlich mich langsam mit der Kamera heran. Bild siehe oben. Er blieb ruhig sitzen.
Inzwischen kam ein weiterer Vogelliebhaber dazu. Mit einer richtig tollen Kamera und einem langen Objektiv. Das ist gut für mich, dachte ich, so kann ich meine Kamera wegpacken und OLYMPUS DIGITAL CAMERAmich voll auf den Anblick des Falken konzentrieren. Was für ein schönes Gefieder, dachte ich. Wie groß seine Krallen sind! Jetzt kann ich verstehen, dass sie Räuber der Lüfte sind und auch größere Vögel wie Elstern oder Spechte packen.  Dann dieser spitze Schnabel.

Auf einmal wurde er unruhig. Er trippelte etwas weiter. Die beiden Männer beratschlagten sich, dass man eine Art Wache machen müsse, damit er unbeschadet bleibt. Dabei gaben sie ihr eigenes Wissen über die Falken weiter.
OLYMPUS DIGITAL CAMERAUnd ich hörte aufmerksam zu. Hätten Sie gewusst, dass Männlein und Weiblein ihren Nachwuchs getrennt im Beutefang unterrichten. Also die Männer bringen den Jungs bei, wie man einen Vogel in der Luft fängt und die Frauen ihren Mädchen.
Wir nehmen an, dass dieser vorwitzige Falke es nicht mehr erwarten konnte, endlich den ersten Ausflug zu machen. Er hat sich wohl etwas überschätzt und fand den Weg nicht mehr zurück.
Die Eltern hatten ihr Junges aber im Auge. Sie zederten und schimpften. Wie sollten wir ihnen bloß klarmachen, dass wir ganz auf ihrer Seite sind.
Einer der Männer hatte dann die Idee, dass man sich ihm vielleicht doch etwas mehr nähern sollte, so dass er auffliegt und sich zumindest auf einen Baum setzt.
Ich wagte es. Ich ging auf den Falken zu. Er fing an zu flattern und flog direkt auf den Strommast zu. Er setzte sich auf die erste Querschiene. Wir waren erleichtert.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Ich musste gar nicht lange fragen, ob ich ein paar Bilder für meinen Blog haben könnte. Danke an die Herren Hombeuel und Haase für ihre tollen Bilder.
Am Abend machten wir uns noch etwas Sorgen. Ein Unwetter zog auf. Gerhard meinte, das könnte für die Falken ganz schön gefährlich werden.

So war mein Blick heute morgen gleich auf den Strommast gerichtet. Sitzt der kleine Falke noch da?  -Er hat die Nacht gut überstanden und ist nicht von der Stange gefallen. Inzwischen wissen wir auch, dass es vier Junge sind, die die Eltern zu versorgen haben.

Verführung aus der Küche

Ich kann kaum im Büro arbeiten. Ein köstlicher Duft aus der Küche weht mir um die NaSONY DSCse. Claudia und Doris werkeln in der Küche. Wir haben morgen eine schöne Gesellschaft hier. Für ein Unternehmen aus der Region haben wir einen Familientag geplant.

Beginnen werden sie den Tag mit einem Frühstück am See. Dann starten wir mit Workshops zu den Elementen.
Unser Garten, die Wiese und die Kräuterspirale haben alles, was sie brauchen, um Aufstriche, Butter oder eine Wildkräutersuppe erst richtig schmecken lassen. Außerdem sind die Blüten eine SONY DSCAugenweide für Salat oder als Deko! Wussten sie, dass man Dahlienblüten, Phlox- oder Fliederblüten auch essen kann?

Ich wusste es nicht, deshalb hab ich mir das Buch: „Blüten für die Küche“ von Erica Bänziger und Ruth Bossardt gekauft. Es gibt noch viel mehr als Gänseblümchen, Ringelblume oder Rose, was auf einem Butterbrot oder im Salat schmeckt. Doris hat sogar eine Blütenbutter gemacht. Da kommt bereits beim Kosten Freude auf!

Ab und zu greifen wir noch selbst zum Kochlöffel. Leider haben wir immernoch nicht den optimalen Caterer gefunden, der unseren Ansprüchen genügt. Wir möchten neben den Kriterien: regional, saisonal und biologisch, auch auf die einfache, aber kreative Küche setzen.

Am liebSONY DSCsten frisch aus dem Garten auf den Tisch. Ich gebe zu, dass unsere neue Errungenschaft, ein Thermomix, mehr als eine Küchenfee ersetzt.

Das Buffet am Samstag machte dann auch unsere Gäste glücklich. Die Kinder stürzten sich auf die Obstspieße. Die Erwachsenen freuten sich über Aufstriche wie Erdbeer-Blüten-Limetten-Traum oder Räucherlachs mit Estragon oder Möhren-Parmesan-Walnußpesto… Bei den Rühreiern mit frischen Kräutern gab es ebenso mehrmals Nachschub.

Nachdem alle gestärkt waren, wurden die Workshops eröffnet. Wilfried hatte im Wildnisbereich seine offene Feuerstelle und lehrte das einfache Lagerleben. Christiane baute fleißig mit den TeilnehmerInnen Wildbienenhotels, Petra hatte am Garten ihren Workshop aufgebaut. Es lagen viele Bücher aus, die sich mit Wildpflanzen und Kochkreationen zum Thema WildSONY DSCkräuter beschäftigten. Außderdem konnte man sich sein eigenes Wildkräutersalz herstellen.

Birgit war am Teich, das Angebot dieses Themenspektrums: Leben am Teich ist obligatorisch und immer ein besonderes Erlebnis. Eva baute ihre Farbenwerkstatt ebenfalls im Grünen auf.
So konnte jede/r seinen Lieblingsplatz finden oder sich einfach nur im Liegestuhl oder auf der Hängematte entspannen.
Wer sich trotzdem noch informieren wollte, dem stand Gerhard bei einer Exkursion mit Geschichten rund ums Haus zur Verfügung. Ich glaube, es war für alle ein gelungener Tag.

 

„Mir wird es hier zu eng“!

Dieser Satz könnte ab und zu auch aus meinem Munde kommen… Spaß beiseite.
Vor kurzem kam Robert, unser Steinmetz, etwas aufgeregt zu uns ins Haus. Er beobachtete, wie sich eine dunkle Wolke so langsam vom Bienenstand Richtung Haus bewegte.SONY DSC
Im Holunderstrauch blieb die Wolke hängen.

Aus der Nähe betrachtet, erkannte er die vielen kleinen Honigbienen. Die sind abgehauen, dachte ich. Denen wurde es vielleicht einfach zu eng…

Über die Jahre hinweg habe ich natürlich mein Wissen über die Honigbienen erweitert. Ich erinnere mich, gehört zu haben, dass die Bienenkönigin irgendwann auch mal größere Waben, sogenannte Weiselzellen, baut. Darin werden neue Bienenköniginnen herangezogen.

Die erste, die sSONY DSCchlüpft, wird die neue Königin. Die noch „amtierende“ Königin stößt zur gleichen Zeit ein Signal aus. Damit wird es Zeit für sie zu Gehen. Ein Teil des Volkes wird sie begleiten.

Ein Imker muss ganz genau aufpassen, wann das sein könnte, denn er will ja nicht unbedingt, dass die Bienen ausschwärmen.
Ich informierte Roland, unseren Hausimker. Er kam mit einer neuen Beute. Das Volk findet ein neues Zuhause. Wichtig ist nur, dass die Bienenkönigin mit im Kasten sitzt.
Aus zwei Völkern wurden jetzt vier Völker.

Eines davon lebt in einem hohlen Baumstamm, der mit einer Plexiglasscheibe ausgestattet wurde. So können wir diSONY DSCe Bienen beobachten, wie sie ihre Waben bauen. Sehr interessant.

Heute morgen war ich mit Kindergartenkindern lange vor dem Baumstamm gestanden und sie haben lange fasziniert dem Treiben der Bienen zugesehen. Spannender als ein Fernsehprogramm.

„Dreielfen“ bringen Farbe und Freude

Welch Glanz in unserer Hütte, als während der Osterferien Herr Haller vom hessischen Gärtnereiverband anrief und sagte, dass man bei uns die  Beet- und Balkonpflanze des Jahres prämieren möchte.

Die auserkorene Pflanze trage deSONY DSCn Namen „Dreielfen“. Das klang schon sehr verheißungsvoll und auch ein wenig zauberhaft.
Nachdem gerade Ferienspiele bei uns waren, fragten wir die Kinder, wie sie sich diese Blume denn vorstellen würden. Welche Überraschung für mich, ob der Vorstellungskraft der Kinder. Ich kam mir gleich wie in einem Elfenland vor. Natürlich durften die Kinder ihre Vorstellungen auch mit Buntstiften auf Papier umsetzen. Sie wissen es längst – die Kreativität der Kinder ist unglaublich. Sehen Sie selbst.

 

Den ganzen Morgen üSONY DSCber hörte man sie noch laut über die Dreielfenblume reden und nachdenken. Noch etwas anderes machte sie neugierig. Wie wird das wohl ablaufen, wenn die Presse und sogar das Fernsehen dabei sein werden. Man sei richtig stolz, bei so einer Sache dabei sein zu dürfen.

Dann kamen die ersten HelferInnen, die die Prämierung vorbereiteten. Es wurden Banner aufgestellt und eine Heppenheimer Gärtnerei brachte wunderschöne große Amphoren und andere große Blumenkübel. Die schaute ich mir gleich genauer an, denn wie man mir versicherte, sollten die dann dem Naturschutzzentrum gespendet werden. Große Freude!

Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit. Der Wind blies uns allen um die Ohren.

Dann kam die Staatssekretärin, Frau Tappeser, aus dem Ministerium. Sie würdigte die Arbeit der Gartenfachbetriebe. Bürgermeister Herrmann blühte ebenfalls bei seiner Rede auf und so war es für die Kinder als Schaulustige eine kurzweilige Abwechslung. (SONY DSCSONY DSCNormalerweise lassen sie sich nämlich nicht so gerne bei ihrer Ferienspielzeit stören).
Als Herr Haller die Kinder auch noch aufforderte, selbst zu pflanzen und zu gießen, da war jede Hemmung, sich  vor der großen Erwachsenenkulisse zu zeigen, gefallen.
Wer noch ein bißchen mehr über die Verleihung wissen möchte, hier der LInk aus dem BA:
http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/bensheim/drei-elfen-verzaubern-den-garten-1.1659007

Seit dieser Zeit erfreuen sechs Pflanzenkübel mit den Dreielfenblumen mein Herz und das der vielen BesucherInnen, wenn sie den Außenbereich betreten.
Es sind richtig bunte Farbkleckse und wenn man den Fachleuten glauben darf, dann blühen diese Blumen jetzt bis zum Oktober.

Manchmal, wenn der Wind etwas darüber gefegt ist, dann verlieren sich die kleinen Blütchen auf dem Boden und sehen wie ein Blütenteppich aus. Einfach schön.
Wäre das nicht auch eine Pflanze für Ihren Balkon?

 

 

„Ihr seid der Schlüssel zu meinem Herzen“

Wie klingt dieser Satz? Mir geht er nicht mehr aus dem Kopf. Ich muss noch einen Blog schreiben, obwohl ich hundemüde bin. Die erste Woche der Ferienspiele ist vorbei. Es war wie immer. Einfach schön!
Birgit bekam ihre Chance als Ferienspielbetreuerin. Sie hat sie genutzt. Die Kinder lieben sie und sie hat einen tollen Job gemacht. Ich selbst wollte so oft als möglich draußen dabei sein. Ich liebe diese unbekümmerte Zeit mit den Kindern.

Aber erst einmal SONY DSCmussten wir am Montag nach dem großen Frühlingsfest noch so manche Arbeit erledigen. Es waren sehr viele Menschen an diesem wunderbaren Frühlingstag zu uns gekommen.

Jonas und ich habe in der Bilanz nachgezählt. 37 Mitwirkende waren an diesem Tag im Einsatz. Im Service, als ReferentIn, in der Küche. Es wurde gefilzt, Sonnenuhren gebastelt, Ostereier ausgesägt…

Wer möchte, kann sich gerne die Bilder der Fotostrecke vom BA an diesem Tag ansehen. Die Bilder sprechen für sich.
http://www.morgenweb.de/nachrichten/fotostrecken/fruhlingsfest-im-naturschutzzentrum-1.1657246

Doch es blieb keiSONY DSCne Zeit zum Ausruhen, gleich am nächsten Tag begannen die Ferienspiele. Es gab nur wenig neue Gesichter. Viele strahlten mit dem Wetter um die Wette. Sie wussten, dass es wieder „ihre“ Ferienspiele werden würden.

Thomas war gestern und heute dabei. Und es war schön durch ihn von den Kochvorbereitungen entbunden zu sein. Obwohl, ganz ging das nicht. Die Kinder haben die Smoothies entdeckt. Täglich musste ich mehrmals diese Köstlichkeit aus dem Thermomix zubereiten.

 

Gestern war ich mitSONY DSC einigen Kindern tümpeln am neuen See. D.h. wir haben zwei Kreuzkröten dorthin gebracht. Es war so schön für mich zu beobachten, wie behutsam sie mit den Tieren umgegangen sind. Sie wurden namentlich getauft und man wünschte ihnen ein schönes Leben.

 

SONY DSCEin schönes Leben, wie sie es selbst haben und so selbstverständlich leben.

Ich beobachte die Kinder so gerne, wenn sie draußen im Sand spielen, auf Bäume klettern und wie sie so unbeschwert über das Gelände rennen.
Seit ich einen Artikel über Fukushima und seine Folgen für Kinder gelesen habe, mache ich mir noch mehr Gedanken darüber, wie wir unser Bewusstsein dafür schärfen können, dass wir in so einem schönen Land leben und diese Dinge so unbeschwert tun können… DANKE!
Ich las ihnen den Artikel vor. Die Überschrift lautet: Rund um Fukushima ist keine normale Kindheit möglich.

http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/bananeweb/rund-um-fukushima-ist-keine-normale-kindheit-moglich-1.1648316

Nachdenklich saßen sie da. Ich wollte keine Beklemmung erzeugen, sondern ein Bewusstsein. Als sich die Runde auflöste rückte Jan ganz nah an mich heran. Er sagte fast beschwörerisch: „Veronika, das habe ich schon am ersten Tag gespürt. Nur hier kann ich mein Herz öffnen. Nur ihr könnt das. Ihr seid der Schlüssel zu meinem Herzen.

Ich fragte ihn, ob er mir diesen Satz aufschreiben könne. Manchmal, es passiert selten, aber manchmal eben schon, gibt es Momente, in denen ich zweifle oder traurig bin, dann würde mir dieser Satz Kraft geben. Er hat ihn aufgeschrieben und dazu ein Herz gemalt und nebendran einen Schlüssel. Dazu eine Wiese mit Blumen.
Am Nachmittag kam seine Mutter.  Ich wollte diesen Moment mit ihr teilen. Sie erzählte mir ebenso bewegt, dass er das heute morgen schon in ähnlichen Worten zu ihr zu Hause sagte.

SONY DSCSONY DSCAm Donnerstagmorgen fragte mich ein Kind, ob man die Eltern nicht erst auf sechs Uhr abends bestellen könnte. Das war leider nicht möglich, aber sie wollten ihre Zeit bis zum Schluss genießen und zwar ohne Eltern. Denn als wir Betreuer sie fragten, ob wir die Eltern schon um drei Uhr zu unserer Ausstellung einladen wollen, da kam durch die Bank ein entschiedenes „NEIN“.

Ich hätte den Eltern die Ausstellung gegönnt. Gemeinsam mit den Praktikanntinnen Melina und Katharina bauten sie während des Tages ihre Schätze auf.
Ich begrüßte die Kinder (Künstler) als „Galeristin“ ganz offiziell und Birgit als „Projektleiterin“ hob die Ernsthaftigkeit ihres Tun hervor. Auch sei Schweiß und vor allem Blut (beim Schnitzen) geflossen. Doch die Ergebnisse könnten sich sehen lassen.
Dann übergab sie das Wort an die Künstler selbst. Lars und Leon sprachen für die Gruppe. Sie konnten  ebenso „ernst“ und würdig den Ton  eines Moderators beibehalten.  Auch die anderen Künstlerinnen konnten ihre Werke vor dem Publikum präsentieren. Es wurde fleißig applaudiert. Jakob zum Beispiel sagte, dass er niemals geglaubt hätte, dass er so etwas Schönes flechten könne.

Eintauchen in die Welt der Weidenflechterei

Da staunte Monika, für mich die beste Weidenflechterin aller Zeiten, nicht schlecht, als sie am Montagmorgen die leeren Rahmengestelle an der Feuerstelle inspizierte. Es war eine Absprache zwischen uns in letzter Minute und geschah in einem kurzen Telefoncoaching. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich inneSONY DSCrhalb weniger Tage die Teilnehmerzahl noch verdreifachen würde.
Da sie direkt von einer Kunsthandwerkermesse kam, würde es keine Zeit mehr geben, um etwas gemeinsam vorzubereiten, deshalb musste ich Benno um Unterstützung bitten. Ich konnte ihm gar nicht so genau beschreiben, was ich wollte, aber er wußte als gelernter Schreiner trotzdem genau, was ich meinte.
Monika sagte nur: Wow, das sieht aber gut aus.

Ich freute mich, dass die begehrte und gut gebuchte fränkische Weidenflechterin auch SONY DSCim Jubiläumsjahr zu uns kommt. (Wer sie jetzt verpasst hat, der hat im Oktober noch einmal Gelegenheit sie kennenzulernen).

Das Projekt heute aber war ein Experiment. So etwas haben wir noch nicht zusammen gemacht. Wir wollen gemeinsam mit den KursteilnehmerInnen einen Weidenflechtzaun erstellen.

Monika erzählte am Anfang etwas über ihren Werdegang und die weitere Vorgehensweise für das heutige Projekt. Ich ließ in meiner Begrüßungsrede alle Anwesenden wissen, wie wir uns kennengelernt hatten und wie sehr ich sie schätze. Für alle die unser Zentrum kennen, sei erwähnt, dass sie auch die tolle Theke geflochten hat. Das ist schon ein kleines Meisterstück.

Vor ungefähr 15 Jahren lernte ich Monika nämlich auf dem Hummelhof in Unterfranken kennen. Sie hat mich sofort mit ihrer speziellen Art der Weidenbearbeitung und mit ihren außergewöhnlich originellen Körben und SONY DSCanderen Objekten begeistert. Jedes Mal sagte ich beim Wiedersehen: „Sie arbeiten mal für mich!“ Ganz viel später sagte sie mir, dass Sie schon zu anderen Standnachbarn sagte: „Da kommt wieder die, die sagt, „sie arbeiten mal für mich“.
Es ist aber wahr geworden.

Nachdem nicht alle gleichzeitig an einem Rahmen für den Sicht- und Windschutz arbeiten konnten, erklärte Monika erst einmal, wie man aus einer Astgabel ein schönes Objekt flechten könne. Dann gab sie Anweisungen an den vorgefertigten Rahmen, z.B. wie man Löcher bohrt, Ruten steckt und ganz sorgsam mit dem Flechten beginnt.
SONY DSC
Es herrschte eine entspannte Arbeitsatmosphäre und der Zaun wuchs und wuchs. Ich gehe davon aus, dass jede/r TeilnehmerIn zufrieden, wenn auch mit wehen Fingern nach Hause ging.
Aber ich hörte auch, wie sie sagten: Jetzt weiß ich wenigstens, wie es geht. Eine Frau kam am nächsten Tag noch einmal, um ihre Astgabel fertig zu flechten. Sie war mit Mann und Tochter hier. Sie sagte sogar etwas verlegen: „Ich hätte nicht gedacht, dass mein Mann und ich so gut zusammen arbeiten können. Es SONY DSCwar wie eine Paartherapie.“

Monika blieb auch noch für den nächsten Tag. Sie hatte ja nicht damit gerechnet, dass uns Benno 4 Rahmen baut. Die waren alle halb fertig und warteten darauf, fertiggestellt zu werden.

Obwohl uns Gerhard noch unterstützte, haben wir trotzdem nicht alles geschafft. Doch ich bin optimistisch. Nachdem Monika meinen MitarbeiterInnen Birgit und Petra bescheinigte, dass sie Talent haben,  bin ich jetzt voller Zuversicht, dass wir in Teamarbeit auf jeden Fall die Werke bis zum Hessentag fertigstellen.

Auf dem Hessentag würden wir gerne etwas SONY DSCmit dieser gemeinsam erreichten Projektarbeit ein bisschen „angeben“. Das sieht doch schon mal ganz gut aus – oder?

Wir sind besser als unser Ruf

Stille im ganzen Haus. Es tut so gut. Manchmal wünschen wir uns, Frau Dexler und ich, diesen Zustand auch an einem ganz normalen Vormittag. Aber wir haben bereits Hochbetrieb und mir fehlen die Momente, in denen wir unsere Arbeit untereinander intensiver reSONY DSCflektieren könnten.

Frau Dexler freut sich nämlich immer, wenn sie etwas vom Geschehen draußen mitbekommt. Sie hört gespannt zu, wenn wir von unseren Erlebnissen und Erfahrungen aus den pädagogischen Programmen mit Kindern erzählen. Sie erdet mich auch schon mal, wenn ich mir all zu große Sorgen mache, weil sich zum Beispiel, wie diese Woche passiert, der Caterer verspätet.
Vorsichtig fragte sie auch bei mir an, als sich der Lehrer einer Schule meldete und sich nach dem Programm für kooperative Spiele erkundigte. Sie hörte heraus, dass sich in der Klasse noch keine richtige Klassengemeinschaft eingestellt habe. Er erhoffe sich, dass man durch einem Ausflug hierher, neue Impulse (durch die Draufsicht von Außen) für eine bessere Gemeinschaft bekommen könne. „Das ist doch ein Fall für Sie“, sagte sie. Ich versprach Petra bei ihrer Aufgabe zu unterstützen.SONY DSC
Wir freuten uns auf die SchülerInnen aus Heppenheim, die bereits eineinhalb Stunden hierher zu Fuß unterwegs waren. Da konnten wir gleich erste Komplimente verteilen. Zumal sie auch noch schneller unterwegs waren als geplant.
Die Lehrkräfte bekräftigten ihren Eindruck vom fehlenden  Zusammenhalt. Nichts was sie verbindet.
Wir trafen uns zur ersten Vorstellungsrunde im Kreis. Irgendwie bin ich  empfindlich, wenn ein Kreis nicht alle miteinbezieht, wenn einer vornedran steht oder sich hinten versteckt. Es dauerte eine Weile bis alle begriffen hatten, dass jeder seinen Nebenmann oder seine Nebenfrau sehen und wahrnehmen sollte.
SONY DSCGanz offen sprach ich auch an, was der Lehrer in den Raum stellte. Ich sagte: „Ich habe gehört, es fehlt euch an einer guten Klassengemeinschaft. Das ist die Ansicht eurer Lehrer. Wie seht ihr das? Antwortet mir mit dem Daumenprinzip. Daumen rauf – Daumen runter.“ Die Antwort kam schnell und ernüchternd. Keinen hob den Daumen. Einige pendelten zwischen oben und unten, aber die meisten zeigten mit dem Daumen nach unten. Klare Ansage. Ich bekam sehr ehrliche Antworten darauf, woran man das erkennen könne. Da war von Mobbing die SONY DSCRede, vom Gesetz der Stärkeren, davon, dass Mädchen immer gleich heulen würden…
Ich hörte mir das eine zeitlang an und wagte eine erste Einschätzung. Ich sagte ihnen, dass ich den Eindruck hätte, dass jeder nach den Schwächen der anderen schaue, sich über andere lustig mache… eben das ganze Programm – und das alles nur, damit man selbst nicht verletzt, gekränkt, ausgegrenzt und gemobbt wird.
Wir starteten eine weitere Runde, in der jede/r sagen sollte, was er für eine Stärke bei sich selbst bemerke, was ihn auszeichnen würde. Die sportlichen unter ihnen hatten es einfach: „ich kann SONY DSCgut Fußball spielen, ich bin schnell … Aber es war sehr schwer, etwa zu sagen: „ich kann gut zuhören, auf mich kann man sich verlassen“. Manche wussten gar nichts „Gutes“ über sich zusagen, aber den anderen fielen schnell positive Eigenschaften über andere ein. Ein Mädchen sagte: „ich hab immer Taschentücher dabei“. Was ich so interpretierte, dass ich vermute, das damit gemeint sei, sie sei eine gute Trostspenderin. Die anderen bejahten dies.
Die Runde lockerte sich auf, die Konzentration blieb in der Gruppe, sie fingen an, sich zu entspannen und so konnten wir mit dem ersten Spiel starten.
Der Froschpfad eignet sich sehr für einen ersten Kontakt untereinander. Vor allem wenn man sich auf der Hälfte begegnet. Wie komme ich an dem anderen vorbei, ohne ihn berühren zu müssen. Sie schafften es! Ist natürlich eher ironisch gemeint. Aber Petra und ich bemerkten die positive Stimmung. Niemand wurde verlacht, als er aus dem Gleichgewicht kam.
Wir reflektierten die Runde und Petra erklärte die nächste SONY DSCHerausforderung. Auf einem Zettel stand, dass jeder ein Handicap hatte. Stumm, Blind, Fußkrank, Arm verletzt… Alle standen auf einem Brett und mussten sich dann, ohne vom Brett zu fallen, nach dem Geburtsdatum sortieren. Dieses Spiel gefiel mir besonders gut. Sie fielen zwar immer wieder vom Brett. Aber die Kommunikation klappte hervorragend. Sie kamen auch in körperlichen Kontakt und dies geschah sehr natürlich. Wir sagten ihnen zwar hinterher, dass wir das Spiel mehrmals hätten unterbrechen und wieder von vorne beginnen hätten müssen, weil sie vom Brett fielen, aber uns sei wichtiger gewesen, wie sie untereinander einig wurden.
Die beiden LehrerInnen, die das Geschehen am Rande beobachteten wirkten zufrieden und etwas überrascht. Das Eis war in meinen Augen gebrochen. Die SchülerInnen waren, zumindest für diesen Augenblick, eine SONY DSCGruppe. Sie sprachen sich ab, auch beim nächsten Spiel, sie probierten Neues aus, sie kamen gemeinsam ans Ziel. Sie freuten sich über Erfolge…
Als wir wieder reflektierten, spürte ich, dass es jetzt besser wäre, sie „laufen“ zu lassen. Ich fragte sie, ob sie bereit für das nächste Spiel seien oder ob sie lieber die Zeit für eigene Entdeckungen nutzen wollten.
Sie fragten nach der Art des Spieles, beratschlagten sich untereinander und entschieden sich dann für die „Freizeit“. Das waren für uns dann die schönsten Beobachtungsmomente. Sie waren gemischt in Gruppen unterwegs und hätten noch lange, lange keine Langeweile empfunden. Alles war gut.
Über den Vorschlag des Lehrers kurz vor Schuljahresende noch einmal hierherzukommen waren alle begeistert. Ich gab noch eine kleine Zugabe. Sollten dann der Klassengeist spürbar gewachsen sein, dann würde ich ihnen ein drittes Zusammentreffen spendieren, z.B. an der Feuerstelle.
Ich bin gespannt und voller Zuversicht.

 

 

„Du bist für mich ein echter Star“

SONY DSCAls ich heute morgen erwachte, spürte ich noch eine große Müdigkeit in mir. Der gestrige Tag, das Froschfest in Kooperation mit dem NABU, steckte mir noch in den Knochen. Das schöne Wetter hatte viele BesucherInnen zu uns geführt. Ich schätze mal, dass es mehr als 700 Menschen waren, die sich ausgiebig nach dem Befinden von Frosch und Co erkundigten. Sicherlich lockte auch die Nachricht, dass es frische Wildbratwürste geben würden und auch der Kaffee schmeckt bei diesem Wetter draußen im Freien einfach viel besser.
Am Abend musste ich mich dSONY DSCann noch einmal von Gerhard unterrichten lassen. Thema: Unsere heimischen Fledermäuse. Eigentlich ist das ja sein Thema, aber er hat eben auch nur begrenzt Zeit und ich hatte scheinbar durchklingen lassen, dass ich mir das inzwischen auch zutrauen würde. Hätte ich wohl besser sein lassen, denn ich war spürbar aufgeregt, ob ich den Fragen und neugierigen Blicken der Kinder gewachsen war. Angemeldet hatten sich 40 Kinder der Schillerschule aus Bürstadt.
Petra übernahm den ersten Part. Die Kinder nahmen das Gelände in Augenschein und erste Bewegungsübungen folgten. Jonas hatte mir bei der Technik geholfen. Alle guten Geister waren an meiner Seite.

Und auch das sei noch zu erwähnen: Vom gestrigen Tag gab es kaum mehr Spuren. Das habe ich ebenfalls meinem Superserviceteam um Daniel, Jonas, Maike und Vera zu verdanken. Die hatten, ähnlich wie ich, keine Sekunde Gelegenheit auch nur an eine Pause zu denken.

Doch zurück zu unseren Fledermausfreunden. Zunächst erkundigte ich mich dSONY DSCanach, ob sie denn schon Fledermäuse am Abendhimmel gesehen hätten. Viele Finger schnippten in die Höhe. Dann fragte ich nach, ob sie auch die eine oder Art kennen würden. An erster Stelle wurde die Vampirfledermaus und der Flughund genannt. Genannt wurde noch Spitzfledermaus, Mopsfledermaus und die Hufeisennase. Das war für mich ein guter Einstieg. Ich erzählte von meinem Erlebnis in Frankreich, als Gerhard in einem Naturschutzzentrum erfuhr, wo es ganz in der Nähe noch  große Hufeisennasen geben sollte. Die gelten in Deutschland bereits als nahezu ausgestorben. Ich schilderte ihnen auch, dass Gerhard eine Postkarte mit etwas Fledermauskacke an einen anderen großen Fledermausfreund verschickte. Das amüsierte die Kinder sehr. Der Bann war gebrochen und ich trat mit den neugierigen Kindern in einen wunderbaren Dialog über Fledermäuse ein. Ich wurde immer lockerer, es bereitete mir regelrecht Vergnügen. Hätte ich vorher nicht erwartet.
Nach einer Frühstückspause teilten wir die Klassen. Petra spielte das berühmte Fledermaus-Motte-Spiel und ich zeigte den Kindern unsere Einfluglöcher für Fledermäuse an der Hauswand und am SchuppenSONY DSC. Dann kam der Höhepunkt. Die Kinder bildeten eine Gasse. Zuerst reichte ich einem Kind die Dose mit den Mehlwürmern. Ganz mutige Kinder fassten hinein und fanden es gar nicht so schlimm…
Dann holte ich Lisa unsere Fledermaus aus dem Schuppen. Sie waren alle sehr leise und staunten nicht schlecht, wie klein sie war und wie friedlich sie kopfüber an der Wand hing. Die kleinen mitgebrachten Kameras wurden geholt und ein Erinnerungsfoto mit Lisa gemacht.
Ein Mädchen sagte ehrfürchtig in  Richtung Lisa blickend: „Du bist für mich ein echter Star!“ Ein anderer Junge sagte gar nichts. Er hielt einen Notizblock in der Hand und hielt alles fest. Ich weiß nicht, was er geschrieben hatte, aber das hat noch nie ein Kind gemacht. Welche Zukunft liegt wohl vor ihm?

Amphibienfieber

Wir sind im Amphibienfieber. Unsere temporären Gäste aus den Teichen und Tümpeln der nahen Umgebung sind zurzeit die Stars. Das war auch schon in der letzten Woche so.

Fast schon obligatorisP1030166ch, einmal im Jahr, am Abend nach Langwaden zu den Tümpeln. Auch der Weg zum Teich ist schon ein Abenteuer, denn es macht den Kindern viel Spaß zu kontrollieren, ob in den Eimern bereits ein kleiner Molch oder Frosch auf sie wartet. Am Teich angekommen, wimmelte es dieses Mal nur so von kleinen Kröten. Sehr zur Freude der kleinen und großen Tierschützer. Ein paar besondere Exemplare wanderten in unseren Eimer. Darunter eine Knoblauchkröte, ein Seefrosch und ein Teichmolch.

Gleich am nächsten Morgen mSONY DSCachten sich meine zwei tollen Praktikantinnen Maike und Vera daran, diesen Amphibien ein schönes Zuhause für ein paar Tage herzurichten. Besonders die Erdkröte hat es ihnen angetan. Sie würde sich so schön in die Hand schmiegen. Das hat auch noch niemand gesagt!

Gerhard und ich waren noch weitere Abende unterwegs, um noch ein paar Exemplare für die Amphibientage von Schulklassen und für das Froschfest am kommenden Sonntag zu suchen.
Wenn uns da einer sehen würde, wie wir in Wattenheim um die Kirche oder durch die Straßen mit unseren Taschenlampen laufen. Wie Einbrecher. Bei manchen Zielorten (Tümpel), weit von den Straßenlaternen abgelegen, streikte ich aber. Ich gebe zu, die Angst war größer. Ich wartete im Auto…

Gestern danSONY DSCn der Lohn. Wir erwarteten 120 Kinder aus einer Grundschule mit flexiblen Klassen aus Bensheim. Nach einem Begrüßungsritual konnten die Kinder wählen, welche Stationen sie zuerst aufsuchen wollten.  Viele Kinder standen ehrfürchtig vor den Aquarien. Sie wurde still und staunend.

Einen Molch mal auf der Hand zu halten, das gibt es nicht jeden Tag. Emiliy fand es besonders interessant, wie SONY DSCsich die Knoblauchkröte rückwärts einbuddelte. In Kleingruppen wurde auch in unserem Tümpel nach Amphibien  und anderen Lebewesen geschaut. Ein kleiner Teichfrosch war der Triumpf eines kleinen Mädchens. Das Gesicht dieses Kindes! – Weihnachten kann nicht schöner sein.
Für die anderen war es genau so spannend nach den Lebewesen im Teich zu suchen. Gelbrandkäfer, Libellenlarven, Schnecken, Wasserflöhe… Es muss nicht immer ein Frosch sein.

Heute waren wieder 40 KSONY DSCinder aus Gernsheim zu Gast. Auch für diese Kinder waren die Frösche und Kröten ein Highlight unter all den Stationen, die sie erleben durften. Und dabei gab es auch noch andere tolle Angebote. Malen mit Erdfarben, Keschern, Backen im Steinofen und  kooperative Spiele, die die Gemeinschaft förderten.

SONY DSC
Jetzt bin ich zwar richtig kaputt und müde. Aber auch sehr zufrieden. Das liegt nicht zuletzt auch an den vielen netten Menschen, die uns besuchen. Seien es Kinder, Erwachsene oder… Praktikanten. Diese Überraschung, dieses Dankeschön, macht alles wieder gut.

Ein ganz anderer Blog