Sonntagmorgen. Ein Blick aus dem Fenster. Die Regenwolken haben sich verzogen und die Wetterprognose könnte stimmen: Sommerlich warm.
Genau das Richtige für einen Ausflug am Lampertheimer Altrhein. Als wir an die Bootsanlegestelle kommen, warten schon viele Erwachsene und Kinder (Tendenz: mehr Väter und Kinder) und betrachten die Boote. Die ersten Wünsche werden geäußert: „Ich will das kleine rote Paddelboot“ oder „ich sitze hinten“. Ich wusste schon vom letzten Mal, dass ich den Platz in der Mitte wähle würde (man muss nicht steuern und nicht bremsen = man hat weniger Verantwortung).
In der Begrüßungsrunde wird ebenfalls schnell klar, dass sich alle auf diesen Ausflug freuen und Bernd Brechenser, Trainer, Übungsleiter und unser Kooperationspartner, gab eine kurze Einweisung im technischen Bereich.
Gerhard Eppler versammelte alle am Ufer um sich und gab ebenfalls interessante Einblicke in die Entstehung des Lampertheimer Altrheins. Mit diesem Wissen und den Hinweisen auf Flora und Fauna, wurden alle Boote ins Wasser gelassen.
Es ist gut, dass Bernd nicht gleich über mögliche Schwierigkeiten sprach. Zum Bespiel: wie kann ich rückwärts paddeln? Drei Mädchen im Boot ließen sich nicht beirren, sie probierten es einfach aus und fanden schnell in ihren Rhythmus.
Rhythmus ist überhaupt in diesem Sport ein Zauberwort. Je schneller man sich im Boot auf Kommandos einigte, umso scheller kam man voran.
Ich schaffte es tatsächlich auf einen Platz in der Mitte, mit der Begründung: ich brauche zwei Hände frei, um besser fotografieren zu können. Klingt nicht nur nach Rechtfertigung, war auch eine. Ich genoß die vielen Boote im Konvoi, die Stille auf dem Wasser, am Ufer und das Vogelgezwitscher in der Luft.
Auch ein Paar Mittelmeermöwen konnten wir beobachten. Bernd Brechenser sagte zu Herrn Eppler: Im Paddelboot die Mittelmeermöwe im Flug beobachten weiterlesen
Schnecken verabreden sich im Garten
Unser Garten ist zurzeit eine wahre Freude. Das finden auch die Schnecken, die sich immer nach dem Regen besonders gerne zeigen und mir – zumindest das Absammeln erleichtern. Vor allem auf meinem gerade richtig schön wachsenden Basilikum kann ich ihn gar nicht leiden. Gestern Abend nachdem es hier fast wolkenbruchartig regnete, machte ich mir etwas Sorgen, ob die Pflanzen Schaden genommen haben könnten.
Als sich die Sonne wieder zeigte, hielt mich nichts mehr im Büro, jetzt war die Erde locker und das Unkraut leichter zu zupfen. Dabei packte ich die Schnecken in einen Eimer. Eins, zwei drei… zwanzig… irgendwann hörte ich auf zu zählen. Gerne mache ich das nicht, aber die scheinen sich alle bei uns verabredet zu haben. Im Eimer gefiel es ihnen nicht, ich finde sie zudem gar nicht langsam, sie waren schneller wieder am Eimerrand als ich dachte. Das wurde mir dann doch zuviel. so trug ich sie mehr als 100 Schritte weiter runter an den See. Es waren gerade ganz viele Kanadagänse da. Ob Gänse gerne Schnecken fressen? Keine Ahnung.
Ich stelle mir vor, dass ihnen auf dem Weg zurück sooo viel Interessantes über den Weg laufen wird, so dass sie hoffentlich erst im Herbst wieder im Garten ankommen.
Abschied von Christine beim Treffen der Umweltschulen
Im Frühjahr überraschte uns unsere Mitarbeiterin Christine Winkler, mit der Botschaft, dass sie sich schweren Herzens entschieden hat, ihre Tätigkeit im Naturschutzzentrum zu beenden. – Geahnt haben wir es zwar, man kann auf Dauer nicht mehreren Herren (wenn wir mal bei dem Sprichwort bleiben) dienen. Es war ein schwerer Schritt, sagte sie und uns fällt es auch nicht leicht, sie gehen zu lassen.Christine ist eine Mitarbeiterin der ersten Stunde, wir teilen viel mit ihr.
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Eintrittskarte für das Schloss Bellevue in Berlin
Auf gar keinen Fall werde ich jammern, weil ich so lange wieder nicht schreiben konnte. Auf gar keinen Fall!.
Aber Sie kennen den Grund und mein Bedauern.
Endlich gab auch wieder einmal für mich eine Gelegenheit, mich weiterzubilden. Ich machte mich, zusammen mit Simon, Jeannine und Gerhard am Dienstagmorgen in aller Früh auf den Weg nach Berlin. Wir hatten eine Eintrittskarte zur Woche der Umwelt 2012 im Gepäck.
Gerade noch rechtzeitig trafen wir ein, als der Bundespräsident die Umweltwoche eröffnete. Ich wollte ihn sehen und hören. Wollte mir selbst ein Bild von dem Mann machen, den ich selbst auch zum Bundespräsidenten gewählt hätte, denn er erscheint mir sehr authentisch.
Seine Rede war klar, eindeutig und eindringlich. Unter anderem beeindruckte mich in seiner Rede seine Forderung an die Verantwortlichen der Energiewende: Man müsse einen „verlässlichen poliltischen Rahmen setzen – und zwar so, dass Schädliches vermieden und Gewünschtes erreicht wird“. Die Kosten für Umwelt-belastungen und -risiken müssten den Verursachern in Rechnung gestellt werden und nicht den Steuerzahlern. Umweltfreundliche Produktion müsse sich für Unternehmen im Wettbewerb auszahlen“. Eintrittskarte für das Schloss Bellevue in Berlin weiterlesen
Falkenspäher und Vogelnestgucker
Jetzt ist die Zeit der Brutpflege. Viele Vögel haben inzwischen ihren Partner gefunden und widmen sich ganz der Aufzucht der jungen Generation. Da sind u.a. unsere Stare im Baum an der Feuerstelle zu erwähnen, die Kohlmeisen vor meinem Fenster (sind bereits geschlüpft), und das Turmfalkenpaar in den Pappeln. Ein besonderes Augenmerk gilt natürlich unseren Wanderfalken mit ihren drei Jungen. Sie haben alle Schnäbel voll zu tun, um müssen jede Menge Futter heran schleppen.
Wir standen vor kurzem unter dem Brutplatz des Wanderfalken und haben Reste des Mittag-oder Abendessens erkennen können. Täglich stellen wir das Spektiv auf und haben nicht wenige große und kleine InteressentInnen, die sich, gespannt wie wir, durch das Vergrößerungsglas einen besseren Eindruck vom Leben der Falken auf dem Hochspannungsmasten machen wollen. Bei den Falken spielt sich das Leben mittlerweile eher auf dem Balkon ab und Gerhard meint, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sie den ersten Ausflug planen. So wie das Gefieder aussieht, haben sie bereits ihren Flaum verloren. Es bleiben die weißen Pluderhosen und die „fedrigen Reste“ (Dunen) auf dem Kopf.
Es gibt ein herrliches Buch: 42 Tage Nestlingszeit. In diesem Buch werden die Entwicklungsschritte dokumentiert. So kann man in etwa mitverfolgen, wie diese Falken gerade aussehen. Das Buch ist im Eigenverlag erschienen und wird vom NABU (AG Wanderfalkenschutz im Saarland) herausgegeben. Die Autorin heißt Marion Geib.
Wenn ich heute schon über das Leben der Vögel an der Erlache berichte, dann muss unbedingt auch erwähnt werden, dass wir eine Kamera in einem Vogelnistkasten installiert haben. Hier können wir schon all die Jahre seit unserem Bestehen, den Vögeln beim Nestbau…. zusehen. Wir sind sozusagen: Voyeure. Schaltet man die Kamera ein, dann kann man zurzeit nur noch das leere Nest der Kohlmeisen sehen. Sechs junge Kohlmeisen haben in den letzten Tagen das Nest verlassen. Hier haben wir sie einmal am Abend beobachtet, wie sie auf ihre Eltern warteten, die sie mit Maden versorgten. Zu späterer Stunde sagte uns der Blick auf den Bildschirm, wie sie sich so langsam zum Schlafen zurecht rückten. Ab und zu hob sich noch einmal ein Kopf. Es schien so gemütlich zu sein. Jetzt am Wochenende flog dann auch die letzte junge Kohlmeise aus. – Ich wünsche ihnen ein schönes Leben an der Erlache und nur nette Erlebnisse und keinen Feind, der sie stört oder auf den Speiseplan genommen hat.
Man sieht, was passiert, wenn man Liebe investiert
Eine Woche vergeht wie im Flug. Wir haben hier am NZB zurzeit Hochsaison.
Und das in jeder Beziehung. Durch den Regen explodierte auch das Wachstum der Pflanzen. Die Streuobstwiese ist übersät mit Mageriten, Wiesensalbei und anderen Pflanzen. Im Garten gedeihen Kräuter, Fenchel und Tomaten… natürlich auch die „Wildkräuter“. Ich lerne gerade zu unterscheiden, ob die kleine Pflanze sich zu einer Ringelblume, Löwenmäulchen oder zu einem Gartenunkraut entwickelt. Es ist für mich ein herrliches Gefühl nach einem arbeitsreichen Tag, vorwiegend am Schreibtisch oder im Service, dann am Abend die Kleidung zu wechseln und durch Gartenarbeit wieder geerdet zu werden.
Ich liebe es, im Gewächshaus meine ausgestreuten Samen wachsen zu sehen und ich liebe es auch, den Erdbeeren beim „rotwerden“ zuzusehen.
Immer wenn ich mir unsicher bin, dann versuche ich mich in Gedanken mit Helga, unserer Ideengeberin für diesen Garten, zu unterhalten. Auch meine Mutter würde sich freuen, wenn sie ihre Tochter so sehen würde. Gartenarbeit hat mich nie interessiert, jetzt bereue ich, nicht besser informiert zu sein. Jeannine sagte zu mir, als ich sie nach einem Pflanzplan oder Gartentipp fragte: am Besten du mischst alles miteinander. Das machen wir jetzt. Hier ein paar Tomaten, gemischt mit Ringelblumen und dort der Spitzkohl neben dem Mangold…
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Große und kleine Winzer im Weinberg am Erlachbogen
Sonntagmorgen. Rolf Steinmüller freut sich über die vielen WeinbergpatInnen. In den letzten Tagen konnte man zusehen, wie die zarten grünen Triebe am Rebstock gewachsen sind. Nachdem beim letzten Treffen die Reben geschnitten und „niedergezogen“ wurden, war heute als Arbeitsschritt das Ausdünnen der Triebe angesagt. Rolf erklärte geduldig, was zu tun sei. Am ganzen Rebstock können sich junge Austriebe zeigen. Wenn man diese Arbeit nicht machen würde, dann würde die Rebe ellenlange Triebe ausbilden. Die Kraft des Saftes in der Beere würde sich also in viele Beeren verteilen und das würde die Qualität mindern. Das ist jetzt laienhaft ausgedrückt, aber schon zu verstehen oder?
Selbst ein Kind interessierte sich für die Vorgänge. Ihre Mutter sagte: „Guck mal, jetzt können wir lernen, was das Beste für unsere Rebe ist“.
Rolf ist mit uns „SchülerInnen“ sehr zufrieden. Geduldig widmet er sich den neugierigen FragerInnen.
Am Ende sitzen wir noch zusammen und wir erfahren, dass so ein Trieb am Tag bis zu 5 cm wachsen kann. Große und kleine Winzer im Weinberg am Erlachbogen weiterlesen
Gesundheit ist ein Geschenk
Es ist Samstagabend – 3 Minuten vor 18.00 Uhr. Ich erschrecke. Der Saal ist voller Menschen – aber vom Referenten weit und breit keine Spur. Ich schaue Cati fragend an – sie lächelt weise. Auch Thomas sagt, dass es nicht ungewöhnlich sei. „Entweder kommt er kurz vorher oder vielleicht zehn Minuten später“. Aber zuverlässig seien sie, die Referenten aus Lahnstein. Ich vertraue Catercati und dem Mitorganisator dieses Abends Thomas Jakob. Sie haben selbst die Ausbildung im Dr.Max-Bruker-Haus in Lahnstein gemacht.
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Ich traue den Kaninchen nicht
Es gibt viel zu tun. Im Sekretariat versuchen sie noch Anfragen von Schulklassen oder Kita´s unterzubringen. Es ist bis zum Sommer kaum mehr ein Plätzchen frei. Es tut weh, absagen zu müssen, aber wir kommen an unsere Grenzen.
Gestern war eine Grundschule aus Elmshausen hier mit dem schönen Thema Bionik. Heute wuselten Kindergartenkinder über das Gelände. Es freut mich sichtlich, wenn ich den ErzieherInnen die Aktionsmappe vom NABU: „der Natur auf der Spur“ als zusätzliches Geschenk überreichen darf. Heute waren die Kinder den kleinen Lebewesen der Wiese auf der Spur.
Herr Bergmann besserte Schwachstellen am Steinofen aus. Da gibt es keinen Haarriß mehr zu sehen und Marco stapelte das Holz an der Feuerstelle neu auf. Jannis sitzt am Computer und ist mit der Gestaltung eines Etiketts für unseren Wein der Lage mit dem vielleicht passenden Namen „Erlachhügel“ beschäftigt. Ich bin total begeistert von seiner Kreativität. Das gibt dem leckeren Inhalt der Weinernte 2011 eine ansprechende Flaschen-Außenfassade.
Im Garten haben wir diese Woche die ersten Gemüsepflanzen ins Freie gesetzt. Selbst gezogenen Fenchel, Tomaten, Sellerie und Spitzkohl. Jeden Morgen komme ich in Erwartung, ob noch alles unberührt ist. – Ich traue den Kaninchen nicht. Die haben es mehrmals geschafft, sich unter dem Zaun durchzugraben. Sie wissen einfach, was gut ist.
Auch die erste Aussaat von Radieschen und Möhren fielen zum größten Teil den hungrigen Vogelmäulern zum Opfer.
Wir werden noch die eine oder andere Niederlage im Garten annehmen müssen, aber wir sind trotzdem fest entschlossen unsere Gartenbeete mit Liebe zu bepflanzen, zu hegen und zu pflegen.
Von Jana, der Tomatenfreundin bekam ich tolle Pflänzchen. Auf eine Tomatenpflanze werde ich besonders achten: Liguria! Meine Assoziation zu meinem Lieblingsurlaubsort in Italien. Nachdem sich so viele TomatenkäuferInnen beim ersten Termin eingefunden hatten, wird Jana am kommenden Sonntag noch einmal am Nachmittag einen Pflanzenkauf anbieten.
Geräusche aus dem Teich
Auf dem Gelände tummeln sich viele Menschen. es ist Feiertag und die Sonne lockt.
Ich laufe an den Teich, angezogen vom Quacken der Frösche. Die Bänke sind besetzt. Eltern schauen ihren Kindern zu, wie sie ihre Hälse lang machen und leicht nach vorne gebeugt beobachten, was im kleinen Teich los ist.
Ich sehe ein Mädchen, etwa 6 Jahre alt, sie steht ebenfalls da und guckt angestrengt ins Wasser. – Dann erschrickt sie und läuft rückwärts. Sie guckt um sich. Ihre Oma sitzt mit anderen Kindern abseits an der Turritella. Sie trommeln. Von Oma kann sie also keine Antwort bekommen, wer sich da lautstark bemerkbar macht. Sie bleibt wie angewurzelt in einiger Entfernung stehen. Ich gehe zu ihr. Frage sie, ob wir gemeinsam nachsehen sollen, wer da der Lautverursacher ist. Sie zögert – aber ihre Neugier siegt. Hand in Hand nähern wir uns. Geräusche aus dem Teich weiterlesen
20:50 Uhr – Zeit zum Abflug
Die magische Stunde des goldenen Lichts war bereits vorüber, als wir die Füße hochlegten und in die Stille der Erlache lauschten. In der Nähe der Gesang der Nachtigall und der Flug der letzten Gänse auf die Wasserfläche, wo sie sich vor dem Fuchs in Sicherheit brachten.
Wir sitzen also gemütlich und lassen den Blick schweifen, als plötzlich und unerwartet eine Fledermaus ihre Herberge verlässt. Nicht irgendeine Herberge, sondern sie kam aus den Ritzen der Holzwandverkleidung des Hauses. Es waren mehrere Fledermäuse, die sich auf Nahrungssuche begaben. Gerhards Neugier war geweckt.
Am ersten Mai packte Gerhard seinen Rucksack mit besonderen Utensilien. Es war die Ausrüstung für die Ortung der Fledermäuse, genauer gesagt, um den Ruf aufnehmen und anhand von sichtbar gewordenen Lautzeichen erkennen zu können, um welche Art es sich handelt.
Ein langer Arbeitstag lag hinter uns. Wir hatten tagsüber mehr als 300 große und kleine Gäste bedient, geführt und informiert. Wir waren überrascht, dass fast alle zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs waren. Wir waren zufrieden, denn unsere Gäste waren gut drauf und strahlten ausnahmslos das Gefühl von Gelassenheit aus. So hatten wir am Abend noch Lust auf ein weiteres Abenteuer.
Fledermausbeobachtung! Wir warteten ab, bis es schon fast dunkel war. Immer der Blick auf die Hauswand gerichtet. Wer fliegt aus der Luke und wieviele werden es sein, für die ein neuer Tag angebrochen ist?
Gerhard saß da mit seinem Kopfhörer und plötzlich sagte er: „Pass auf, es geht los!“ Da flog auch schon die erste Fledermaus aus den Ritzen. Dann kam lange nichts. Gerhard sagte: „das war eine Frühaufsteherin.“ Wie im richtigen Leben. Wieder langes Schweigen und entspanntes Warten, denn die Nachtigall verwöhnte uns auch heute mit ihrem Gesang.
Langsam wurde es aber kalt und etwas ungemütlich… 20 Minuten später wieder ein Ausflug. Ich löcherte ihn und fragte: „Und, ist es nun so, wie du es vermutest? Sag schon was, kannst du erkennen, ob es eine Rauhaut ist?“ Er war sich nicht sicher, tippte eher auf Zwerge, mehr war ihm nicht zu entlocken. Jetzt machte sich doch große Müdigkeit bei mir bemerkbar und ich wollte nur noch nach Hause. Waren es mit dem Fahrrad ja noch ein paar Kilometer, die wir zurücklegen mussten.
Zuhause angekommen, zog es ihn gleich ins Arbeitszimmer an den PC. Die Laute wurden ausgewertet. Dann nach langem Checken der Blick ins Wohnzimmer. Es sind Rauhäute!.
Vielleicht denken Sie jetzt: was soll das?
Fledermäuse hin oder her. Hauptsache es gibt welche an der Erlache und sie bewohnen auch noch unsere vorbereiteten „Wohnungen“.
Aber das Besondere wäre ja, dass es genau jene Rauhäute sein könnten, die wir seit ein paar Jahren im Herbst hier beobachten. Und – jetzt bin ich wieder ganz vorsichtig mit meinen Aussagen, es könnte ja sein, dass diese Rauhäute gar nicht weiter gezogen wären, sondern hier überwintert haben. Das wäre eine kleine Sensation. Und vielleicht sind es sogar schon kleine Familien (meine Wortwahl – Wissenschaftler würden es anders ausdrücken). Geduld heißt es jetzt und abwarten. Die Freude aber ist jetzt schon groß.
Und weil wir gerade beim Nachwuchs sind. Auch unsere Wanderfalken sind erneut Eltern von mindestens zwei kleinen Wanderfalken geworden. Sie wurden auch am Sonntag zum ersten Mal gesichtet.
Freiheit der Erlach-Gänse
Ein Mitarbeiter eines Unternehmens der Nachbarschaft kam die Tage bei uns vorbei. Er fragte an, ob, und wenn ja, wie man Gänse umsiedeln könne. Im Gespräch erfuhr ich, dass die Erlach-Gänse einen größeren Radius haben und den auch nutzen, nicht nur zur Freude der Anlieger. Der Mitarbeiter gehört zur Gruppe der Gänsefreunde. Er wollte jetzt von uns wissen, ob wir die Gänse eventuell zu uns locken könnten. Seine Frage: Könnte man nicht die Eier nehmen… Ich stellte mir das bildlich vor! Einer läuft mit den Eiern vorneweg und die Gänse hinterher. OK. Reden würde nichts nutzen. Eier wegnehmen, auch nicht. Sie vertreiben würde sicher auch nichts bringen. Was tun?
Ich erinnere mich an Situationen, da tummelten sich bis zu 100 Gänse nach Feierabend auf dem Gelände des Naturschutzzentrums. Zurzeit sieht man sie eher als Paare. Sie sind mit der Aufgabe beschäftigt, die Nachkommenschaft zu sichern. Ein Höhepunkt für uns und unsere Gäste ist immer, wenn die Gänse über uns hinwegfliegen, entweder, um auf Nahrungssuche zu gehen oder um sich in der Dämmerung auf dem See zu sammeln. Eindrucksvoll.
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Verpasst!?
Gestern Abend kam Gerhard total begeistert von einem Vortrag der Reihe: Vogelkunde – Gesang und Verhalten, nach Hause. „Stell dir mal vor“, sagte er, „Bernd Petri( Referent des Abends) forderte uns auf, die Augen zu schließen. Wir sollten uns vorstellen, an welchem Tag, welchem Ort und zu welcher Zeit diese Aufnahme wohl entstanden sein könnte“. Stille – dann: Kirchenglockengeläut, krähende Hähne, Vogelgezwitscher… Ich konnte es mir vorstellen, obwohl ich nicht dabei war. Es war wie bei mir zuhause, da wo ich aufgewachsen bin, in einem Dorf an einem Sonntagmorgen. Bei den Nachbarn, die einen Bauernhof hatten, krähte der Hahn. Fehlte nur noch das Geblöcke der Lämmer. Ob es das heute noch gibt? Verpasst!? weiterlesen
Bock auf Geschmack
Vor ein paar Tagen brachte mir meine Tochter eine kleine Tomatenpflanze von ihrer Freundin Jana mit. Begeistert, aber auch ein wenig erstaunt, erzählte sie mir, dass ihre Freundin viele so kleiner Töpfchen zu Hause hat. Das klingt nach Leidenschaft und grünem Daumen. Ich würde selbst gerne mehr Zeit im Garten verbringen und würde auch gerne selbst meine gesammelten Samen einsäen. – Das war unsere Brücke.
Ich sagte zu meiner Tochter: „Sie kann doch nicht alle Pflanzen selbst gebrauchen – oder“? Der Hintergedanke war natürlich, sie zu fragen, ob sie nicht eine kleine Verkaufsaktion ihrer Zöglinge (im echten Leben ist sie Lehrerin) loswerden wolle.
Sie will! So kam ich mit ihr in Kontakt. Sie sprühte, als sie mir von ihren Lieblingen erzählte. Ich bat sie, mir doch in ein paar Sätzen zu schreiben, wie es zu dieser Entwicklung kam. Gerade eben kam ihre Geschichte. Die Geschichte ist so, wie Jana ist: Herrlich erfrischend.
Und so werden auch ihre Tomaten schmecken. – Gerne würde ich ihr helfen, dass ihre Leidenschaft für Tomaten auch andere Menschen teilen oder zumindest in den Genuss kommen.
Am 29. April wird sie in der Zeit von 11 Uhr bis 15 Uhr im NZB ihre Pflänzchen verkaufen.
Hier jetzt im Original Janas Geschichte:
Bock auf Geschmack?
Oder warum Tomatensauce nicht zwingend rot sein muss…
Seit letztem Jahr bin ich stolze Besitzerin eines wundervollen Gartens mit Bachlauf im idyllischen Hambach. Sofort beschloss ich einen Gemüsegarten anzulegen. Neben allen möglichen Sorten von Gemüse hatte ich schon immer eine Affinität für Tomaten. Diese runden „Liebesäpfel“ oder „Goldäpfel“ („pomodoro“), wie sie auch genannt werden, waren für mich schon immer von besonderem Interesse. Es gab (und gibt) doch nichts Besseres, als durch den Garten zu wandern und direkt vom Busch zu naschen… Bock auf Geschmack weiterlesen
Vorgeschmack auf ein Frühstück am See
Am letzten Sonntag trafen sich die Akteure des Frühlingsfestes zum Frühstück im NZB. Es war uns wichtig, auf diese Weise MitarbeiterInnen, ReferentInnen und PartnerInnen zu zeigen, dass wir nicht nur zusammen arbeiten, sondern auch zusammen feiern und genießen können. Caterkati hat uns ein leckeres Frühstück vorbereitet. Es war alles da, was das Herz begehrt. Rührei mit frischen Kräutern, verschiedene Aufstriche, herzhaft und süß, ein leckeres Korn-Obst-Müsli, und auch Wurst, Käse und Lachs. Ich gebe zu, es war auch ein kleiner Vorgeschmack auf unser neues Programmangebot: Frühstück am See. Vorgeschmack auf ein Frühstück am See weiterlesen
Der Frosch – er ist ein „R“Stratege!
Im Eingangsbereich hängt ein Plakat mit dem Hinweis, dass am kommenden Samstag, 21. April in der Zeit von 14.00 – 18.00 Uhr, der NABU Heppenheim beim Vogelpark zum Froschfest einlädt. Da werde ich hingehen. Ich habe in diesem Jahr noch nicht so viele Amphibien gesehen. Geht es Ihnen genauso?
Seit 30 Jahren zum Beispiel helfen die Naturschützer in Langwaden den Fröschen, Kröten und Molchen sicher über die Straße. 30 Jahre! Wieviele Amphibien wurden da vor dem sicheren Tod bewahrt? Eppler sagt: Es seien über 55 000 gewesen. In diesem Jahr waren es aber weniger als 300 Tiere die in der Nacht in die Eimer plumpsten und dann am frühen Morgen wieder herausgefischt und auf die andere Seite getragen wurden, damit sie im nahen Gewässer ablaichen können. Der Frosch – er ist ein „R“Stratege! weiterlesen
Wer hält sich für cool?
Es ist außergewöhnlich ruhig im Haus. Heute bereits den ganzen Tag. Die Osterferien sind vorüber und die eher kühleren Temperaturen locken auch nicht unbedingt zu einer Fahrradtour ins NZB.
Mein letzter Eintrag liegt fast einen Monat zurück. Ein sicheres Indiz, dass es mir in den vergangenen Tagen nicht langweilig war.
Zwei Wochen Ferienspiele liegen hinter uns. Ferienspiele sind für mich eine Herausforderung. Es ist eine Zeit der besonderen Verantwortung. Eltern vertrauen uns für 7 Stunden am Tag das Liebste an, was sie haben. Und dieser Verantwortung gilt es, uneingeschränkt, gerecht zu werden.
Bei Kindergeburtstagen sind die Eltern dabei, bei Schul- und Kitabesuchen haben die LehrerInnen oder die Erzieherinnen die Verantwortung und auch bei anderen Veranstaltungen liegt die Aufsichtspflicht in den wenigsten Fällen bei uns.
Wir wissen um das Vertrauen und wir nehmen die Verantwortung an. Sie birgt auch eine große Chance – für uns, für die Kinder und für die Eltern.
Als ich am Montagmorgen die Tafel mit den Namen der Kinder sah, wusste ich gleich, dass ich viele Kinder davon kenne. Nur bei ganz wenigen Namen tauchte kein Gesicht vor meinem geistigen Auge auf.
Bereits beim Frühstück war die Vertrautheit untereinander zu spüren. Plätze wurden frei gehalten und die „Neuen“ hatten erst einmal Mühe, Fuß zu fassen.
Das änderte sich ganz schnell, nachdem die alten Hasen die Regeln erklärten, die eine „coole Ferienzeit“ für Alle garantieren würden. Die Regeln waren schnell verstanden und die Freiräume des Einzelnen ergaben sich ab sofort beim Tun.
Wer spielt mit mir Wikingerschach? Nein, lieber zuerst Fußball? Ich will lieber Steine schleifen. Gehen wir auch zum Kieswerk? Ich will mit! Heiß beliebt, das Schnitzen am Feuer.
Der Küchenchef Thomas oder die Küchenchefin Birgit hatten trotz der Freizeitangebote immer genügend „Hilfspersonal“. Mitkochen und mithelfen ist bei uns einfach „IN“. Ob leckere Steinofenpizza, selbst belegt, oder Kräuter sammeln und klein schnippeln für die grüne Soße – das gemeinsame Tun steht im Vordergrund. Wer hält sich für cool? weiterlesen
Der Traum von einer Weltenschaukel
Ich interessiere mich für Spielplätze – vorausgesetzt, sie sind nicht null-acht- fünfzehn. Hat es damit etwas zu tun, dass ich immer noch gerne auch das Kind in mir sehe und zuweilen die Leichtigkeit, zum Beispiel beim Fliegen auf einer Schaukel, spüren möchte?
Vor ein paar Jahren waren wir in der Nähe der Odergrenze bei Görlitz in Urlaub. Immer wieder sah ich Spielplätze, die ganz anders als unsere hier aufgebaut waren. Es waren Abenteuerplätze. Wir suchten nach Hinweisen, die uns zum Erbauer führen könnten. An einem Tag entdeckten wir eine große Informationstafel mit Hinweis: zur „Kulturinsel Einsiedelei“.
Der Ausflug und Aufenthalt dort war für uns unbeschreiblich schön. Wir denken noch gerne daran und sind extra zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal hingefahren, wohl auch, um uns für unser Außengelände am NZB inspirieren zu lassen.
Falls es Sie selbst interessiert. Hier erst einmal der Link:http://www.kulturinsel.de/
Dort gibt es auch tolle Baumhotels, die man anmieten kann. Wir haben uns auch die Wohnungen angesehen, ich wäre sofort eingezogen. Also, wirklich eine tolle Adresse, so man im Osten von Deutschland vorhat, Urlaub zu machen.
Besonders gerne erinnere ich mich an die Weidenschaukel. Ein großes Korbgeflecht, da passen viele kleine und großes Kinder rein. So eine Schaukel, wünschte ich mir, sollte auch einmal bei uns am NZB stehen.
Vor ein paar Wochen bekam ich eine mail von unserer Korbflechterin Monika Engelhardt. Sie gab mir einen Hinweis, wie ich eventuell zu so einer Schaukel, auch Weltenschaukel genannt, kommen könnte. Ich recherchierte wieder im Internet. Auch hier der Link: http://www.weltenschaukel.de/. Das war der Tipp. Natürlich wollte ich wissen, was so eine Weltenschaukel kosten würde (man muss ja immer Träume haben), deshalb versuchte ich dort Kontakt aufzunehmen. Zunächst erfolglos. Der Traum von einer Weltenschaukel weiterlesen
Das Frühlingsfest, das schon fast ein Sommerfest war
Sonntagabend, halb neun Uhr. Ich spüre die Blasen an meinen Füßen. Ich hätte, wie Thomas, barfuß laufen sollen. Warm genug war es, fast wie im Sommer. Unser Frühlingsfest wäre glatt auch als Sommerfest durchgegangen. Mitarbeiter, die den ganzen Tag über in der Sonne an ihren Ständen verweilten, hatten bereits einen Sonnenbrand.
Die ganze Woche über hatte ich den Wetterbericht im Auge. Wird das Wetter halten? Wenn ja, dann können wir uns auf einen großen Besucheransturm einstellen. Irgendwie war ich sogar etwas angespannt. Schon im letzten Jahr hatten wir, ohne große Werbung, auch bei einem herrlich warmen Tag, circa 1ooo BesucherInnen zu Gast.
Jetzt, wo auch der Bergsträßer Anzeiger eine Woche lang mit neugierig machenden Zeilen für dieses Fest warb, wagte ich mir gar nicht auszumalen, was da auf uns zukommen könnte.
Wir waren vorbereitet, ich sage sogar, gut vorbereitet. Viele KooperationspartnerInnen hatten ihre Unterstützung zugesagt und sehr viele ReferentInnen kündigten mit interessanten Angeboten ebenfalls ihr Kommen an.
Meine Bedenken hatten einen Fokus: Schaffen wir es auch an diesem Tag, dass sich unsere BesucherInnen hier wohl fühlen? Dass sie die Ruhe dieses Ortes spüren können, dass Kinder bedenkenlos ihrer Wege gehen konnten? Ist es möglich, dass auch die Erwachsenen auf ihre Kosten kommen? In Ruhe essen, Seele baumeln lassen, mit den Kindern zusammen etwas gestalten oder sich an Büchertischen oder Infoständen sich zu informieren. – Ich wusste, es würde eine Gratwanderung sein.
Herr Karlein vom Bergsträßer Anzeiger, der für heute unser Kooperationspartner war, war genauso neugierig auf den Verlauf wie ich. Ich sah ihm zu, wie er von Stand zu Stand ging, wie er sich einen Eindruck verschaffte und mich fragte: Und was glauben Sie, werden die 1000 Leute kommen, mit denen Sie rechnen?
Sie kamen schneller als erwartet. Um die Mittagszeit war bereits etwas von der Ruhe vor dem Sturm zu erahnen.
Allzu viel habe ich in den folgenden Stunden nicht vom bunten Treiben mitbekommen. Ich war dort, wo ich gebraucht wurde – vorwiegend im Service. Aber ich spürte auch, dass es gut war. Alle Kräfte wurden mobilisiert. Die Kaffeemaschine signalisierte ab 17.00 Uhr: Vorsicht! Übertreibt es nicht! Gleich streike ich! Nur durch gutes Zureden unseres Hausmeisters hat sie bis zum Schluss durchgehalten.
Als ich am späten Nachmittag mal eine Runde drehte, war ich sehr angenehm überrascht. Nirgendwo sonst war von der leichten Hektik im Bistrobereich etwas zu spüren. Überall sah ich zufriedene Kinder – beim Fliegerfalten, Bodentiere beobachten, Frösche kraulen, Filzen, Pflanzen, Klopfen, Matschen, Schafe steicheln…
Sie waren am Wasser, im Sand, beim Ballspielen, auf der Decke liegend, beim Pizza oder Crepes essen…
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Gibt es Gelbrandkäfer auch in bulgarischen Gewässern?
Stimmengewirr im Foyer. Meine Bürotüre steht offen. Es sind keine Kinder, wie heute morgen, als Kinder der vierten Klasse der Christopherusschule aus Heppenheim zu Gast waren.
Die Bässe der Jungs klingen tief, die weiblichen Stimmen etwas kichernd zurückhaltend. Ich beginne mich für die Gruppe zu interessieren.
Es warten SchülerInnen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren zusammen mit ihren LehrerInnen aus der Karl-Kübel-Schule auf die Referentin. 10 deutsche SchülerInnen treffen für eine Woche auf 10 SchülerInnen aus Bulgarien. Ein Schüleraustausch. Ihr Wunschprogramm für heute war es, etwas Praktisches zu Erleben. Die Natur an sich, und ganz speziell, der Lebensraum Teich. Annika betreut die Gruppe, nicht zum ersten Mal. Sie weiß auch, worauf es den verantwortlichen LehrerInnen sonst noch ankommt: ein entspanntes Miteinander.
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