Seit einigen Jahren besucht uns nun schon eine japanische Delegation, eine Gruppe von Menschen, die sich in Japan im Natur- und Umweltschutz engagieren. Ich war schon ein bisschen aufgeregt, denn mit Japanern hatte ich bisher noch keinen Kontakt. Kann man denen einfach so wie bei uns üblich zur Begrüßung kräftig die Hand schütteln? Oder doch eher verneigen? Ich ließ es einfach mal auf mich zukommen.
Als Besonderheit hatten wir in diesem Jahr auch einen Besuch auf dem NABU-Naturbildungshof Ludwigsaue, der durch den NABU-Kreisverband Groß-Gerau betreut wird, eingeplant. Da ich nun auch Mitglied im Vorstand dieses Kreisverbandes bin, bot sich das natürlich an.
Die Japaner begegneten mir sehr freundlich und interessiert. Als allererstes kam ein sehr erstauntes oh und ah über mein doch ein wenig außergewöhnliches Fahrzeug, ein Twike, über ihre Lippen. Da waren die ersten Berührungsängste doch schnell abgebaut.
Wir besuchten dann den Naturkindergarten, der als Einrichtung der Gemeinde Trebur auf dem Naturbildungshof angesiedelt ist. Auch hier herrschte großes Staunen darüber, dass die Kinder mit ihrer Betreuerin bei wirklich jedem Wetter draußen unterwegs sind. Während wir uns unsere Handschuhe rauskramten, saßen die Kleinen recht unbeeindruckt im kalten Nieselwetter.
Gemeinsam mit unserem ersten Vorsitzenden im NABU-Kreisverband, Bernd Petri, stellte ich den Naturbildungshof, die Arbeit des NABU und unsere ganz besondere Situation als Naturschutzverein im Ballungsraum Rhein-Main vor. Das Interesse wuchs und die Fragen der japanischen Besucher rissen nicht ab.
Da ja aber auch noch der Besuch des Naturschutzzentrums anstand, machten wir uns schließlich auf den Weg. Hier warteten schon eine heiße Kürbissuppe, unsere ganz spezielle Linsensuppe vom Feuer und frisch gebackene Waffeln auf die Besucher. Gestärkt und noch immer voller Fragen machten wir dann noch eine Führung über unser Gelände. Die Zeit verging wie im Flug. Die Japaner deckten sich vor ihrer Abreise noch mit kleinen Andenken aus unserem Verkaufssortiment ein und freuten sich schon auf einen erneuten Besuch im kommenden Jahr. Eifrig wurden noch Visitenkarten ausgetauscht (eine sehr bedeutsame Angelegenheit in Japan, wie ich später erfuhr) und als Dankeschön erhielt ich noch ein Tuch, das man mit einer entsprechenden Faltanleitung zu den unterschiedlichsten Dingen verknoten konnte. Ich war wirklich tief beeindruckt von dem Besuch und beneide nun den Gerhard, der sich Ende dieser Woche zu einem Gegenbesuch nach Japan auf den Weg macht.
liebe jeannine, endlich nun kann ich als selbstgewählte aussteigerin auf zeit, etwas von euch und euren aktivitäten erfahren. mit spannung las ich deinen bericht und bin sehr stolz, wie du dich, unsere arbeit und, konzepte gelebten naturschutzes, weitergibst.
danke für dein engagement. und viele grüße an alle.
bin oft in gedanken an gerhard, der in 4 tagen ein mammutprogramm zu absolvieren hat.