Ein kleiner Ausflug hinaus in die Natur rund um das NZB.
Ich habe in den letzten Tagen Gelegenheit gehabt, so manches junges Tierkind aus der Nähe zu beobachten. Ich liebe Kinder! Natürlich auch Tierkinder.
Am Abend, wenn die untergehende Sonne das Gelände oftmals in goldenes Licht taucht, bin ich besonders gerne unterwegs, um mit der Kamera festzuhalten, was auf mich wie ein Wunder der Natur wirkt.
Das war auch gestern Abend so. Gerhard hatte es gewagt, den „JungStars“ ins Nest zu schauen. Ihre Schnäbel sind ja ziemlich auffällig. Die Stareneltern hatten einen Nistkasten für sich und ihre Familie präpariert, d.h. das Loch vergrößert und so bleibt es schon seit vielen Jahren ihr Revier. Wenn sie dann mal ausgeflogen sind, dann kann man auch ihr wunderschönes Gefieder bewundern, vor allem, wenn die Sonne etwas von ihrem Glanz abgibt.
Hussein, unser BfDler hat in dieser Woche auch ein Nest entdeckt. Fast hätte er es bei Arbeiten auf dem Außengelände zerstört. Es fühlte sich etwas plötzlich ganz weich in seinen Händen an, keine Brennnessel, er hatte ein Nest in der Hand. Darin lagen kleine „Etwas“. Sie rührten sich kaum. Wir reparierten das Nest gemeinsam, ein junger Vogel flatterte schon aus dem Nest. Behutsam setzten wir ihn wieder zu den anderen, in der Hoffnung, dass die Eltern uns diese Unachtsamkeit nicht übel nehmen. Sofort stellte er seine Arbeit an dieser Stelle ein und weil es ihm wichtig war, zu erfahren, ob die Eltern weiter füttern würden, beobachtete er aus der Ferne das Szenario. Die Eltern kamen zurück, die Vögel entwickelten sich noch zwei Tage lang, dann verließen sie ihr Nest. Es waren kleine Zilpzalps.
Ein weiteres Nest hatte Gerhard beim Entfernen der Brombeeren am kleinen Froschteich entdeckt. Plötzlich flog eine Ente auf, die auf ihren Eiern brütete. Auf dem Bild kann man erkennen, dass die Stockente sich wirklich gut getarnt ist.
Natürlich ist es im Moment auch besonders interessant am Teich. Libellen tanzen über dem Wasser und die Frösche blasen ihre Backen auf und quaken, was das Zeug hält. Ohrenbetäubend. Schön.
Will man sich ihnen nähern, dann macht es einfach blubb. Weg sind sie.
Gestern war auch Stefan Schäfer da. Unser Vogelexperte. Er hatte einen kleinen Klappstuhl dabei. Bei unserer Begegnung fragte er mich, ob ich schon Kanadagänse mit ihren Jungen gesehen hätte. Das konnte ich mit Ja beantworten, denn das Schauspiel der Gänsefamilien beobachten wir nun ebenfalls seit Tagen.
Mein Highlight der Woche erlebte ich auch gestern und durch das Ereignis kam ichüberhaupt erst auf die Idee, einen kleinen Blogbericht zu schreiben.
Eine Frau mit Hund und Pferd klingelte an der Tür. Sie hätte einen Greifvogel unter dem Strommasten gesehen. Er hätte richtig fertig ausgesehen und sie konnten richtig nahe an ihn heran. Da klingelte es bei mir. Das hatten wir schon einmal. Ich dachte gleich, dass das ein junger Wanderfalke sein könnte, der gerade zu seinem ersten Rundflug gestartet war und vielleicht keine Kraft mehr hatte und deshalb ausruhen musste.
Stefan und ich schauten später gemeinsam nach dem Falken. Er war nicht mehr zu sehen. Wir suchten das Gras ab. Da entdeckten wir ihn. Auf einem Erdhügel. Wir blieben lange ohne Worte und beobachteten ihn. Stefan sagte leise: „Das sieht man nicht oft“.
Am Abend schauten Gerhard und ich noch einmal nach ihm. Ob er sicher ist vor dem Fuchs? In dem Moment erhob er sich zum Flug und landete oben auf dem Falkenkasten. Wenig später drehte er mit einem seiner Geschwister (er hat noch drei) eine Runde im rot leuchtenden Abendhimmel. Das war an Stimmung kaum mehr zu überbieten. VogelFREI. Das Wort kam mir spontan in den Sinn.