Hätte bei Frühlingsfest nicht so ein Wetter sein können? Draußen ist es frühlingshaft warm, die Bienen summen um ihr Hotel und beziehen ihre Wohnung. Die Spatzen pfeifen, die Meisen bauen vor meinen Augen an ihrem Nest, Gänse laufen zu zweit am nahen Seeufer. Das ist Frühling!
Eigentlich sind wir ja, zumindest was das Wetter anbelangt, sehr verwöhnt. Kaum eine Veranstaltung ist in den letzten 12 Jahren buchstäblich ins Wasser gefallen.
Mit Sorge beobachteten wir wochenlang die Prognose für den 19. März. Leichtes Aufatmen. Zumindest sollte es nicht regnen. Wir freuen uns halt, wenn unsere kleinen und großen BesucherInnen sich im Freien aufhalten können. Unser Programm war darauf ausgelegt.
Dennoch. Wir nahmen es gelassen. Viele Akteure sahen es genauso und die stimmungsvollen Bilder lassen auch gar keine anderen Schlüsse zu.
Der Bergsträßer Anzeiger, d.h. Frau Scharf hat einen schönen Artikel dazu geschrieben. Als Gerhard ihn beim Frühlstück las, sagte er: „da wäre ich auch gerne dabei gewesen“. Er wurde aber in Berlin gebraucht.
Hier ein Link zu diesem Artikel:
http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/region-bergstrasse/ganz-nah-dran-an-kroten-und-froschen-1.3202426
Ich wäre so gerne länger an den Ständen stehen geblieben, hätte gerne mehr Zeit bei den Imkern verbracht, die sich mit einem tollen Stand präsentierten…, hätte auch gerne Erhard wieder über die Schulter geschaut, als er Herrn Oyan in frühlingshafter Laune das Kiva-Projekt der Klimalotsen vorstellte…, hätte auch gerne noch länger den Kindern zugesehen, die Schmetterlinge gefilzt oder Insektennisthilfen erstellt hatten…, hätte gerne noch viel mehr Samenbälle geworfen, damit unsere Bienenwiese im Sommer wieder im gelben Blütenlicht erstrahlen kann, aber – ich war Springerin. Mal in der Küche oder – (und das noch viel lieber) oben an der Feuerstelle.
Da zieht es mich einfach hin und an diesem Tag besonders, denn Harald Germann war exklusiv aus Zwingenberg angereist und hatte im Kofferraum jede Menge Backutensilien und vor allem einen bereits gärenden Roggenteig für unser Brot aus dem Steinofen.
Es sprach sich ganz schnell unter den Anwesenden herum, ab wann das frische Brot aus dem Ofen gekostet werden konnte. Wir hatten dazu verschiedene Aufstriche und Bärlauchbutter vorbereitet -die Warteschlange war länger als die für die Getränkeausgabe.
Hussein unser neuer BFDler hatte an diesem Tag ganz schön was zu Staunen. Er war mit Sirin in der Kreativwerkstatt und stellte, wie sie mir am Abend sagte, viele, viele Fragen. Ob in Kolumbien auch solche Feste gefeiert werden?
Auf jeden Fall hat er sich bereits eingelebt und bringt sich seit einer Woche engagiert ins Tagesgeschehen mit ein. Gestern musste er mich sogar „retten“. Eine große Gruppe der Kolpingfamilie Bergstraße war zu Gast. Ich hatte einen Vortrag vorbereitet und brauchte seine Unterstützung und seinen technischen Verstand, weil wieder mal unser Beamer nicht so wollte, wie ich es mir wünschte.
Das nenne ich Team. So erlebte ich uns auch am Sonntag. Ein stimmiges Team, auch im erweiterten Sinn. Jede/r nahm seinen/ihren Platz ein, ob Mechthild hinter der Kuchentheke oder Daniel und Max hinter dem Tresen. Am Abend waren wir platt, aber blickten zufrieden auf den regenfreien Nachmittag zurück. Der Wettergott war uns hold.