Ich bin wieder da. Nicht erst seit heute, aber heute steht auf meiner Agenda ganz oben: Blogschreiben und Geburtstag von Frau Gaulrapp nicht vergessen.
Ich hätte so gerne gleich am Montag mit dem Schreiben losgelegt, denn da haben ja bei uns die Ferienspiele begonnen. Mona hat mich doch wunderbar vertreten. Sie wird sich auch noch am Ende der Woche von Ihnen verabschieden.
Als ich am Montagmorgen kam, fiel mir gleich die große Tafel im Bistro mit der Überschrift: „Herzlich willkommen zu den Ferienspielen“ auf. Alle Vornamen der Kinder standen drauf und machten neugierig auf die kleinen Persönlichkeiten.
Einige Namen kamen mir bereits sehr bekannt vor. Moritz, Anna Liesa, Benedikt, Lukas… Aber wer verbirgt sich hinter Kristian, Thomas oder Antonia?
Als die Kinder zusammen mit ihren Eltern ankamen, war ganz schnell klar, wer sich bei uns bereits auskennt. Die „Neulinge“ drucksten sich noch bei den Eltern rum – es könnte aber so sein, dass sich die Eltern nicht so recht von ihren Kindern trennen konnten oder wollten. Wir haben zum Beispiel 3 Kinder dabei, die erst jetzt in die Schule kommen und ich kann nur sagen: alle Kinder wuchsen mit ihren „Pädagoginnen“ Annika und Michaela ganz schnell zu einer richtig großen Familie zusammen und das gleich vom ersten Tag an. Erstaunlich!
Am ersten Tag habe ich mehrmals nach den Kindern gesehen und durchgezählt 1, 2. 3 – alle da, denn es gab keinen großen Lärmpegel. An diesem Tag hat ihnen besonders die Vorlesestunde von Michaela im Schatten der Birken gefallen.
Besonders spannend fand ich die Aktion in Zusammenhang mit der Frage: Wie hat Robinson Crusoe seine Nahrung gegessen? Mit Messer und Gabel? Die Kinder schnitzten (viele hatten zum ersten Mal ein Messer in der Hand) sich ein Messer und manche auch schon eine Gabel. Wenn sie gut damit zurechtkommen, dann gibt es auch ein Schnitzdiplom. Überhaupt sind Diplome bei Kindern sehr beliebt. Auch das Feuerdiplom wollen einige erreichen.
Heute morgen dann die schöne Gelegenheit für mich, den Kindern bei der Zubereitung des Mittagessens zuzusehen. Ich traute meinen Augen kaum: 6 junge Köche und eine junge Köchin saßen vor ihrem Brettchen und zerkleinerten Zucchini, Champignons und anderes Gemüse.
Spannend dabei die Unterhaltung. Hier ein Auszug. Thomas: „Ich habe mich freiwillig für die Kochgruppe gemeldet!“ Und ein anderer Junge: „Ich koche, weil mein Papa bei uns zu Hause auch immer kocht. Stundenlang kocht er und dann ist alles in einer halben Stunde gefuttert. Meine Mama macht es sich einfacher, die schiebt einfach ´ne Pizza in den Ofen“. (In diesem Fall nenne ich den Namen des Kindes nicht, versteht sich).
Zurzeit ist Mittag. Alle sitzen beim Mittagessen. Die Kochgruppe stellte zunächst sich und dann ihr „Menü“ vor. Ich fragte hinterher Michaela, wie denn das Essverhalten der Kinder sei. Sie sagte: „Ganz unterschiedlich. Die einen essen nur Nudeln, der andere pickt die Karotten raus, wieder jemand anders probiert erst einmal vorsichtig und – kommt dann auf den Geschmack oder auch nicht.
Gerne bin ich zur Abholzeit im Thekenbereich. Wie nehmen Eltern ihre Kinder in Empfang? Was erzählen Kinder ihren Eltern? Viele Mütter und auch Väter kommen schon früher und vertreiben sich die Zeit mit Zeitung lesen oder einfach nur gucken und selbst entspannen. Ich glaube, die Eltern sind zufrieden und wer weiß, vielleicht wären sie sogar selbst noch gerne Kind. Ich liebe die Unbekümmertheit von Kindern und kann nicht genug kriegen von dieser unbeschwerten Lebensfreude. Sie sind meine Vorbilder, ich freue mich immer, wenn ich ein Teil dieser Gruppe sein kann.
So jetzt bin ich zufrieden und bis zur Abschlussrunde ist es nicht mehr lang und da würde ich gerne dabei sein.