Tag der Nachhaltigkeit. Wir sind dabei und das nun schon zum vierten Mal in Folge. Hessenweit wurden am
22. September über 550 Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt.
Ich hätte mich an diesem Tag gleich dreiteilen können, denn gleichzeitig fand in Frankfurt und Wetzlar ebenfalls eine Veranstaltung statt, zu der wir eingeladen waren. Doch mein Platz war an diesem Tag natürlich im Naturschutzzentrum selbst, denn wir hatten ein Umwelttheater zum Thema Energie zu Gast. Kinder aus dem ganzen Kreis Bergstraße waren mit ihren Eltern gekommen, um sich die Geschichte von Karl Kühl, Laila Lampe und ihren Freunden anzusehen.
Zu Beginn fragte ich die Kinder, ob sie sich unter einem Tag der Nachhaltigkeit etwas vorstellen könnten. Sie kennen einen Muttertag, den Tag des Kindes oder Tag des Baumes, aber einen Tag der Nachhaltigkeit? In ihren Gesichtern las ich, dass sie mir gerne schnell eine Antwort gegeben hätten, hätten sie eine Antwort gewusst.
Bevor ich ihnen auf die Sprünge half, erklärte ich ihnen meine Definition zu diesem Tag. GENUG für Alle, für IMMER. Aha, da machte es zumindest bei den Älteren „Klick“.
Energie ist dabei ein gutes Feld zum Erklären, denn die Problematik Energiesparen ist auch bei den Kindern bereits angekommen.
Wir fanden dafür schnell genügend Beispiele. Das Bewusstsein war geschärft. Jetzt war es Zeit für die Geschichte. Sie waren gespannt.
Ein Wecker rappelt. Linus steigt aus dem Bett. Er friert. Seine Füße wärmt er mit einem Fön. Seine Socken legt er auf die voll aufgedrehte Heizung. Auf die Herdplatte stellt er einen viel zu kleinen Topf mit Wasser für sein Frühstücksei. Den Kühlschrank lässt er offen, nachdem er feststellt, dass ihm ein Ei fehlt. Jetzt schnell noch Eier kaufen, dabei laufen alle Geräte auf Hochtouren. Geht´s noch?
Als er weg ist, beschweren sich die Geräte. Nie könnten sie ausruhen, immer müssten sie in Betrieb sein.
Ricky Riesenmaus, die Kabelakrobatin, hört ihr Klagen. Sie ist eine kluge Maus und erklärt, warum das Verhalten von Linus nicht nur für die Geräte schädlich ist, sondern auch für Linus selbst. Sie nimmt sie via Bildschirm mit ins Kohlekraftwerk, dort erklärt sie den Stromkreislauf und noch viel mehr zum Thema Energie.
Da geht Ihnen ein Licht auf. Es reicht. Karl Kühl, Laila Lampe und die anderen beschließen den Ausstieg. Sie hauen ab. Soll er doch sehen, wie ihm warm wird.
Linus traut seinen Augen kaum, als er das Verschwinden entdeckt.
Wie gut, dass Ricky ihn nicht allein lässt. Er bietet ihm sogar an, ihm zu helfen, wenn er sich anhört, warum sie weggelaufen sind. Natürlich ist auch die Maus nicht dumm. Sie macht das für ein großes Stück Käse. Linus hört sich an, warum er sein Verhalten ändern muss. Der Planet Erde fängt an zu schwitzen, wir Menschen tragen dazu bei, dass sich die Erde immer mehr erwärmt und welche Auswirkungen das haben wird, dass kann er sich selbst ausmalen.
Er zeigt sich einsichtig und verspricht Besserung. Ricky Riesenmaus glaubt ihm und hilft ihm die Geräte zurückzuholen. Sie standen bei einem Trödler zum Verkauf an. Gerade noch rechtzeitig wurden sie zurück geholt.
Doch damit nicht genug. Es gab auch Zuhause noch ein paar Veränderungen. Heizung und Kühlschrank passen einfach nicht zueinander. Der Kühlschrank rückte an eine andere Stelle.
In diesem Theaterstück schaffen es die Akteure auf humorvolle Weise die Thematik der Energiegewinnung und des Energieverbrauchs kindgerecht aufzubereiten. Gemeinsam mit den agierenden Figuren erschließen sich den kleinen und großen ZuschauerInnen im Lauf der Handlung viele Zusammenhänge (z.B. Treibhauseffekt) und alternative Möglichkeiten der Energieerzeugung. Der Schwerpunkt jedoch liegt auf energiesparenden Verhaltensweisen im Alltag, die die Kinder selbst anwenden können.
Sehr zu empfehlen. Wir danken den Akteuren des Theaters Unverpackt. Gut gemacht. Da bleibt was in den Köpfen. Da bin ich mir sicher!