Der Schnee ist weg. Frösche und Kröten sehen aber noch keine Veranlassung der Witterung zu trauen. Gestern Abend ging ich mit Gerhard nach Langwaden. Wir wollten doch mal sehen, ob sich nicht wenigstens einer ins kalte Gewässer traut. Auf dem Weg zum Tümpel fiel uns ein Auto auf, welches dort in der Nähe auf dem Feldweg parkte.
Das kann doch auch nur so ein Naturschützer sein, dachte ich, der wie wir sehnsüchtig auf den Start der Krötenwanderung wartet. Und so war es. Betram Blaich, einer der wichtigsten „Krötenretter“ der letzten 30 Jahre (wage ich mal so salopp zu sagen), war ebenfalls den Fröschen auf den Fersen. Er kam gerade von der Arbeit und wollte die Deckel der Eimer abnehmen. Ich nehme an, es warten auch bei ihm viele Schulklassen oder Kitagruppen, die, wie alle Jahre um diese Zeit, diese auch für mich inzwischen posierlichen Tiere, auf ihren Weg zum Laichgewässer beobachten wollen. Er hatte einen kleinen Zaun gespannt und mehrere Eimer eingegraben, denn wenn sich einer an der Wand entlang bewegt,dann wird schon der eine oder andere Frosch oder Kröte in irgendeinen Eimer fallen. Diese Tiere dienen dann temporär als Anschauungsobjekt.
Mit Eimer, Taschenlampe und Kescher und in Gummistiefeln waren wir zum Tümpel aufgebrochen. Wortlos waren wir unterwegs. Die Dämmerungsstimmung war zu schade, um sie mit Worten zu zerstören. Man hörte auch Stimmen und Geräusche von nah und fern. Selbst innerlich kehrte Ruhe ein.
In diesem Jahr stand das Wasser nicht so hoch. So konnten wir den Tümpel umrunden. Gerhard leuchtete mit der Lampe. Ich schaute ebenfalls angestrengt in den Lichtkegel. Und selbst nicht einmal beim fünften Mal Hinschauen entdeckte ich den Springfrosch, den er anvisierte. Zu spät. Er war weg. Er konnte untertauchen.
Er blieb zunächst unsere einzige Hoffnung auf Beute. Also noch einmal erneut eine Runde und zur ersten Stelle zurück. Das Jagdfieber war ausgebrochen. Wir hatten dann doch noch Glück und fanden ihn (oder einen anderen) in unmittelbarer Nähe. Langsam anschleichen… und – dieses Mal hatte Gerhard Erfolg. Der Springfrosch landete im Eimer. Noch schnell ein paar Pflanzen und etwas Erde und Wasser und wir konnten uns zufrieden auf den Heimweg machen.
Heute Morgen bezog er sein vorübergehendes Quartier in der Ausstellung. Herr Bergmann als Tierflüsterer ist bestens geeignet dem Frosch sein neues Zuhause so schön wie möglich zu gestalten.
Dabei passierte etwas Unvorhergesehenes. Er wollte noch ein bisschen Seewasser holen und dabei ist er in den Teich gerutscht. Er hatte das Nachsehen, wir hatten unseren Spaß. Er selbst nahm es mit heiterer Gelassenheit. Unseren Frosch interessiert das alles natürlich nicht. Er freut sich aber wohl über den artgerechten Wohnbau für die nächsten Tage.
Unsere Praktikantin Luise (Liebfrauenschule, 9.Klasse) hat sich in den letzten Tagen sehr viel mit Fröschen, Kröten, Molchen und Unken beschäftigt. Sie hat jede Menge Steckbriefe ausgearbeitet. Heute war sie überwiegend mit der Gelbbauchunke beschäftigt oder wie man auf dem Foto sieht, machte es ihr auch sichtlich Spaß die kleinen Lebewesen aus unserem Teich unter dem Mikroskop genauer zu betrachten.
Stefan ein weiterer Praktikant vom Starkenburg Gymnasium hat sogar ein eigenes Froschspiel kreiert und mit viel Liebe zum Detail fertig gestellt.
So hinterlassen auch diese Praktikantinnen wieder ihre Spuren.
Bei Ihrem Besuch könnten Sie sich in den nächsten Tagen von deren Kreativität und Engagement überzeugen.