Vor ein paar Tagen brachte mir meine Tochter eine kleine Tomatenpflanze von ihrer Freundin Jana mit. Begeistert, aber auch ein wenig erstaunt, erzählte sie mir, dass ihre Freundin viele so kleiner Töpfchen zu Hause hat. Das klingt nach Leidenschaft und grünem Daumen. Ich würde selbst gerne mehr Zeit im Garten verbringen und würde auch gerne selbst meine gesammelten Samen einsäen. – Das war unsere Brücke.
Ich sagte zu meiner Tochter: „Sie kann doch nicht alle Pflanzen selbst gebrauchen – oder“? Der Hintergedanke war natürlich, sie zu fragen, ob sie nicht eine kleine Verkaufsaktion ihrer Zöglinge (im echten Leben ist sie Lehrerin) loswerden wolle.
Sie will! So kam ich mit ihr in Kontakt. Sie sprühte, als sie mir von ihren Lieblingen erzählte. Ich bat sie, mir doch in ein paar Sätzen zu schreiben, wie es zu dieser Entwicklung kam. Gerade eben kam ihre Geschichte. Die Geschichte ist so, wie Jana ist: Herrlich erfrischend.
Und so werden auch ihre Tomaten schmecken. – Gerne würde ich ihr helfen, dass ihre Leidenschaft für Tomaten auch andere Menschen teilen oder zumindest in den Genuss kommen.
Am 29. April wird sie in der Zeit von 11 Uhr bis 15 Uhr im NZB ihre Pflänzchen verkaufen.
Hier jetzt im Original Janas Geschichte:
Bock auf Geschmack?
Oder warum Tomatensauce nicht zwingend rot sein muss…
Seit letztem Jahr bin ich stolze Besitzerin eines wundervollen Gartens mit Bachlauf im idyllischen Hambach. Sofort beschloss ich einen Gemüsegarten anzulegen. Neben allen möglichen Sorten von Gemüse hatte ich schon immer eine Affinität für Tomaten. Diese runden „Liebesäpfel“ oder „Goldäpfel“ („pomodoro“), wie sie auch genannt werden, waren für mich schon immer von besonderem Interesse. Es gab (und gibt) doch nichts Besseres, als durch den Garten zu wandern und direkt vom Busch zu naschen…
Als ich mich nun auf die Suche nach Saatgut machte, entdeckte ich, dass es weitaus mehr, als die Cocktail-, Fleisch- oder normale Tomate gibt, die von gängigen Baumärkten angeboten werden.
(Davon abgesehen, dass es sich dabei oft um Hybrid-Sorten handelt).
So begann ich im letzten Jahr mit etwa 10 Sorten, die ich mir selbst anzog. Von Roma über Flaschentomaten, zu gelben Tomaten in runder und Birnenform und kleinen Wildtomaten, war ich nun eingedeckt. Da mein Daumen grüner war als ich dachte, gingen auch fast alle Samen auf, die ich gesät hatte. Somit stand ich vor circa 160 Jungpflanzen, die ich unmöglich alle behalten konnte. Ich suchte also Asyl für meine Zöglinge, bei allen Leuten im Verwandten und Bekanntenkreis. Nun gut, etwa 90 Pflanzen blieben schließlich übrig, die ich eifrig im Beet und in Töpfen rund ums Haus verteilte.
Dank Bio-Tomatenerde und Pferdeäpfeln gediehen alle Pflanzen kräftig. Tägliches gießen, ausgeizen und Schnecken aufsammeln waren allerdings der Preis, den ich aber gerne zahlte. Spätestens bei der Ernte wusste ich wofür ich das tat: Geschmack!
Besonders eine Sauce aus gelben Tomaten kann ich sehr empfehlen. Oder einen bunten Tomatensalat.
Schließlich waren alle Tomaten eingekocht, neues Saatgut gewonnen und jetzt? Na klar! Neues Saatgut musste her! „10 Sorten können doch nicht alles gewesen sein“, dachte ich so für mich. Eine Freundin, die zufällig einen Bio-Bauernhof hat, ließ mir einen Katalog zukommen, der mich in einen regelrechten Trancezustand versetzte: über 100 verschiedene Tomatensorten… Was nun kommt, kann man sich vielleicht bereits denken: ich orderte insgesamt circa 60 Sorten und säte sie im Februar aus. Aus meinen 160 Jungpflanzen sind nun über 500 geworden und ich möchte nun allen Tomaten-Interessierten Menschen die Möglichkeit geben, einmal etwas Anderes auszuprobieren…
Wer hätte gedacht, dass sich hinter „White Oxheart“, „Banana Legs“, „Orange Banana“ oder „Purple Russian“ Tomatensorten verbergen?