Heute Nachmittag erwarten wir mit Freude die Kinder der Ferienspielgruppe von Ostern. D.h. eigentlich kommen diese Kinder schon seit letztem Jahr in unregelmäßigen Abständen zu uns, aber in den Osterferien konnten wir ihnen einen besonderenWunsch erfüllen. 4 Tage von früh bis abend in ihrem Naturschutzzentrum zusammen mit Annika, Jeannine und ihren Freunden sein.
Möglich wurde dieser Kontakt durch Annika und ihrem „heißen“ Draht zur Diakonie bzw. zum Jugendamt und einem Sponsor, der die Ferienspiele finanzierte. Früher arbeitete Annika in der Familienhilfe. Sie hätte sich damals so sehr für diese sozial benachteiligten Kinder einen Aufenthalt bei uns gewünscht.
Das haben wir dann auch tatsächlich geschafft und weil wir so sehr daran glaubten, dass ein regelmäßiger Kontakt für alle gut wäre, nutzten wir weitere Sponsorengelder, um diese Idee im Konzept fortzuschreiben und den Kindern weitere Treffen hier zu ermöglichen.
Ich schrieb schon in Ansätzen von unseren Erfahrungen bei den Ferienspielen. Es war so eine intensive Zeit und jedes Erlebnis mit den Kindern wurde für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Annika und Jeannine zeichnen sich verantwortlich für die Gruppe. Ich versuche, mit meinen
langjährigen Erfahrungen im pädagogischen Bereich, die beiden zu unterstützen.
Besonders wichtig waren bei den Ferienspielen die Mahlzeiten. Das Frühstück fand in gemütlicher Atmosphäre statt und wir waren nicht selten erstaunt, wie hungrig diese Kinder nach Müsli, Honig, Toast und Obst waren und nicht nur das, sie waren auch hungrig nach Gemeinschaft und einem Frühstückspartner, der Lust auf ein Gespräch oder dem geselligen Beisammensein hatte.
Jede Geste von uns Erwachsenen war Balsam für ihre Seele. Als ich einmal im Morgenkreis fragte: Fühlt ihr euch wohl? Geht es euch gut hier? Da schauten sie mich an. Meint die das wirklich?
Ich glaube, es ist uns gelungen, diesen Kindern eine andere Sichtweise auf die eigene Person zu vermitteln. Zum Beispiel denke ich an Szymon. Er hatte entzündete Stellen auf der Hand. Wir bersorgten eine gute Salbe in der Apotheke. Damit linderten wir seinen Juckreiz. Er genoss es sehr, umsorgt zu sein. Im Abschlusskreis am Ende der Ferienspiele cremte jeder dem anderen liebevoll mit dieser Creme die Hände ein. Das war z.B. so ein unvergessliches Erlebnis.
Ich hatte meinen Bericht unterbrochen, um diese Kinder zu begrüßen. Auffällig war, wie mitteilungsbedürftig diese Kinder heute waren. Natürlich auch insofern, dass wieder jeder den anderen unterbrach oder eine „leicht“ abfällige Bemerkung über den anderen machte.
Als wir in der Begrüßungsrunde Wünsche auf die Reise schickten, sagte Dagi: ich wünsche mir, dass wir weiter eine gute Gruppe bleiben.
Sie freuen sich darauf, draußen im Sand zu buddeln, wollen wieder kochen und gerade eben sind sie im Garten, um die Kräuter für die Kartoffelpfanne zu pflücken. Die Kartoffeln werden über dem Feuer gebraten. Jetzt sehe ich sie draußen, wie sie „ihr“ Gelände zurückerobern.
Ich will dabei sein und deshalb schließe ich meinen Bericht.
Noch ein kleiner Hinweis. Ich bin jetzt bis zum 15. Mai nicht im Hause. Es wird also keinen Blog von mir geben.